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Ort des Grauens

Ort des Grauens

Titel: Ort des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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entweder Candy Pollard oder Dracula zum Kampf zu stellen, würde er sich wohl eher für den untoten Grafen entscheiden. Nichts, was so simpel war wie eine Knoblauchzehe, ein Kruzifix oder ein gut plazierter Holzpflock, würde Franks Bruder abschrecken können.
    »Da gibt es noch eine weitere Überraschung«, meldete sich Lee wieder zu Wort. »In den Fällen bei denen die Opfer weder Türen noch Fenster offen gelassen hatten, gab es keine Hinweise darauf, wie der Killer sich Eintritt verschafft hatte. Und in vielen Fällen fand die Polizei Sicherheitsriegel, die von innen geschlossen waren. Fenster, die von innen verriegelt waren -es war, als sei der Mörder durch den Kamin verschwunden, nachdem er die Tat begangen hatte.«
    »Siebenundachtzig«, wiederholte Julie. Sie fröstelte.
    Lee ließ das Papier auf den Tisch fallen. »Sie gehen davon aus, daß es mehr sind, weil dieser Kerl manchmal versucht hat, seine Spuren zu verwischen - die Bißspuren, meine ich , indem er die Leichen noch mehr verstümmelte oder sie sogar verbrannte. Obwohl sich die Bullen in diesen Fällen nicht an der Nase rumführen ließen, haben sie sich bei anderen bestimmt irreführen lassen. Also ist die Zahl mit Sicherheit höher als siebenundachtzig, und das betrifft nur die letzten neun Jahre.«
    »Gut gemacht, Lee«, lobte ihn Julie. Bobby stimmte ihr zu. »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Lee.
    »Ich werde mir eine Pizza bestellen und noch ein wenig weiter graben.«
    »Sie sind heute schon länger als zehn Stunden da«, sagte Bobby. »Das ist viel mehr, als Sie müßten. Sie sollten sich jetzt Ruhe gönnen und morgen später kommen, Lee.«
    »Wenn Sie -wie ich -daran glaubten, daß Zeit subjektiv ist, hätten Sie eine unbegrenzte Menge zur Verfügung. Sobald ich zu Hause bin, werde ich ein paar Stunden so strekken, daß sie wie ein paar Wochen sind, und morgen richtig erholt hier auftauchen.«
    Hal Yamataka schüttelte den Kopf und seufzte. »Ich hasse es ja, das zuzugeben, Lee, aber du bist schon verdammt gut, wenn's um diese mysteriöse orientalische Scheiße geht.« Lee lächelte geheimnisvoll. »Vielen Dank.«
    Nachdem Bobby und Julie nach Hause gefahren waren, um ein paar Sachen für den Trip nach Santa Barbara zusammenzupacken und nachdem Lee in den Computerraum zurückgekehrt war, machte Hal es sic h auf dem Sofa im Büro seiner Chefs bequem, zog die Schuhe aus und legte die Füße auf den Couchtisch. Er hatte sich wieder das Taschenbuch von The Last One Left mitgebracht, das er bereits zweimal gelesen und letzte Nacht im Krankenhaus zum drittenmal begonnen hatte. Falls Bobby recht hatte mit seiner Vermutung, daß sie Frank möglicherweise nicht wiedersehen würden, hatte Hal einen ruhigen Abend vor sich und würde vielleicht die Hälfte des Buches schaffen.
    Womöglich war er bei Dakota & Dakota ja nicht deshalb so glücklich, weil die Aussicht bestand, aufregende Abenteuer zu erleben, weil er deshalb keinen langweiligen Job ausüben mußte wie beispielsweise den eines Gärtners und weil die Chance, ein Held zu sein, zugegebenermaßen gering war. Womöglich hatte ja die Tatsache seine Berufswahl beeinflußt, daß er keinen Rasen mähen, keine Hecke schneiden und keine fünfzig Container Ringelblumen pflanzen und gleichzeitig ein Buch lesen konnte.
    Derek saß auf seinem Stuhl. Er hielt die Fernbedienung auf das TeVau-Gerät gerichtet und schaltete es an. »Du willst doch keine Nachrichten sehen?« fragte er.
    »Nein«, sagte Thomas. Er lag auf seinem Bett, hatte sich Kissen in den Rücken gestopft und blickte in die Nacht hinaus, die hinter dem Fenster lag.
    »Gut. Ich auch nicht.« Derek drückte Knöpfe auf der Fernbedienung. Ein neues Bild erschien auf dem Schirm. Du möchtest keine Spielshow sehen?«
    »Nein.« Alles, was Thomas tun wollte, war, hinter dem Bösen Ding herzuspionieren. »Gut.« Derek drückte Knöpfe, und die unsichtbaren Strahlen sorgten dafür, daß der Schirm ein neues Bild zeigte. »Du willst nicht die Three Stooges sehen, die so tun, als seien sie komisch?« »Nein.« »Was willst du sehen?« »Egal. Was immer du sehen willst.« »Mann, das ist nett.« Er holte eine Menge Bilder auf den
    Schirm, bis er eine Weltraumstory fand, in der Astronauten in Raumanzügen an irgendeinem schaurigen Platz herumtappten. Derek gab einen Glücksseufzer von sich und sagte: »Der ist gut. Ich mag ihre Hüte.«
    »Helme«, sagte Thomas. »Weltraumhelme.«
    »Ich wünschte, ich hätte auch so einen Hut.«
    Als er wieder in

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