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Ort des Grauens

Ort des Grauens

Titel: Ort des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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an einigen Stellen schmutzverkrustet.
    »Flalten Sie mich fest«, sagte er.
    »Was, verdammt noch mal, ist hier los?« fragte Hal, wobei seine Stimme sich überschlug. »Außer Kontrolle.« »Wo waren Sie?« »Um Himmels willen, helfen Sie mir.« Pollard umklam merte noch immer mit der rechten Hand das Bettgitter. Die Linke streckte er Hal flehend entgegen. »Bitte, bitte ...«
    Hal ging auf das Bett zu, die Hand ausgestreckt...
    ... und Pollard verschwand. Diesmal nicht nur mit einem Zischen wie zuvor, sondern unter dem Quietschen und Krachen gepeinigten Metalls. Das Edelstahlgitter, an dem er sich festgeklammert hatte, war vom Bett abgerissen und mit ihm verschwunden.
    Hal Yamataka starrte verdutzt auf die Scharniere, an denen das verstellbare Gitter befestigt gewesen war. Sie waren verbogen und zerspellt, als wären sie aus Pappe. Eine Macht mit unermeßlichen Kräften hatte Pollard aus diesem Zimmer gezerrt und Stahl abgerissen, der mehr als einen halben Zentimeter dick war.
    Hal starrte auf seine immer noch ausgestreckte Hand und fragte sich, was wohl mit ihm geschehen wäre, hätte er sie Pollard gereicht. Wäre er mit dem Mann verschwunden? Wohin? Bestimmt nicht irgendwohin, wo er gern gewesen wäre, da war er sich ganz sicher.
    Möglicherweise wäre aber auch nur ein Teil von ihm mit Pollard mitgegangen. Vielleicht wäre sein Körper ja an einem Gelenk auseinandergerissen worden, genauso wie das Bettgitter auseinandergefetzt worden war. Möglicherweise wäre sein Arm aus dem Schultergelenk gezerrt worden mit einem Mißton, der dem glich, mit dem die Stahlscharniere zerrissen waren. Und möglicherweise wäre er vor Schmerzen schreiend zurückgeblieben, und Blut wäre aus den zerfetzten Gefäßen geschossen und gesprudelt.
    Er riß den Arm zurück, als habe er Angst, Pollard könne urplötzlich zurückkehren und nach seiner Hand fassen.
    Während er um das Bett herum zum Telefon ging, meinte er, seine Beine würden gleich versagen. Seine Hände zitterten derart, daß er den Hörer kaum halten konnte und Schwierigkeiten hatte, die Privatnummer der Dakotas zu wählen.

37
    Bobby und Julie verließen das Haus um Viertel vor drei, um zum Krankenhaus zu fahren. Die Nacht schien dunkler als üblich, den Straßenlampen und Scheinwerfern gelang es kaum, die Finsternis zu durchdringen. Der Regen fiel mit solcher Wucht, daß er wie die harten Bruchstücke eines auseinanderfallenden Gewölbes von dem Asphalt zurückzuprallen schien.
    Julie fuhr, weil Bobby nur dreiviertel wach war. Seine Augen fielen immer wieder zu, und er konnte überhaupt nicht aufhören zu gähnen, und natürlich konnte er auch keinen klaren Gedanken fassen. Sie waren erst drei Stunden vor Hal Yamatakas alarmierendem Anruf zu Bett gegangen. Julie kam, wenn es denn sein mußte, mit wenig Schlaf zurecht, doch Bobby brauchte wenigstens sechs - meist aber acht - Stunden, um richtig funktionieren zu können.
    Das war einer der kleinen Unterschiede zwischen ihnen. Keine große Sache. Weil es da jedoch ein paar andere kleine Unterschiede gab, vermutete Bobby, daß Julie insgesamt zäher und kräftiger war als er, obwohl er sie  beim Armdrücken zehn von zehn Malen schlagen konnte.
    Er lachte leise vor sich hin.
    »Was ist?« fragte sie.
    Sie hielt an einer roten Ampel. Deren blutige Reflexion wurde von der schwarzen, spiegelähnlichen Oberfläche der regennassen Straße verzerrt zurückgeworfen. »Es ist zwar verrückt, es zuzugeben, aber ich habe gedacht, daß du in mancher Beziehung zäher bist als ich.« »Das ist nichts Neues, keine große Enthüllung. Ich habe immer gewußt, daß ich zäher bin.« »Oh, tatsächlich? Beim Armdrücken schlage ich dich aber jedesmal.«
    »Wie traurig.« Sie schüttelte den Kopf. »Glaubst du wirklich, du bist ein Macho-Mann, nur weil du jemanden darin schlagen kannst, der kleiner ist als du und noch dazu eine Frau?«
    »Ich könnte eine Menge Frauen besiegen, die größer sind als ich«, versicherte Bobby. »Und wenn sie alt genug sind, könnte ich es mit drei oder vier Frauen gleichzeitig aufnehmen. Tatsache ist, wenn du mir ein halbes Dutzend großer Großmütter bringst, nehme ich es mit allen auf einmal auf – und du kannst mir noch eine Hand auf dem Rücken festbinden!«
    Die Ampel schaltete auf Grün und sie fuhr an.
    »Ich spreche von großen Großmüttern«, bekräftigte er, »nicht von zerbrechlichen alten Damen. Von großen, robusten Großmüttern, sechs auf einmal.«
    »Das ist beeindruckend.« »Verdammt

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