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orwell,_george_-_tage_in_burma

Titel: orwell,_george_-_tage_in_burma Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mr. Macgregor mitten ins Gesicht und warf ihn fast um. Die Europäer flüchteten hastig ums Haus und verbarrikadierten die Tür. Mr. Macgregors Brille war zerbrochen, und aus seiner Nase strömte das Blut. Sie gingen in den Salon zurück, wo sie Mrs. Lackersteen fanden, die sich auf einem Liege stuhl wand wie eine hysterische Schlange, während Mr. Lackersteen unentschlossen mit einer leeren Flasche in der Hand mitten im Raum stand; der Butler lag, sich bekreuzigend, in einer Ecke auf den Knien (er war katholisch), die Chokras heulten, und nur Elizabeth war ruhig, wenn auch sehr blaß.
    »Was ist geschehen?« rief sie.
    »Wir sitzen in der Tinte, das ist geschehen!« sagte Ellis ärgerlich und tastete seinen Nacken ab, wo ihn ein Stein getroffen hatte. »Wir sind von den Burmanen eingeschlossen, sie schmeiß en mit Steinen. Aber nur die Ruhe bewahren! Sie haben nicht den Schneid, die Türen einzuschlagen.«
    »Ruf sofort die Polizei!« sagte Mr. Macgregor etwas undeutlich, denn er stillte seine blutende Nase mit dem Taschentuch.
    »Können wir nicht!« sagte Ellis. »Ic h hab mich umgesehen, während du zu denen gesprochen hast. Sie haben uns abgeschnitten, diese beschissenen Seelen! Niemand kann zur Polizei durch, es ist unmöglich. Veraswamis Grundstück ist voll von Männern.«
    »Dann müssen wir warten. Wir können uns darauf verlassen, daß sie von selbst abrücken. Beruhigen Sie sich, meine liebe Mrs. Lackersteen, bitte, beruhigen Sie sich! Die Gefahr ist gering.«
    Aber sie klang nicht gering. Das Gebrüll ging ununterbrochen weiter, und die Burmanen schienen zu Hunderten auf das Grundstück zu strömen. Der Lärm schwoll plötzlich so hoch an, daß man sich nur schreiend verständigen konnte. Alle Fenster im Salon waren geschlossen worden, und die perforierten Zinkläden im Innern, die gelegentlich als Schutz gegen Insekten dienten, waren ebenfalls geschlossen und verriegelt. Unter einem Hagel von Steinwürfen zerbrachen die Fenster, dann setzte ein unaufhörliches Trommeln von Steinen von allen Seiten ein, das die dünnen Holzwände erschütterte und sie jeden Augenblick spalten konnte. Ellis öffnete einen Fensterladen und schleuderte bös eine Flasche in die Menge, aber ein Dutzend Steine kam hereingesaust, und er mußte den Laden schleunigst schließen. Die Burmanen schienen außer Steinwürfen, Gebrüll und Behämmern der Wände nichts vorzuhaben, aber allein der lautstarke Lärm war entnervend. Die Europäer waren davon zunächst halb benommen. Keiner von ihnen dachte daran, Ellis Vorwürfe zu machen, der alles verursacht hatte; die gemeinsame Gefahr schien sie sogar eine Zeitlang einander näherzubringen. Mr. Macgregor, ohne Brille halb blind, stand verwirrt mitten im Zimmer; er hatte seine rechte Hand Mrs. Lackersteen überlassen, die sie streichelte, während sich ein weinender Chokra an sein linkes Bein klammerte. Mr. Lackersteen war wieder verschwunden. Ellis stapfte wütend auf und ab und schüttelte die Faust in Richtung Polizeiwache.
    »Wo ist die Polizei, diese feige Blase?« schrie er ohne Rücksicht auf die Damen. »Warum kommen sie nicht? Mein Gott, so eine Gelegenheit kriegen wir nicht wieder in hundert Jahren! Wenn wir nur zehn Gewehre hier hätten, wir könnten diese Schweine zu Brei schießen!«
    »Sie werden gleich hier sein!« rief Mr. Macgregor zurück. »Sie werden ein paar Minuten brauchen, um durch diese Menge durchzukommen. «
    »Aber warum gebrauchen sie ihre Gewehre nicht, die elenden Hundesöhne? Sie könnten sie zu blutigen Haufen abschlachten, wenn sie nur das Feuer eröffnen würden. O Gott, zu denken, daß man so eine Gelegenheit versäumt!«
    Ein Stein zerschlug einen der Zinkfensterläden. Ein zweiter folgte ihm durch das entstandene Loch, flog in ein ›Bonzo‹- Bild, prallte zurück, traf Elizabeths Ellbogen und landete schließlich auf dem Tisch. Von draußen erscholl Triumphgeheul, dann eine Reihe überlauter dumpfer Schläge auf das Dach. Ein paar Kinder waren auf Bäume geklettert und amüsierten sich jetzt köstlich damit, auf dem Hintern das Dach hinunterzurutschen. Mrs. Lackersteen übertraf alle ihre bisherigen Bemühungen durch einen Aufschrei, der den Lärm draußen mühelos übertönte.
    »Stopft dieser verdammte n Hexe das Maul!« schrie Ellis. »Jemand könnte denken, hier wird ein Schwein geschlachtet.
    Wir müssen was tun. Flory, Macgregor, kommt her! Fällt denn niemandem was ein, wie wir aus diesem Schlamassel herauskommen?«
    Elizabeth hatte

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