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OstfriesenKiller

OstfriesenKiller

Titel: OstfriesenKiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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jetzt den Salat hinkriegen?« Er zeigte auf das Bild. »Hier. Salat Morgenröte.«
    »Muss man in Ihrem Alter so eine Show abziehen, um eine Frau rumzukriegen?«
    Weller trat einen Schritt zurück. »Ich bin Feinschmecker!«, verteidigte er sich.
    »Klar. Und ich Gehirnchirurg. Ich muss jetzt los. Schwangere Frauen sollte man nicht warten lassen. Ich hoffe, Sie kriegen Ihren Salat auch so hin.«
    Ann Kathrin Klaasen besuchte das Butterfly-Fitnessstudio inzwischen seit zwei Jahren. Der Vertrag hatte sich für sie am Anfang gar nicht ausgezahlt. Sie ging viel zu unregelmäßig. Mehrfach hatte sie überlegt, ihn zu kündigen, aber das Training war gut für ihren Rücken. Hier konnte sie an den Fitnessmaschinen Stress abbauen und danach bei einem Saunagang entspannen.
    Ann Kathrin bemerkte die Blicke der Männer sofort. Die Schönheit und Ausstrahlung von Sylvia Kleine ließ keinen männlichen Besucher unberührt. Sylvia trug ein hautenges, pinkfarbenes Bodystocking und eine silberfarbene Latexhose. Ihre kindlich-zwanglose Art sich zu bewegen faszinierte die Männer. Einer ließ beim Bankdrücken sogar die Gewichte fallen.
    Ob sie merkt, welche Wirkung sie hat, dachte Ann Kathrin. Weiß sie, was sie auslöst? Spielt sie vielleicht sogar damit, oder ist sie wirklich so unschuldig, wie sie tut?
    Ann Kathrin wollte Sylvia die erste Maschine erklären, an der sie selbst gerne ihren Rücken trainierte, aber es waren sofort vier hilfsbereite Männer da, die Sylvias Handhaltung korrigierten und übereifrig darauf achteten, dass sie auch den Rücken gerade hielt und nicht zu viele Gewichte nahm.
    Ann Kathrin war nun wahrhaftig keine unattraktive Frau. Aber solange sie hier trainierte, hatte noch nie so eine Traube von Männern um sie herumgestanden, um ihr eine Maschine zu erklären.
    »Danke, wir kommen gut selbst klar. Ich trainiere hier seit zwei Jahren. Ich weiß, wie das geht.«
    Ann Kathrin hatte bis jetzt die Männer hier als sehr zurückhaltend erlebt und fand es toll, hier ungestört trainieren zu können. Sie wunderte sich, welche Reaktionen Sylvias Auftritt auslöste. So etwas hatte sie in diesem Studio noch nicht erlebt.
    Als Sylvia nun den muskelbepackten Kurt fragte, ob sie mal seine Arme anfassen dürfte, platzte der fast vor Stolz, wurde aber gleichzeitig rot. Er warf sich in Bodybuilding-Pose und ließ seine Muskeln von Sylvia befühlen.
    Ann Kathrin war nach einer Stunde froh, endlich gehen zu können.
    Liegt es an mir?, fragte sie sich. Bin ich empfindlich geworden, weil mein Mann mich betrügt, oder war das hier gerade etwas ungewöhnlich?
     
    Ann Kathrin Klaasen fuhr Sylvia Kleine nach Hause. Nachdem Sylvia ihr zweimal das Du angeboten hatte, nahm Ann Kathrin an. Die Situation, dass sie von ihr geduzt wurde, sie aber zurücksiezte, war auf die Dauer ja doch unhaltbar.
    »Der hat gesagt, er heißt Kurt. Meinst du, das stimmt?«
    »Klar stimmt das. Warum soll das denn gelogen sein?«
    Sylvia überlegte. Offensichtlich erinnerte sie sich an viele Lügen von Männern. Sie biss sich auf die Unterlippe. So heftig, wie sie darauf herumkaute, musste es weh tun.
    »Jungs lügen viel. Erst versprechen sie einem alles und dann … Die nehmen immer nur, und dann hauen sie ab.«
    »Hattest du schon viele Jungs?«, fragte Ann Kathrin.
    Sylvia schaute ihre neue Freundin intensiv an, als wolle sie in ihrem Gesicht lesen. Dann antwortete sie mit einer Gegenfrage: »Und du?«
    »Den einen oder anderen hatte ich schon. Und ich war … ich meine, ich bin verheiratet. Seit fast fünfzehn Jahren.«
    Stolz wölbte Sylvia ihre Brust und lachte: »Der Tim sagt, ich sei mannstoll!«
    Aus der Art, wie sie es sagte, spürte Ann Kathrin, dass sie den Sinn des Wortes gar nicht verstand.
    »Das hat der nicht nett gemeint, Sylvia.«
    Sylvia schüttelte den Kopf. »Doch, doch. Weil ich immer so … so toll zu Männern bin, darum hat er das gesagt.«
    »Du bist toll zu Männern, ja, das glaub ich gerne. Was machst du denn?«
    »Ich verwöhne sie.«
    Ann Kathrin versuchte, ganz auf Sylvia einzugehen. »Na, das wird den Männern aber gefallen. Wie verwöhnst du sie denn?«
    Sylvia strich sich über die Oberschenkel. »Ich gucke immer ganz genau, was die Männer am liebsten wollen. Und das tu ich dann.« Stolz fuhr sie fort: »Ich mache alles! Wirklich alles!«
    Es schnürte Ann Kathrin fast den Hals zu. »Hast du auch was für Herrn Speicher gemacht?«
    Sylvia schüttelte den Kopf und lachte: »Für den doch nicht! Der ist doch alt!«
    »Für

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