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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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möglichen Kindsvater zugelassen. Er hofft, sich durch einen nachträglichen DNA -Test von jedem Verdacht reinwaschen zu können.«
    »Und? Wird so ein Test durchgeführt?«, fragte Pia.
    »Sie sind dabei, es zu prüfen. Der zuständige Rechtsmediziner hat allerdings wenig Hoffnung. Die DNA der noch vorhandenen Proben ist nach so langer Zeit in einem zu schlechten Zustand.«
    Ein leises Gemurmel hob an. Die Kollegen, allen voran Olaf Maiwald, sahen interessiert zu Pia hinüber. Maiwald meldete sich zu Wort.
    »Ich habe auch Neuigkeiten. Und zwar Rainer Halby betreffend«, sagte er. War er es nicht gewesen, der Solveigh Halby bei ihrer ersten Begegnung als unwichtig eingestuft hatte? »Er ist der Ehemann von Solveigh Halby, einer Freundin Katja Simons«, erläuterte er mit Seitenblick auf Pia. »Ich habe Frau Halby bei meiner ersten Befragung von Katja Simon kennengelernt. Die beiden kennen einander schon seit ihrer Jugend.« Pia knirschte mit den Zähnen. »Nun, ich habe mir so meine Gedanken gemacht und etwas Interessantes herausgefunden, und zwar dass Rainer Halby in einem Schützenverein aktiv ist.«
    »Haben Sie herausgefunden, in welchem Verein?«
    »Ich war dort. Ich habe auch schon mit dem Ersten Vorsitzenden gesprochen. Er kennt Rainer Halby. Es war … aufschlussreich.«
    »Spuck es aus, Maiwald«, war leise von Broders zu hören. Pia merkte, dass sie stocksteif auf ihrem Stuhl saß, und bemühte sich, wieder lockerzulassen.
    »Rainer Halby ist seit über einem Jahr dort aktiv. Er hat in letzter Zeit intensiv trainiert und auch schon an Wettbewerben teilgenommen. Er schießt hauptsächlich mit Langwaffen.«
    »Wäre er in der Lage gewesen, Timo Feldheim auf die festgestellte Distanz zu erschießen?«
    »Null problemo«, sagte Maiwald und erlaubte sich ein kurzes Grinsen. »Aber das Beste kommt zum Schluss: Rainer Halby hat seine Waffenbesitzkarte erst seit ein paar Wochen. Der Vorsitzende des Schützenvereins hat mir anvertraut, dass er das lange hinausgezögert hat. Er muss einschätzen können, wem das Besitzen und Aufbewahren von Waffen zuzutrauen ist, ohne dass es zu Zwischenfällen kommt. Er hat mir erklärt, dass er normalerweise Waffenfetischisten von Sportschützen gut unterscheiden kann und Ersteren niemals eine Waffenbesitzkarte ausstellen würde. Bei Halby gab es da ein Problem.« Inzwischen konnte sich Maiwald der vollen Aufmerksamkeit aller Kollegen erfreuen. Sogar Pia war gegen ihren Willen gespannt. »Der Vorsitzende des Schützenvereins hatte lange Zeit den Eindruck, dass Halby zwar kein Waffenfetischist ist, aber er hielt ihn auch nicht für einen richtigen Sportschützen. Er sagte wortwörtlich: ›Halby wollte sich meines Erachtens für etwas anderes eine Waffe kaufen.‹ Er hatte den Eindruck, dass er sich vor etwas schützen wollte. Später schien sein Interesse an der Geselligkeit im Schützenverein und dem sportlichen Schießen zuzunehmen. Da sah der Vorsitzende keine Notwendigkeit mehr, ihm die Waffenbesitzkarte zu verweigern.«
    »Was für eine Waffe hat sich Halby zugelegt, nachdem er seine Waffenbesitzkarte erhalten hatte?«, fragte Gabler.
    »Eine Repetierflinte Benelli, Kaliber 12/70 FLG .«
    »Die hat das falsche Kaliber«, sagte Pia. »Mit so einer Waffe wurde Feldheim nicht erschossen.«
    Maiwald starrte sie aus schmalen Augen an. »Vielleicht ist es nicht seine einzige Waffe«, wandte er ein.

19. Kapitel
    W o warst du denn so lange?«, fragte Katja, als Solveigh zu ihr in die Küche kam. Ihre Freundin stand am Herd und briet Fleisch in der Pfanne an. Sie rührte ungeduldig, und das Fett spritzte gegen die Edelstahlrückwand hinter dem Kochfeld.
    »Roxy hat mich dazu überredet, noch eine kleine Runde über den Konsulweg zu drehen«, antwortete Solveigh und holte sich eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank.
    »Roxy … hat dich überredet? Sag mal: Lässt du dir jetzt schon von einem Hund sagen, was du zu tun hast?«
    Solveigh versteifte sich. Katjas Ton war beißend. »Es war ein Scherz: Dein Hund brauchte Auslauf, und mir hat es auch gut getan, noch ein Stückchen zu gehen.«
    »Ich sperre dich hier nicht ein, Solveigh. Du bist ein freier Mensch, du kannst gehen, wohin du willst.«
    »Das weiß ich.« Solveigh versuchte, einen versöhnlichen Ton anzuschlagen, denn Katjas Stimme klang schrill. So kannte sie sie gar nicht. Sie hätte bis eben schwören mögen, dass ausgerechnet Katja gar keine Nerven besaß. Die Rollen, die sie bisher füreinander gespielt hatten,

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