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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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kurzen Druck hinausflutschen wie ein nasses Stück Seife aus einer Faust. Orlando hat gemeint … es will mich nicht … Dann lag sie benommen und zuckend am Ufer und konnte nur wie im Traum auf den Brunnen starren, unter dessen Oberfläche träge Lichtblasen aufstiegen und platzten. Sie betrachtete sie mit einer eigentümlichen Entrücktheit und fragte sich, ob es sich so ähnlich anfühlte, wenn man starb. Stimmen kamen näher, die von Florimel, Martine und anderen, und alle schrien etwas, wahrscheinlich ihren Namen, doch das einzige, was sie erfüllte, war die höchst ungewöhnliche Empfindung, geschmeckt und wieder ausgespuckt worden zu sein.
     
     
    > Paul kniete sich neben Florimel. »Ist was mit Fredericks? Was hat sie?«
    Trotz des Strudels von Ereignissen um sie herum kehrte Florimel weiter die burschikose Krankenschwester heraus. »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Sie atmet. Sie ist halb bei Bewußtsein. Keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist.«
    »Gesprungen«, sagte T4b. »Einfach reingesprungen, voll seyi-lo. Hab’s gesehn.«
    »Aber warum?« fragte Paul.
    Mit dem Ausdruck eines Menschen, der gegen einen starken Sturm ankämpft, spähte Martine auf die pulsierenden Lichter hinaus. »Sie wollte !Xabbu finden …«
    »Mein Gott, heißt das …?« Paul sackte der Magen ab. Da hatten sie sich nach so langer Zeit endlich wiedergefunden, und schon hatten sie den einen verloren, vielleicht alle beide …
    Martine fuhr urplötzlich herum und kehrte dem unsteten Meer den Rücken zu. Sie war leichenblaß im Gesicht. »Wir haben ein größeres Problem«, sagte sie.
    »Was?« Paul starrte auf den Brunnen, aber konnte keine Veränderung erkennen. Doch als er sich in dieselbe Richtung drehte wie Martine und über die Ebene schaute, sah er, was sie meinte. »O je! Verdammt!«
    Es war nur ein Punkt in der Ferne, der eigentlich in der Dunkelheit unsichtbar hätte sein müssen, doch von dem menschgestalten Umriß ging eine beängstigende negative Strahlung aus, als ob er nicht ganz in die Welt hineingehörte, die er durchquerte.
    »Er ist kein Riese mehr«, bemerkte Paul. Dieser überraschende Wandel hätte ihm Hoffnung einflößen sollen, doch von dem Wesen namens Dread, das da gemessenen Schritts über das öde graue Land auf sie zukam, ging so etwas Grauenhaftes aus, daß die Größe keine Rolle spielte. Eine lähmende Angst erfaßte Paul, mindestens so stark wie die Aura, die die Zwillinge umgab, aber in gewisser Hinsicht noch schlimmer: Die beiden waren grausam und zerstörerisch, doch dieser lichtlose Schemen schien das pure, konzentrierte Böse zu sein.
    »Er hat alles Überflüssige abgestreift«, sagte Martine. »Er ist mit Feuer und Schlägen traktiert worden, und jetzt ist er hart wie ein schwarzer Diamant. Aber er ist derselbe geblieben.« Aus ihrer Stimme war alle Kraft gewichen. »Der Andere konnte ihn nicht aussperren.«
    Ihre Gefährten hatten ihn ebenfalls erblickt und starrten jetzt die anrückende Erscheinung wie gebannt mit offenen Mündern an. Ringsherum erhob sich ein Schreien und Jammern, das davon zeugte, daß die Flüchtlinge spürten, was da auf sie zukam. Als die unsichtbare Welle des Schreckens über sie hinwegging, machten die Märchenfiguren am äußeren Rand der versammelten Menge vor dem noch weit entfernten Fremden kehrt und drängten auf den Brunnen zu. Ihre Flucht löste eine Massenpanik aus; Hunderte folgten ihrem Beispiel und liefen kreischend hangabwärts wie Tiere, die einem Waldbrand zu entkommen suchen. Paul und die anderen mußten sich unterhaken und einen Ring um Sam Fredericks bilden, damit sie nicht alle von dem Ansturm der panisch Fliehenden über die Kante gedrückt wurden.
    »Wo ist Nandi?« schrie Martine. »Und diese Simpkins und der kleine Junge?«
    »Irgendwo in der Menge!« Paul mußte mit aller Kraft T4bs Arm umklammern, um nicht von einer Gruppe weinender Schafe, die rückwärts gegen sie prallten, umgestoßen zu werden. Selbst als Paul dem vordersten einen Faustschlag versetzte, achteten die Schafe gar nicht darauf, sondern blökten nur immer in den kläglichsten Tönen »Wolf, Wolf, Wolf!«, den Blick unverwandt auf den herannahenden Schatten gerichtet.
    Ich hoffe nur, er bringt diesen Scheißjongleur als ersten um, war Pauls einziger klarer Gedanke.
    Der Massenandrang war jetzt so heftig, daß sie allem Widerstand zum Trotz zurückgeschoben wurden, bis Paul den Brunnen unmittelbar hinter sich sah. Einige der anderen Flüchtlinge wurden schreiend über den

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