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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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HIER WAR EIN FEHLER, UND JEMAND WIRD DAFÜR BEZAHLEN.«
    Finney blieb stehen. »Aber, Sir…«
    »UND SCHAFFT DEN LEHRER IRGENDWOHIN! MIT DEM BEFASSEN WIR UNS SPÄTER.«
    Mudd gab Paul einen Stoß, und er wankte auf die Wächter zu. Einer von ihnen trat vor, als wollte er ihn sich greifen, doch statt dessen hob er die Faust und verpaßte Paul einen Hieb an die Schläfe, daß ein Feuerwerk in seinem Schädel explodierte und er lang zu Boden schlug.
    »Nein!« kreischte Ava, machte sich mit einem Ruck von Finney los und rannte auf Paul zu.
    »HALTET SIE FEST. VERDAMMT NOCHMAL!« donnerte Jongleur.
    Finney erwischte sie am Morgenmantel, der einen Herzschlag lang hielt und dann zerriß. Einer der Wächter hechtete nach ihren Füßen und streifte sie leicht, so daß sie ins Stolpern geriet und rückwärts auf das Fenster zutaumelte. Einige der Vögel, die sich auf der Fensterbank niedergelassen hatten, flatterten erschrocken auf, als sie wild mit den Armen rudernd gegen die Scheibe prallte.
    Das von Kugeln durchlöcherte Fenster zersplitterte in tausend zackige Risse, und eine Zehntelsekunde lang hing sie im Leeren wie im Flug gebannt, von strahlenförmig nach außen schießenden Linien umgeben wie ein Buntglasengel. Dann barst das Fenster in einem Regen funkelnder Scherben nach außen, und sie flog in die graue Luft hinaus.
    Ein dumpfer Schlag beim Aufprall auf der Feuerleiter. Eine endlos lange Sekunde bis zum Ertönen des Schreis, dann eine Ewigkeit, in der er immer leiser von unten heraufklang und erstarb. Es konnte ein wortloser Schreckenslaut gewesen sein. Es konnte Pauls Name gewesen sein.
    Alle waren verstummt, Finney, Mudd, die Sicherheitskräfte, sogar die riesigen Masken des entgeisterten Felix Jongleur, eine geschwungene Galerie versteinerter Bilder. Plötzlich kam eine Wolke leuchtender bunter Formen, die Paul sich im ersten Augenblick nicht erklären konnte, aus den Bäumen geschwirrt und schoß zu dem zerbrochenen Fenster hinaus.
    Die Vögel.
    Unter heftigem Flügelschlagen und fragendem Rufen, das zu einem vielstimmigen Triumphgeschrei anschwoll, entflohen die Vögel ihrer langen Gefangenschaft, schwangen sich in die diesige Weite hinaus und verstreuten sich in alle Richtungen. Ihre Federn glitzerten wie die Scherben eines zersplitterten Regenbogens.
    In der Stille, die folgte, schwebte ein einzelner blaugrüner Farbtupfer in weiten Schleifen zwischen den Bäumen und dem erschreckend leeren Fenster zu Boden und landete schließlich genau zwischen Pauls Händen.

Kapitel
Der dritte Kopf des Cerberus
    NETFEED/KINDER INTERAKTIV:
    HN, Hr. 2.0 (Eu, NAm) – »Billas BohnenBeet«
    (Bild: Billa und Tambu suchen HickiHacki)
    Off-Stimme: Billa möchte Blumen pflanzen, aber Lumpi Lampe, der Hase, hat anderes im Sinn und versteckt ihre Geräte. Dazu eine kurze Folge mit dem Magischen Rechenkästchen und der Vater hüt’ die Schaf die Mutter schüttelt’s Bäumelein da fällt herab da fällt herab da fällt herab da fällt herab …
     
     
    > »Bleib einfach, wo du bist«, riet Catur Ramsey ihr. »Ich glaube nicht, daß der Rauch bis zu dir ins Lager hochkommt, aber vielleicht solltest du für alle Fälle ein nasses Tuch griffbereit haben, das du dir vor den Mund halten kannst.«
    »Nach diesen Berechnungen hier wird der Rauch durch den ganzen Keller ziehen«, bemerkte Beezle. »Und weiter.«
    »Sellars hat ihn so dosiert, daß sie nicht gleich runterkommen und herausfinden können, wie groß der Brand tatsächlich ist, vor allem weil es gar keinen Brand geben wird.«
    Olga blickte zu den Luftabzügen hoch oben in der Wand des Lagers hinauf. »Seid ihr sicher, daß ich hier nicht ersticke? Oder in einem der Aufzüge?«
    »Verlaß dich auf mich, Lady«, grunzte Beezle.
    »Mich auf dich verlassen?« Olga war müde und überreizt. Sie war in den vergangenen achtundvierzig Stunden soviel mit Aufzügen auf- und abgefahren, daß sie schon nach Nummern Ausschau hielt, sobald sie nur durch eine Tür trat. Die Vorstellung, in so einem Gehäuse festzusitzen, während der Rauch durch die Luftkanäle quoll, war grauenhaft. »Wie käme ich dazu, mich auf dich zu verlassen? Wo bist du überhaupt auf einmal hergekommen – und wer bist du eigentlich?«
    »Er ist ein Freund«, beeilte sich Ramsey zu versichern. »Er …«
    »Ich bin ein Agent, Lady. Haste das nicht gewußt?«
    »Was?« Olga konnte damit nichts anfangen. »Ein Theateragent? Ein Geheimagent? Was denn für ein Agent?«
    Das abfällige Schnauben klang so übertrieben

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