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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Lichtern. »Ich geh ihn holen«, sagte er mit schwerer Stimme. Er wußte, was es hieß, sich verloren und orientierungslos zu fühlen. Wir sollten jetzt alle zusammensein, wie Martine gesagt hat.
    »Irgend etwas geschieht.« Martine Desroubins’ Gesicht nahm einen angespannten, konzentrierten Ausdruck an. Paul zögerte, doch dann machte er sich auf, den Junge zu holen.
    Das Ende, dachte er. Was soll sonst geschehen als das Ende?
    Bei dem schwächer werdenden Funkeln des Brunnens mußte er daran denken, wie Ava das letzte Mal erschienen war, wie sie gelitten und dennoch gegen das Unvermeidliche angekämpft hatte, ohne Aussicht auf Erfolg. Es tut mir leid, sagte er zu ihrem Erinnerungsbild. Was oder wer du warst, spielt keine Rolle. Du hast alles für mich gewagt – und alles verloren. Und ich habe dich im Stich gelassen.
    Der Junge hockte schlotternd auf allen vieren. Als Paul ihn berührte, krabbelte er hart am Rand hastig davon, so daß Paul Angst hatte, er könnte in den Brunnen stürzen.
    Und wenn schon, es wäre kein großer Unterschied. Dennoch hielt er ihm die Hand hin. »Schon gut, Junge, schon gut. Ich bin einer von denen, die für das Gute kämpfen.« Und wenn das nicht zum Schießen ist, was dann?
    »Er’s da«, sagte der Junge.
    »Nein, er ist fort. Der Mann ist fort.«
    »Ise nich! Is in mein Kopf, verdad!«
    Paul stockte, die Hand weiter dem Jungen entgegengestreckt. »Von wem redest du?«
    »El viejo! Sellars! In mein Kopf – kann ihn ’ören!« Der Junge wich noch ein Stück weiter am Rand des Kraters zurück, damit er auch bestimmt außer Pauls Reichweite blieb. »Tut weh!«
    Mein Gott, dachte Paul. Erschreck ihn bloß nicht, sonst fällt er noch wirklich rein. Er ging in die Hocke und streckte abermals die Hand aus. »Wir können dir helfen. Bitte, komm mit.« Und wenn er jetzt fällt? Wenn er fällt und wir nicht dahinterkommen? »Was sagt Sellars zu dir?«
    »Weiß nich! Versteh nix – tut weh in Kopf! Er will … will … daß ihr zu’ört …« Der Junge fing an zu weinen, dann rieb er sich wütend das Gesicht, als wollte er die Tränen in die Augen zurückschieben. »Laß mich in Ruh, m’entiendes?« Es war schwer zu sagen, wen er damit meinte.
    Paul wagte es, sich kurz umzudrehen und seinen Gefährten hilfesuchend zuzuwinken, doch er konnte nicht erkennen, ob jemand ihn bemerkt hatte. »Cho-Cho – so heißt du doch, nicht wahr? Komm mit mir zurück. Der Mann, der dir was tun wollte, ist weg. Sellars kann uns sagen, wie wir hier rauskommen, wie wir alle hier rauskommen können. Das willst du doch auch, oder?«
    »Mentiroso«, fauchte der Junge. »Vorher ’ase ganz anders gesagt, ’ab ge’ört. Werden alle sterben.«
    »Nicht wenn Sellars uns helfen kann.« Er kam vorsichtig ein Stückchen näher. »Bitte, komm doch mit! Ich werde dich nicht anfassen, ich versprech’s. Niemand wird dich anfassen. Ich dreh mich jetzt um und geh zu den andern zurück, und du kommst einfach mit.« Der Junge kroch noch weiter weg. Paul schaute sich um, doch von den anderen kam ihm keiner zu Hilfe, obwohl einige mit einer gewissen müden Neugier herübersahen. »Hör zu. Ich steh jetzt auf und geh zum Feuer zurück. Du kommst mit, wenn du willst. Wir meinen es gut mit dir.« Wer ist dieser Junge überhaupt? Womit könnte ich ihn überzeugen? »Es gibt wirklich Menschen auf der Welt, die andern helfen wollen, weißt du? Ob du’s glaubst oder nicht.«
    Er wartete ein paar Sekunden, doch der Junge rührte und muckste sich nicht. Obwohl er höchstwahrscheinlich eine Dummheit beging – wie viele Minuten mochten sie noch haben? –, stand Paul auf und ging gemessenen Schrittes zum Lagerfeuer zurück. Er schaute sich nicht um. Er hörte auch kein Geräusch hinter sich: Falls der Junge ihm folgte, bewegte er sich völlig lautlos.
    Florimel und Nandi saßen am nächsten; sie hoben den Kopf und sahen ihn fragend an. Paul blieb bei ihnen stehen und ließ sich dann langsam nieder, die Augen weiterhin abgewandt.
    »Wenn mich anfaß’«, drohte der Junge, »den stech ich ab.«
    »Setz dich einfach zu uns«, sagte Florimel.
    Paul räusperte sich. »Sellars spricht zu ihm.«
    »Was?«
    »Versucht sprechen«, sagte der Junge unwirsch. »Aber block voll in Kopf.«
    Die anderen am Feuer hatten sich ihnen jetzt zugewandt. »Das Kind hat Angst«, meinte Bonnie Mae.
    »Erzähl uns, was er sagen will – was du davon verstehst«, forderte Florimel ihn auf. »Mehr wollen wir nicht. Martine, hörst du zu?«
    »Ich … ich

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