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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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dort oben ängstlich am Rand des Brunnens kauert. Sie war überhaupt nie dort. Willst du mich jetzt den Teil ausführen lassen, den ich weiß?«
    Florimel fixierte ihn scharf, dann nickte sie einmal kurz. »Ich werde zuhören.«
    »Ich werde anfangen zu erzählen, aber wir sollten uns unterdessen in Bewegung setzen«, meinte Sellars. »Eine letzte Sache muß hier noch getan werden, und ich traue mir nicht zu, damit allein fertig zu werden.«
    Orlando seufzte. »Müssen wir noch jemand umbringen?«
    »Nein.« Sellars lächelte. »Und diese Pflicht hat auch eine erfreuliche Seite. Freunde warten auf uns. Nein, nicht da lang, Javier.«
    T4b war bereits losgestapft, den Hang hinauf. »Was?«
    »Nach unten.« Sellars begann, parallel zum Felsgesims in die Tiefe zu schweben. »Wir müssen hinunter auf den Grund.«
    »Hat leicht reden, der olle Runzelkopp«, knurrte T4b leise Sam und Orlando zu, die Martine aufhalfen. Auch die anderen murrten vor Gliederweh und Erschöpfung, als sie sich schwerfällig erhoben. »Muß nicht gehen, kann einfach fliegen wie so’n seyi-lo Schmetterling.«
     
     
    > Er schwieg und lag ganz still, doch seine Brust bewegte sich.
    » !Xabbu ?« Sie rüttelte ihn sanft. » !Xabbu ?« Sie wollte nicht, konnte nicht glauben, daß jetzt, nachdem sie so viel durchgemacht hatten, doch noch alles unglücklich ausging. » !Xabbu , ich denke … ich denke, es ist vorbei.«
    Wenn sie sich umschaute, konnte sie noch immer nicht sicher sagen, was anders war. Der Grund der Grube lag in einem Zwielicht, das nur zum geringen Teil von den Sternen hoch über ihnen kam.
    Sterne. Waren vorher Sterne da?
    Die Helligkeit kam hauptsächlich vom Fluß, sofern der diese Bezeichnung noch verdiente. Obwohl eigenartige blaue und silberne Lichter darin flimmerten, war er wieder zu einem winzigen Bächlein geschwunden.
    Aber der Mantis, das Schattenkind … der Andere … war fort.
    Diese beiden Kinder sind gekommen, erinnerte sie sich. Sie haben es … ihn … mitgenommen. Wo in aller Welt sind sie hin?
    Doch nicht allein der Fluß war verändert. Die Beschaffenheit des Lichts, das Gefühl des Steins unter ihr, alles – die ganze Szenerie war zugleich wirklicher und unwirklicher geworden. Die vollkommen übertriebenen Dimensionen waren auf ein faßbares Maß geschrumpft, doch als Renie rasch den Kopf bewegte, meinte sie, eine minimale Verzögerung zu bemerken. Und da war noch etwas …
    Eine Bewegung von !Xabbu lenkte sie ab. Seine Augen waren offen, doch er schien sie noch nicht wahrzunehmen. Sie legte den Kopf auf seine Brust, fühlte, wie sie sich hob und senkte, lauschte auf sein Herz.
    »Sag mir, daß es dir gut geht. Bitte.«
    »Ich … ich lebe«, erwiderte er. »Das ist das eine. Und anscheinend lebe ich … obwohl die Welt untergegangen ist.« Er machte Anstalten, sich hinzusetzen, und sie ließ ihn. »Das ist das andere. Eine sehr merkwürdige Situation.«
    »Das ist noch nicht alles«, sagte sie. »Fühl mal dein Gesicht.«
    Er sah sie verwundert an. Die Verwunderung nahm noch zu, als er seine Backe abtastete, dann die Finger zum Kinn führte und weiter zu Mund und Nase. »Da … da ist etwas.«
    »Die Maske«, sagte sie, und plötzlich mußte sie lachen. »Die Maske aus dem V-Tank. Ich hab meine auch auf. Das heißt, eigentlich müßten wir wieder offline gehen können.« Noch während sie das aussprach, kam ihr ein Gedanke. »Jeremiah, Papa, könnt ihr uns hören?« rief sie. Sie rief es noch einmal, lauter. »Nein. Woran es auch liegen mag, die Kommunikation mit ihnen klappt noch nicht wieder. Was ist, wenn mit den Tanks was nicht in Ordnung ist?«
    !Xabbu schüttelte den Kopf. »Entschuldige, Renie, das ist zuviel für mich. Ich bin … müde. Durcheinander. Ich hatte nicht mit diesen ganzen … Eindrücken gerechnet.« Er rieb sich mit beiden Händen den Kopf, eine Geste der Ermattung, die Renie bei ihm gar nicht gewohnt war. Sie nahm ihn zärtlich in die Arme.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Natürlich mußt du erschöpft sein. Ich hab mir bloß Sorgen gemacht, weiter nichts. Wenn wir nicht mit Jeremiah und meinem Vater sprechen können, wissen wir nicht, ob die Tanks aufgehen werden. Es gibt Notöffnungsgriffe innendrin, aber …« Sie merkte auf einmal, daß sie genauso müde war wie !Xabbu . »Aber wenn sie aus irgendeinem Grund nicht funktionieren, sitzen wir da grad so in der Falle.« Bei der Vorstellung, nach ihren ganzen Strapazen und Leiden nur Zentimeter von der Freiheit getrennt in einem

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