Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
unsere Wege würden sich nie mehr kreuzen.«
    Reacher erwiderte: »Ich bin nicht dafür verantwortlich, was Sie denken.«
    »Haben Sie unsere Polizeistation angezündet?«
    »Sie haben die Stadt mit einem Menschenwall umgeben. Wie hätte ich ihn durchbrechen können?«
    »Was wollen Sie hier?«
    Reacher überlegte kurz, bevor er sagte: »Ich spiele mit dem Gedanken, den Staat zu verlassen.« Was natürlich immer stimmte. »Aber vorher wollte ich noch im Krankenrevier vorbeischauen und meine ehemaligen Gegner besuchen. Ihnen sagen, dass ich ihnen nicht böse bin.«
    Thurman sagte: »Jemandem böse sein, können nur die anderen, glaube ich.«
    »Dann können die anderen sagen, dass sie mir nicht böse sind. Es gibt nichts Besseres als eine Aussprache, um sich mental besser zu fühlen.«
    »Ich kann keinen Besuch im Krankenrevier gestatten. Nicht um diese Zeit.«
    »Sie können keinen verhindern.«
    »Ich fordere Sie auf, das Werksgelände zu verlassen.«
    »Und ich weise Ihre Aufforderung zurück.«
    »Im Augenblick liegt hier nur ein Patient. Alle anderen sind zu Hause, haben Bettruhe verordnet bekommen.«
    »Welcher ist hier?«
    »Underwood.«
    »Welcher ist Underwood?«
    »Der Senior Deputy. Sie haben ihn übel zugerichtet.«
    »Er war schon krank.«
    »Sie müssen jetzt gehen.«
    Reacher grinste. »Das sollte das Motto Ihrer Stadt sein. Was anderes kriegt man hier nicht zu hören. Wie ›New Hampshire, frei leben oder sterben‹. Es sollte ›Despair, Sie müssen jetzt gehen‹ heißen.«
    Thurman sagte: »Ich scherze nicht.«
    »Doch, das tun Sie«, widersprach Reacher. »Sie sind ein dicker alter Mann, der mich auffordert zu verschwinden. Das ist ziemlich komisch.«
    »Ich bin hier nicht allein.«
    Reacher schaute sich nach dem Vorarbeiter um. Der Kerl stand drei Meter entfernt, hatte leere Hände und sichtlich angespannte Schultern. Reacher drehte sich ganz um und kontrollierte den Riesen. Er war sechs bis sieben Meter entfernt, hielt den Schraubenschlüssel in der rechten Faust und ließ sein Gewicht in der linken Handfläche ruhen.
    Reacher sagte: »Sie haben einen Bürogehilfen und einen abgehalfterten Schläger mit einem großen Schraubenschlüssel. Das beeindruckt mich nicht.«
    »Vielleicht haben sie Schusswaffen.«
    »Sie haben keine. Sonst wären sie längst zu sehen. Niemand wartet, bevor er eine Schusswaffe zieht.«
    »Sie könnten Ihnen trotzdem beträchtlichen Schaden zufügen.«
    »Das bezweifle ich. Die ersten acht, die Sie auf mich angesetzt haben, konnten auch nicht viel ausrichten.«
    »Sind Sie wirklich bereit, das zu riskieren?«
    »Sind Sie’s? Geht die Sache schlecht aus, sind Sie definitiv mit mir allein. Und mit Ihrem Gewissen. Ich bin hier, um einen Krankenbesuch zu machen, und Sie wollen mich zusammenschlagen lassen? Was für ein Christ sind Sie eigentlich?«
    »Gott führt meine Hand.«
    »In die von Ihnen gewünschte Richtung. Das ist sehr praktisch, nicht? Mehr imponieren würde mir, wenn Sie die Botschaft bekämen, alles zu verkaufen, das Geld den Armen zu spenden und nach Denver zu ziehen, um dort Obdachlose zu betreuen.«
    »Aber das ist nicht die Botschaft, die ich höre.«
    »Nun, das ist eine Riesenüberraschung.«
    Thurman äußerte sich nicht dazu.
    Reacher sagte: »Ich besuche jetzt das Krankenrevier. Und Sie kommen mit. Sie können freiwillig mitgehen – oder ich trage Sie in einem Eimer hin.«
    Thurman ließ seufzend die Schultern sinken und gab seinen beiden Leibwächtern mit erhobener Handfläche ein Zeichen, als bedeutete er zwei Hunden, Platz zu machen. Dann setzte er sich in Richtung Containerzeile in Bewegung. Reacher ging neben ihm her. Sie passierten das Büro des Sicherheitsdiensts, Thurmans eigenes Büro und drei weitere Büros, die Reacher schon gesehen hatte: Betriebsführung, Einkauf und Rechnungswesen. Sie gingen an dem ersten weißen Container vorbei und machten vor dem zweiten halt. Thurman stieg die drei Stufen hinauf und öffnete die Tür. Er betrat den Container, und Reacher folgte ihm hinein.
    Dies war ein richtiges Krankenrevier. Weiße Wände, weißer Kunststoffboden, der Geruch von Desinfektionsmitteln, schwache Nachtbeleuchtung. Waschbecken mit Einhebelmischern, ein Glasschrank für Instrumente, ein weiterer für Medikamente, zwei Abfallbehälter von Sharp an der Wand. Auf einem fahrbaren Metalltischchen stand eine nierenförmige Stahlschale, in der ein Blutdruckmessgerät und ein zusammengerolltes Stethoskop lagen.
    In dem Raum standen vier

Weitere Kostenlose Bücher