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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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einmal. »Oliver, was haben Sie?«
    Doch der junge Mann war nicht ansprechbar. Joe hörte Geräusche hinter sich und drehte sich um. Valentin wurde wieder hereingeführt. Er wirkte wütend, aber unverletzt. Zum ersten Mal fiel Joe auf, dass die Hände des Ukrainers vorne zusammengebunden waren, wie bei Angela, während alle anderen hinter dem Rücken gefesselt waren. Er fragte sich, was der Grund war.
    Drei Bandenmitglieder begleiteten Valentin, alle maskiert und nur an ihrer Statur und Körperhaltung zu unterscheiden. Er konnte sehen, dass es sich bei den beiden Männern um Liam und Turner handelte; die dritte war eine Frau – Priya.
    »Was hat denn der Typ für ein Problem?«, fragte Turner und deutete auf Oliver.
    »Keine Ahnung«, antwortete Pendry. »Ist halt ’n Spinner, oder?«
    »Er kriegt noch ’ne Kugel in die Fresse, wenn er nicht bald still ist.«
    Während er sprach, trat Turner Oliver in den Rücken. Der junge Mann fiel vornüber und schrie vor Schmerz. Als er sich aufrichtete, strömten ihm Tränen übers Gesicht, und aus seiner Nase blubberte Rotz.

    Joe musste näher an Angela heranrücken, als Valentin seinen Platz unter den Gefangenen wieder einnahm. Liam und Priya hatten sich ans andere Ende der Garage zurückgezogen, wo sie sich in gedämpftem Ton mit Pendry unterhielten.
    Travers hob den Kopf und fing Turners Blick auf, bevor dieser sich abwandte.
    »Hey, ich will mit eurem Anführer reden.«
    Turner musterte ihn einen Moment mit zusammengekniffenen Augen. »Wieso?«
    »Ich will den Boss, okay? Ich hab was für ihn.«
    Turner schnaubte verächtlich und schlenderte betont lässig auf Liam zu, als ob es ihm nicht behagte, in der Rolle des Laufburschen gesehen zu werden.
    Joe sah Travers an. »Sie machen einen Fehler.«
    Der Amerikaner erwiderte seinen Blick mit unverhohlener Schamlosigkeit. »Mach ich nicht, Kumpel.«
    Terry Fox starrte Travers ungläubig an, als er begriff, was da passierte. »Sie haben doch nicht ernsthaft vor, mit denen zu verhandeln?«
    »Vielleicht doch.«
    »Das ist doch albern«, meinte Angela. »Wenn diese Leute solche Amateure sind, wie Sie behaupten, kann das sowieso nicht mehr lange gut gehen.«
    Travers sah sie verächtlich an. »Es ist die Tatsache, dass sie Amateure sind, die mir Angst macht. Profis hätten sich längst geholt, was sie wollen, und sich aus dem Staub gemacht. Diese Witzfiguren haben es verbockt – und damit ist es sehr viel wahrscheinlicher geworden, dass wir sterben werden. Und deswegen werde ich einen Deal machen, um hier rauszukommen.«
    »Verräter!«, stieß Angela angewidert hervor. »Was haben Sie denen denn überhaupt zu bieten?«

    Travers grinste und ließ ihren Spott an sich abprallen. Er starrte Joe an, während er antwortete.
    »Oh, eine ganze Menge«, sagte er. »Machen Sie sich da mal keine Sorgen.«
    Liam beschrieb Pendry gerade den mutmaßlichen Grundriss des Panikraums, als Turner daherspaziert kam.
    »Der Ami will dich sprechen.«
    »Was?«
    »Er sagt, er hat was für dich.«
    Liam nickte gereizt. »Bring ihn her.«
    Er wies Pendry an, sich den Panikraum anzusehen und dann zu Juri zu gehen, der in Valentins Haus wartete. Pendry stieg in den Transit und ließ den Motor an, während Priya den Knopf drückte, um das Garagentor zu öffnen. Die Gefangenen atmeten erleichtert auf, als die frische Luft in den Raum wehte.
    Der großgewachsene Amerikaner lächelte, als Liam auf ihn zukam. Er blickte hinaus in die Dunkelheit und murmelte: »Freiheit.«
    Liam sagte nichts. Die saloppe Art des Amerikaners missfiel ihm – er tat gerade so, als wären sie beide Gäste bei einer Cocktailparty und mal eben auf eine Zigarette vor die Tür gegangen.
    »Sie sind Liam, stimmt‘s? Der große Boss.«
    »Mhm.«
    »Tz, tz«, machte Travers. »Und wer ist Ihr Boss?« Er blickte sich demonstrativ im Raum um. »Ist er auch hier?«
    In diesem Moment war Liam dankbar für seine Maske. Er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass es nur eine achtlos hingeworfene Bemerkung war. Wenn Travers wirklich glaubte, dass Valentin mit ihnen unter einer Decke steckte, dann hätte er es mit Sicherheit offen ausgesprochen.
    »Was willst du?«
    »Ich hab einen Vorschlag für Sie. Da gibt es etwas, was Sie wissen müssen.«
    »Sprich weiter.«
    Travers sog die Luft durch die Zähne ein, in der altbewährten Manier eines Unterhändlers.
    »Zuerst einmal müssen wir ein paar Dinge klarstellen. Wissen Sie, es juckt mich herzlich wenig, was ihr Burschen so treibt. Von mir aus

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