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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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dem Weg hierher irgendjemanden bemerkt? «, fragte sie.
    »Einen Typen vor Nasenkos Haus.«
    »Ein Gärtner?«
    »Nein. Einen von seinen Angestellten.« Dann fiel es ihm wieder ein. »Was hast du denn da vorhin für ein Geräusch gemacht?«
    »Ach, das. Ich habe das Gleichgewicht verloren. Tut mir leid.«
    »Okay.« Liam nickte knapp. Vielleicht nicht nur ein Klotz am Bein …
    Er klappte den Kasten auf, und das oberste Fach glitt zur Seite. Liam nahm einen Satz Bohrerspitzen heraus und inspizierte die Waffensammlung, die sich darunter verbarg: ein halbes Dutzend halbautomatische Pistolen, alle mit Schalldämpfern, und eine Auswahl von Messern.
    Plötzlich hielt er inne. Im Moment wusste er noch rein gar nichts über die Bedrohungen, die ihn erwarteten. War eine Pistole nicht einen Tick übertrieben? Würde ein Messer zu viel Schweinerei machen?

    »Oh, fuck it. « Die Reste seines irischen Akzents waren noch am vernehmlichsten, wenn er fluchte – es klang eher wie feck it. Er ließ den Werkzeugkasten stehen, schlug die Türen des Transporters zu und warf Priya einen aufmunternden Blick zu. »Na, komm schon.«
    Die Grundstücksmauer war ungefähr einen Meter fünfzig hoch und leuchtend weiß gestrichen; ihre geschwungene Form wiederholte die der Vorderfront des Hauses. Das breite zweiflüglige Tor war aus Iroko-Hartholz gefertigt und wurde elektrisch betrieben. In die Mauer vor ihnen war eine Gegensprechanlage eingebaut.
    Liam wusste, dass das Haus über ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem verfügte, mit einem Netz aus Bewegungsmeldern und hochauflösenden Kameras. Es war durchaus im Bereich des Möglichen, dass sie in diesem Moment beobachtet wurden. Als er auf das Tor zuging, gab er sich daher bewusst lässig und lächelte, um den Eindruck zu erwecken, dass er alles Recht der Welt hatte, sich hier aufzuhalten.
    Priya folgte ihm und beäugte die großen Kübelpalmen, die die Auffahrt säumten, als rechnete sie halb damit, dass jemand sich auf sie stürzen würde.
    »Entspann dich«, sagte er.
    »Ich bin vollkommen entspannt, vielen Dank.«
    Da kam eindeutig die arrogante Zicke zum Vorschein. Unwillkürlich blieb sein Blick wieder an ihrem Mund hängen, an dieser kleinen Lücke, die ihm fast den Verstand raubte, und er musste das Bild verdrängen.
    Später.
    Das Auto war ein roter Renault Mégane Sport, und er parkte dicht vor dem Haus. Liam strich im Vorbeigehen beiläufig mit der Hand über die Motorhaube. Noch warm.
    Die Haustür war aus massivem Eichenholz, flankiert
von zwei schmalen Fenstern aus dekorativem Milchglas. Über der Tür war eine Kamera montiert; eine zweite war auf Augenhöhe in die Tür selbst eingelassen, sodass man sie leicht übersehen konnte.
    »Überlass mir das Reden«, sagte Liam und klopfte kräftig an.
    »Was willst du sagen?«
    »Kommt drauf an, wer aufmacht.«
    Drinnen waren Schritte zu hören. Die Tür wurde schnell und ohne Zögern von einem jungen Mann geöffnet, der eine Nadelstreifenhose und ein rotbraunes Hemd trug. Er war um die dreißig, mit dunklen Haaren und großen braunen Augen. Ein gut aussehender Bursche, und das wusste er selbst ganz genau.
    Doch sein aalglattes Lächeln verflog, sobald er die beiden sah. Sein Blick wurde von Priya angezogen und ging dann widerstrebend zu Liam zurück, und in seinen zusammengekniffenen Augen machte Liam den unverkennbaren Ausdruck des ertappten Sünders aus. Und damit wurde plötzlich eine Reihe von Dingen klar.
    »Wir kommen wegen der Besichtigung«, sagte Liam und trat einen Schritt vor.
    »Was?«
    »Wir haben den Termin mit der Maklerfirma vereinbart — Taplin Ward.«
    »Das muss ein Irrtum sein. Ich bin von Taplin Ward, und ich kann mich nicht erinnern …«
    »Man hat uns gesagt, dass Sie sich im Haus mit uns treffen würden.«
    »Aber dort wissen sie doch gar nicht, dass ich …«
    Vielen Dank , dachte Liam und rammte dem Mann die Faust in die Kehle.

7
    Joe folgte Cassie über die Auffahrt zum Haus. Das Klatschen ihrer Flipflops an den Fersen klang wie eine Serie feuchter Küsse. Sie bog in den Spieleraum ab, wo dem elektronischen Tock eines virtuellen Tennisballs ein Triumphschrei folgte. Jaden war ein Teufelskerl an der Wii-Konsole und schlug Joe regelmäßig nicht nur beim Tennis, sondern auch beim Bowling und sogar beim Boxen.
    Joe ging weiter in die Küche. Sie war in zwei klar getrennte Bereiche aufgeteilt. Der hintere Teil war ungefähr sechs mal sechs Meter groß und steril wie ein Operationssaal, mit einem Boden aus

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