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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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und zog am Arm des Mannes, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. »Was tust du hier?«
    Der Mann hustete ein wenig und sagte dann: »Das geht Sie nichts an. Wer sind Sie überhaupt?«
    Liam packte ihn an den Haaren und knallte seinen Kopf auf den Boden. Das Geräusch hallte von den Wänden der riesigen Eingangshalle wider. Als Liam die Hand zurückzog, war sie mit Haargel verklebt. Der Mann stöhnte und rückte ein paar Zentimeter zur Seite. Auf dem Boden unter seinem Kopf blieb ein blutiger Schmierfleck zurück.
    »Ich muss zurück. Ich habe um sechs einen Termin.«
    »Um sechs Uhr am Freitagabend? Das glaube ich kaum.«
    Das Flackern in den Augen des Maklers war wie ein schamloses Schuldeingeständnis. In seinem Beruf war Übertreibung so selbstverständlich wie Lächeln; dabei ertappt zu werden war das normale Berufsrisiko.
    »In einer Bar«, räumte er ein. »Da treffen wir uns alle jeden Freitag.«
    »Aber nicht heute«, sagte Liam. »Du hast uns immer noch nicht gesagt, was du hier tust.«
    Der Makler schluckte. »Ich treffe mich mit jemandem.«
    »Mit wem?«
    »Mit einer Frau.«
    Liam sah Priya an und wies mit einem Nicken auf das Haus. »Kann man ihm nicht mal verdenken. Eine leer stehende Hütte wie die hier, und er hat die Schlüssel. Ist allemal besser als der Rücksitz von ’nem Auto.«

    »Mein Auto!« Der Mann kramte in seiner Hosentasche und fischte einen Schlüsselbund heraus. »Nehmen Sie den Mégane. Ich verspreche, ich werde niemandem etwas sagen. «
    Liam tat so, als sei er an dem Vorschlag interessiert. »Firmenwagen, wie?«
    »Also … ja, aber …«
    »Ich bin wirklich überwältigt von deiner Großzügigkeit. Bietest mir ein Auto an, das dir nicht gehört, während du in einem Haus, das dir nicht gehört, rumvögelst.« Er lachte. »Was ist mit der Frau? Ist bestimmt auch nicht deine.«
    Der Makler starrte ihn an, unschlüssig, was er darauf erwidern sollte.
    »Natürlich ist es nicht deine«, antwortete Liam für ihn. »Du jämmerliches Stück Scheiße. Ich pfeif auf das Auto.«
    Der Mann machte Anstalten, die Schlüssel wieder einzustecken, doch Liam riss sie ihm aus der Hand. Er drehte sich zu Priya um.
    »Aber wir müssen es in die Garage fahren, bevor seine Freundin kommt. Fahr den Transporter auch rein.«
    »Was ist, wenn jemand mich sieht …«
    »Ich muss auf unseren Schleimscheißer hier aufpassen. «
    »Bitte«, sprudelte der Makler, »sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    »Halt‘s Maul.«
    »Wenn es irgendetwas im Haus ist, lassen Sie mich einfach laufen. Ich schwöre, ich werde kein Sterbenswörtchen sagen.«
    » Maul halten , hab ich gesagt!«, brüllte Liam.
    Priya wartete, bis er sie ansah, und sagte: »Ich werde schon mit ihm fertig.«
    Liam hatte seine Zweifel. Er hatte sich dagegen ausgesprochen,
sie im letzten Moment noch ins Team zu holen, und er war sich immer noch nicht sicher, was sie hier eigentlich tat. Er wusste nur, dass sie eine Art Mathe-Wunderkind gewesen war, ehe sie auf die schiefe Bahn geraten und schließlich in einer Entzugsklinik gelandet war, wo ein früherer Kunde von Liam sie aufgegabelt hatte. Man konnte sich unschwer vorstellen, was sein Interesse geweckt hatte, aber das befähigte sie noch lange nicht dazu, eine verängstigte und verzweifelte Geisel zu bewachen.
    »Ich weiß nicht, ob das klug ist«, sagte er.
    »Besser, als wenn jemand mich sieht und sich fragt, was ich in einem Lieferwagen von einer Baufirma tue«, sagte Priya. »Geh nur, ich komm schon klar.«
    Aber Liam hatte einen Hoffnungsfunken in den Augen des Maklers aufblitzen sehen. Er trat ihm in die Seite, so fest, dass ein paar Rippen brachen. Der Mann schrie und rollte weg. Seine Hand flatterte über der verletzten Stelle – es tat so weh, dass er sie nicht anfassen konnte. Tränen rannen über seine Wangen.
    »Irgendwelche Mätzchen«, sagte Liam, »und ich benutz deinen Kopf zum Elfmeterschießen. Kapiert?«
    Er bekam nur ein Wimmern zur Antwort. Priya sah zu, die Arme vor der Brust verschränkt. Ihre Miene war streng, als ob sie seine Methoden missbilligte.
    Du wirst noch weit Schlimmeres zu sehen bekommen, ehe wir hier fertig sind , dachte er.
    In der Küche herrschte eine Weile angespanntes Schweigen. Dann wandte Juri sich ab. Er griff nach der Kaffeekanne und schenkte sich so hastig ein, dass der Kaffee auf den Tisch schwappte.
    »Wenn du dich wegen ihr mit mir anlegen willst, dann würdest du sie vielleicht gerne vögeln, ja?« Er deutete mit
dem Kopf zur Decke. »Vielleicht sollte

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