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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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weißen Keramikfliesen, Poggenpohl-Schränken und Corian-Arbeitsflächen. Über eine Stufe gelangte man in den erhöhten vorderen Teil, wo man am Frühstückstisch auf bequemen Sesseln sitzen und den Blick über die Gartenterrassen hinweg auf das großartige Panorama der Bucht genießen konnte.
    Während er vor dem Haus gearbeitet hatte, war eine schnittige Motorjacht aufgetaucht, die nun am Rand der tiefsten Fahrrinne vor Anker lag. Auf der Brücke stand ein weiß gekleidetes Crewmitglied und schien mit einem Fernglas genau in ihre Richtung zu spähen.
    Juri Deszniak schien das alles nicht zu interessieren. Er saß am Tisch, vor sich zwei Mobiltelefone, die wie Messer und Gabel ausgelegt waren. In einer Pranke hatte er ein Glas Cognac, mit der anderen hob er eine Zigarre an den Mund und nahm einen langen, genüsslichen Zug. Das Dienstmädchen, Maria Vargas, hatte ihm gerade eine Kanne Kaffee hingestellt. Statt ihr zu danken, deutete Juri mit einer ungeduldigen Geste auf die Fensterfront. Er brauchte frische Luft.

    Maria rümpfte verächtlich die Nase und wandte sich ab. Sie war eine kleine, untersetzte Frau in den Fünfzigern und trug ein schlichtes graues Kleid mit einer weißen Schürze. Juri, der Joes Anwesenheit immer noch nicht bemerkt zu haben schien, sah ihr zu, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um eines der hohen Fenster zu öffnen.
    »Du hast fetten Arsch, Frau. Hab ich dir das schon gesagt? «
    Maria gab ihm mit einer flüchtigen Geste zu verstehen, dass sie ihn gehört hatte, aber nicht unbedingt seiner Meinung war. Sie wusste, dass man Juri nicht allzu ernst nehmen durfte, aber sie fürchtete ihn dennoch.
    »Ich frage mich, gibt es irgendwo auf der Welt einen Mann, der würde dich ficken, hm?«
    Joe schnaubte. »Das musst du gerade sagen, du hässlicher Sack.«
    Juri fuhr herum, und seine Miene verfinsterte sich, als er sah, wer da gesprochen hatte. Maria huschte vorbei und sah Joe dabei ganz kurz in die Augen. Sie lächelte.
    »Und noch etwas«, sagte Joe. »Wenn du das nächste Mal etwas von mir willst, komm gefälligst selber raus. Cassie ist nicht dein Laufbursche. Sie ist die Frau deines Chefs.«
    Juris dröhnendes Gelächter verriet Joe ganz genau, was er dachte. Die Ehe war ein Fehler gewesen, der sich leicht beheben ließ.
    »Ich bekomme meine Anweisungen von Valentin und von niemand sonst. Nicht von ihr«, knurrte er und zeigte mit dem Finger auf Joe, »und auch nicht von dir.«
    »So ein Quatsch.« Joe merkte, dass sein Herz schon wieder schneller schlug. So viel zum Thema Selbstbeherrschung. »Es wird Zeit, dass du ihr ein bisschen mehr Respekt entgegenbringst.«
    Juri wirkte belustigt. »Sonst …?«

    Joe hielt seinem Blick stand. Aus dem Augenwinkel registrierte er, dass Maria sich in den hintersten Winkel der Küche zurückzog.
    »Sonst bekommst du die Konsequenzen zu spüren«, sagte er.
    »Du würdest dich mit mir anlegen?«
    Er hörte wieder Angelas Rat. Sie müssen es einfach als Teil Ihres Wesens akzeptieren .
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte Joe. »Ich würde dir so den Arsch versohlen, dass du alle Engel singen hörst, und ich würde jede Minute davon genießen.«
    Wenn das Überraschungsmoment hinzukommt, kann ein Schlag auf den Kehlkopf genauso wirkungsvoll sein wie eine Waffe. Der Immobilienmakler kippte um wie ein Sandsack und knallte mit dem Kopf auf den harten Eichenholzboden. Seine Augen fielen zu, und ein paar Sekunden lang lag er regungslos da.
    Vielleicht ist er tot, dachte Liam, und er wunderte sich nur, wie ruhig er war. Er und Priya traten über die Schwelle und machten die Tür hinter sich zu. Liam horchte nach verdächtigen Geräuschen, doch das Haus fühlte sich verlassen an.
    Der Immobilienmakler schlug die Augen auf, sein ganzer Körper verfiel in Zuckungen, und seine Hände tasteten blind nach seinem Hals. Ein langgezogener Würgelaut entrang sich seiner Kehle.
    »Er erstickt«, sagte Priya. »Er bekommt keine Luft.« »Er bekommt schon noch Luft. Er hat bloß vor lauter Panik vergessen, wie man atmet.«
    Liam versetzte dem Mann einen Tritt ins Kreuz. Der Immobilienmakler wand sich und versuchte ihm auszuweichen. Sein hektisches Gurgeln ließ nach, und er holte ein
paar Mal tief Luft, wie ein Säugling nach einem Schreianfall.
    »Aussehen tut er jedenfalls wie ein Makler«, meinte Priya. »Dieses Hemd ist einfach furchtbar. «
    »Ich habe mehr oder weniger geraten. Aber ich glaube, er ist auf eigene Faust unterwegs.« Liam ging in die Hocke

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