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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Citroën-Transporter, den er vorher neben dem Fährschuppen gesehen hatte. Er hatte angenommen, dass es sich um irgendwelche Wartungsarbeiten handelte, und das war vielleicht auch der Fall. Aber es war merkwürdig, dass sie einfach die Brücke sperrten, ohne die Anwohner vorher zu informieren.
    Und dann war da der andere Transporter, der Transit. Der Fahrer mit dem Desperado-Schnurrbart. Das seltsame Geräusch aus dem Laderaum des Fahrzeugs, das Joes Argwohn geweckt hatte. Laut der Auskunft von Maz‘ Kollegen war das Kennzeichen des Transits gefälscht.
    Und schließlich war da noch der streitlustige Angler mit der Schlange am Hals, die wie ein Knast-Tattoo ausgesehen hatte. Seine Honda hatte so gestanden, dass Joe das Kennzeichen nicht sehen konnte, aber nun fragte er sich, ob sich bei einer Überprüfung wohl herausgestellt hätte, dass es ebenfalls gefälscht war. Drei dubiose ungebetene Besucher an einem Tag. Zufall?
    Möglich war es, aber er hatte gelernt, nicht leichtfertig an Zufälle zu glauben.
    Er ging den Rest der Strecke zu Fuß. Ungefähr eine Meile
weit führte der Weg durch das Naturschutzgebiet, wo ein Niederwald mit Haselsträuchern, Eschen und Eichen ihm Deckung bot. Je mehr er sich der Küste näherte, desto spärlicher wurde der Baumbestand, bis er schließlich ganz aufhörte. Das Gelände wurde flach und sumpfig. Den einzigen Sichtschutz boten hier einige verstreute Ginsterund Weißdornsträucher.
    Er schaffte es, sich der Brücke bis auf rund fünfzig Meter zu nähern. Nahe genug, um die Reihe aus ineinandergesteckten Absperrgittern erkennen und das aufklappbare gelbe Schild lesen zu können, auf dem stand: BRÜCKE WEGEN DRINGENDER REPARATURMASSNAHMEN GESPERRT. Das sah alles ziemlich professionell aus. Genau wie – auf den ersten Blick – die beiden Männer, die auf der Brücke standen.
    Sie trugen Jeans, Arbeitsstiefel und Warnjacken, aber sie waren nicht mit irgendwelchen Reparaturarbeiten beschäftigt, ob dringend oder nicht so dringend, obwohl das allein sie noch nicht als falsche Bauarbeiter entlarvte. Aber nachdem er sie eine Minute lang genau beobachtet hatte, war Joe sich sicher, dass die zwei weder vom Straßenbauamt noch von einer privaten Baufirma sein konnten. Sie hatten das angespannte, wachsame Gebaren von Posten, die mit einer sehr wichtigen, aber im Grunde banalen Aufgabe betraut waren. Jede Menge überschüssige Energie und keine Gelegenheit, sie abzureagieren.
    Der eine spazierte über die Brücke, während der andere zu der Absperrung hinunterschlenderte. Ihre gemächlichen Bewegungen gaben Joe die Gewissheit, dass sie ihn noch nicht entdeckt hatten. Nur ein gelegentlicher Kontrollgang, einmal hin und zurück, wahrscheinlich, um die Eintönigkeit aufzulockern. Aber eines war klar: Es gab keinen Weg an den beiden vorbei.

    Als der Mann, der der Absperrung am nächsten war, noch weiter auf ihn zukam, merkte Joe, dass er ihm irgendwie bekannt vorkam. Ein paar Sekunden darauf konnte er sein Gesicht ganz deutlich sehen. Die Arbeiterklamotten und das Fehlen der Baseballkappe hatten ihn verwirrt, aber jetzt konnte er deutlich sehen, wer es war.
    Der Angler.
    Joe zog sich zurück, um einen besseren Beobachtungsposten zu suchen. Das Naturschutzgebiet war zur Seeseite hin durch eine natürliche Erhebung geschützt, von deren Kamm ein breiter Kieselstrand sanft zum Wasser hin abfiel. Joe benutzte die Anhöhe als Deckung und lief in geduckter Haltung einige hundert Meter in östlicher Richtung. Dann kroch er die Böschung hinauf und spähte wieder zur Insel hinüber.
    Auch von hier aus war die Brücke noch zu sehen, ebenso wie die beiden Posten. Dahinter konnte er ein kleines Stück der Inselstraße erkennen, die nach Süden führte. Nach nicht einmal zehn Metern verschwand sie hinter Bäumen und Sträuchern und schließlich hinter dem hohen Zaun des alten Truppenübungsplatzes.
    Joe beobachtete eine Weile die Brücke, während er überlegte, wie er weiter vorgehen sollte. Dann rutschte er wieder ein Stück hinunter, sodass er nicht gesehen werden konnte, drehte sich auf den Rücken und starrte zum Himmel hinauf. Es war ein herrlicher Abend. Die Luft war warm und voller Düfte, die Sonne sank als praller roter Ballon zum Horizont hinab. Wolken von kleinen Mücken tanzten über den Steinen. Bis auf ein paar Vogelstimmen und das sanfte Schwappen der Wellen war alles still.
    Er überlegte, was er bisher wusste, was er vermutete und was er dagegen unternehmen konnte. Wie es aussah,
war die

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