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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Vater gehört zur zweiten Kategorie, und deshalb könnt ihr sein Geld gerne haben.«
    Sie starrte ihn an und fragte sich, ob sie sich verhört hatte. Ihr Funkgerät summte erneut. Sie musste drangehen, sonst würde Liam das Schlimmste annehmen.
    Wütend über die Unterbrechung, begann Oliver vor-und zurückzuschaukeln, wobei er die Arme fest auf die Oberschenkel drückte und die Ellbogen in seine Leistengegend presste.
    Aus dem Funkgerät kam Liams Stimme: »Terror’s Reach gehört uns. Wir verlegen die Statisten nach Dreamscape. «
    »Und was ist mit meinem?«
    »Behalt ihn dort. Ich will mit ihm reden.«
    Priya legte das Funkgerät hin. Oliver schaukelte schneller und drohte bei jeder Vorwärtsbewegung vom Sofa zu kippen. In seinen Augen loderte ein unnatürlicher Eifer.
    »Du wirkst enttäuscht«, sagte er.
    »Bin ich aber gar nicht.«
    »Du bist auf irgendwen eifersüchtig. Jemand zollt dir nicht den Respekt, den du verdienst.«
    »Was du da über das Geld deines Vaters gesagt hast – war das ernst gemeint?«
    »Aber natürlich.« Oliver stellte das Schaukeln ein, doch seine Ellbogen waren weiter zwischen seinen Beinen verkeilt, wo sie seine Erregung verbargen – oder ihr vielleicht nachhalfen. »Ich mach euch den Safe auf, wenn ihr wollt.«
    Nach ungefähr achthundert Metern wusste Joe, dass er so weit gegangen war, wie es parallel zur Straße möglich war. An dieser Stelle machte der Übungsplatz einen Knick nach links, während die Straße, die zu den Grundstücken führte, nach rechts schwenkte. Dazwischen lag der Wald.
    Während er das unebene Gelände überquerte, tauchte
vor ihm plötzlich eine Gruppe von Gebäuden auf. Sie wirkten merkwürdig vertraut – ein halbes Dutzend schlichte Reihenhäuser, wie aus einer Siebzigerjahre-Sozialsiedlung in Belfast oder Armagh hierher versetzt, sogar mit einem politischen Wandgemälde aus dem Nordirlandkonflikt an der abschließenden Giebelwand. Es gab auch einen kleinen Spielplatz mit einem Karussell und einer Schaukel. Hier in dieser militärischen Umgebung wirkte das alles fehl am Platz und irgendwie unheimlich.
    Gleich hinter dem Spielplatz stand auf einem von Unkraut überwucherten Rasenstück ein Picknicktisch. Ein Mann saß an dem Tisch; er trug eine blaue Jacke und einen knallroten Schal. Bei seinem Anblick krampfte sich Joes Magen zusammen – bis er erkannte, dass er eine Attrappe vor sich hatte. Eine Schaufensterpuppe, die vermutlich bei Übungen benutzt worden war; jetzt nur noch ein Relikt, ein Stück stehengebliebene Zeit.
    Joe kam sich ziemlich albern vor, als er sich von den Häusern abwandte und auf den Zaun zuging. Auf beiden Seiten war dichtes Gebüsch, das ihm Deckung gewähren würde, wenn er den Draht durchschnitt. Er schätzte, dass es von hier nur noch ein paar hundert Meter bis zu Valentin Nasenkos Grundstück waren.
    Er holte sein Multitool hervor und kniete sich ins Gras. Im gleichen Moment spürte er, dass jemand ihn beobachtete. Er fuhr herum, sah zuerst zu dem Picknicktisch und rechnete halb damit, dass der Pappkamerad mit dem roten Schal verschwunden sein würde. Aber er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    Dann wurde Joe bewusst, dass er vom letzten Haus in der Reihe gesehen werden konnte. Hinter den Gardinen in einem der oberen Fenster war eine Gestalt zu erkennen. Noch ein Dummy.

    Reiß dich zusammen , mahnte sich Joe. Er wandte sich ab und machte sich daran, den Zaun zu durchschneiden.
    Liam blieb nahe der Tür stehen. Von hier aus konnte er die Geiseln im Blick behalten, während Eldon ihnen Handschellen anlegte und jeden Einzelnen nach Waffen und Handys abklopfte. Bei Juri fanden sie eine Pistole – eine Sig 9mm Automatik. Überraschender war es da schon, dass der Amerikaner ein illegales Klappmesser in der Jackentasche hatte.
    »Hast wohl deinen Gastgebern nicht recht getraut?«, fragte Liam.
    Travers lächelte reumütig, sagte aber nichts. Von den vier Männern schien McWhirter die größte Angst zu haben. Er war sichtlich erschüttert und schielte verzweifelt erst nach Valentin und dann nach Juri, als erwartete er von den beiden ernsthaft irgendeine wundersame Rettung.
    Nachdem alle überprüft waren, mussten Juri, Travers und McWhirter sich auf Befehl von Liam nebeneinander an die Wand setzen. Mit hinter dem Rücken gefesselten Händen wäre es ihnen so gut wie unmöglich, schnell aufzuspringen. Nur Nasenko durfte an seinem Schreibtisch sitzenbleiben, die Hände vor dem Körper gefesselt.
    Liam schickte Eldon los,

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