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Paarweise

Paarweise

Titel: Paarweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Lermer
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Möglichkeiten nutzen.
    Dank einer richtig verstandenen Emanzipation interagieren beide Geschlechter naturgemäß auf Augenhöhe. Voller Respekt für die Ähnlichkeiten und für die Unterschiede der Geschlechter und der Persönlichkeiten beider Partner.
    Beispiel
    Ich kenne eine Reihe sehr emanzipierter Frauen, Chefredakteurinnen, Anwältinnen, Ärztinnen mit eigener florierender Praxis, die beinahe alle, wenn sie ins Restaurant eingeladen werden, folgende Szene enorm lieben: Ihr Begleiter, der sowohl ihren Geschmack als auch die Spezialitäten des Hauses kennt, sagt ihr charmant gleich zu Beginn am Tisch: »Du brauchst die Speisekarte gar nicht aufzuschlagen. Wenn du willst, bestelle ich für dich; ich weiß, hier gibt es etwas, das dir sicher besonders gut schmecken wird.« Diese Frauen fühlen sich dadurch nicht bevormundet, im Gegenteil. In ihrer professionellen Rolle permanent gefordert, fühlen sie sich angenehm verwöhnt, geborgen und befreit davon, auch noch in ihrer Freizeit Entscheidungen fällen zu müssen. Sie genießen diese Versorgung genauso wie damals ihre Mutter oder Großmütter,
die im Urlaub alle drei Mahlzeiten serviert plus abserviert bekamen, was sie von zuhause nicht kannten. Da unterscheiden sich die Generationen nicht wirklich. Und dennoch ist es kein Rückschritt dieser modernen Frauen, die in ihrem Beruf höchst verantwortliche Leistungen vollbringen. Sie sind so souverän, dass sie aus dem Verwöhnen keine Abwertung ableiten. Die leichte, spielerische Form einer wertschätzenden Kommunikations-Kultur, mit der sich beide gut fühlen können.
    Der Angepasste
    Der Mann auf der ersten Entwicklungsstufe wurde von Anfang an von den Müttern seiner Partnerin bzw. Schwiegermüttern präferiert, ja mehr gewünscht, als von der Angebeteten selbst. Die fand ihn stets etwas langweilig oder spießig, erkannte seine Qualitäten aber spätestens dann, als sie an Heirat, Kinder und Versorgung dachte. Beruflich ist er Beamter oder in einer festen Anstellung. Seine Lebensführung könnte man als moderat beschreiben. So, wie er mit Geld umgeht, wie er sich gibt und kleidet, so ist er auch äußerlich relativ rasch erkennbar. Und er findet unter Gleichgesinnten Anschluss, wobei sie sich nonverbal gegenseitig in der Richtigkeit ihrer Haltung bestärken. Allerdings übersieht dieser Männer-Typ die Notwendigkeit der Wandlung. Nicht nur, weil es sie gibt, sondern weil sie ihn täglich damit konfrontiert, dass Wandlung das Kennzeichen des Lebens darstellt.

    Der ewig Pubertierende
    Männer auf dieser Entwicklungsstufe treten als Anarchisten in Erscheinung oder fallen zumindest mit einer protestierenden oder ignorierenden Haltung gegenüber konventionellen Regeln der Gesellschaft auf. Sie galten bereits in der Schule als »tolle Hechte«. Zahllose gebrochene Herzen pflastern ihren Lebensweg. Liebesbriefe und unzählige unaufgeforderte SMS oder E-Mails sind ihr Alltag. Von allen begehrt, aber durch die Fülle an verführerischer Auswahl eher bindungsfern. Und wenn es doch zur Bindung kommt, sind Seitensprünge vorprogrammiert, die diesen spätpubertären Rebellen meist noch verziehen werden. Dieser Typ Mann ist jemand, der Frauen nicht glücklich macht und ein Pendant zu der oben genannten Rebellin, wenn auch natürlich nicht so raffiniert.
    Der reife Mann
    Der erwachsen Souveräne, das ist der eigentliche Held von heute. Aber er lässt es sich nicht anmerken. Er hat die beiden anderen Phasen natürlich auch durchlaufen. Je ausgeprägter und intensiver, umso besser für heute. Er ist weniger gefährdet, im Erwachsenenalter etwas nachholen zu müssen. Aber er kann sich noch gut an früher erinnern und selbst heute noch in bewusst dafür vorgesehenen Zeitfenstern darauf zurückgreifen. Und so sieht man ihn beim Kindergeburtstag auch mal auf allen Vieren am Boden das Pferd spielen, das die Kleinen reiten dürfen. Doch samstags oder im Urlaub wird wild gelebt, als wäre man nochmal 18.

    »Ja, der wär’s«, schwärmen viele Frauen, wenn sie ihn auf den zweiten Blick auch als charmanten und verständnisvollen Liebhaber, verantwortungsvollen Vater und beruflich erfolgsorientierten Profi erleben.
    Dieser reife, souveräne Typus wird gerne als »der neue Mann« beschrieben. Und dennoch ist er historisch gesehen gar nicht so neu. Das meint zumindest der Theologe und Philosoph Franz Alt, der in der Figur »Jesus« den ersten neuen Mann entdeckte: »Ich nenne Jesus den ersten neuen Mann, weil er erstmalig und einmalig

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