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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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geplatzt war und sie ihn rausgeschmissen hatte. Johnny Banzai sagte: »Geh raus aufs Meer, Bruder. Geh wieder aufs Wasser.« So wie …
    Freunde eben.
    Das wird kein Spaß werden.

20
    Über all das macht sich Boone Gedanken, als er in den Deuce steigt, um sich mit Pete drüben im Zentralgefängnis zu treffen. Er wird einem seiner ältesten Freunde an den Karren fahren müssen, nur um einen Dreckskerl wie Corey Blasingame zu retten.
    Und typisch Johnny, sich den fettesten Fall in San Dog unter den Nagel zu reißen und es nicht mal zu erwähnen. Andererseits lässt sich JB auch sonst kaum in die Karten sehen, was seine Fälle betrifft, erst recht nicht, seitdem Boone nicht mehr bei der Polizei ist. Am Line-up reden sie über allen möglichen Scheiß, aber es gibt auch allen möglichen Scheiß, über den sie nicht reden.
    Der Deuce ist ein gebrauchter Van, ein Dodge, und derNachfolger des legendären Boonemobil, das vergangenen April auf Wikinger-Art ins Jenseits fuhr.
    »Das ist deine Chance, weißt du«, hatte Petra ihm auseinandergesetzt, »einmal ein richtiges Auto zu besitzen, eins für Erwachsene.«
    Eigentlich nicht – die Versicherung hatte für das Boonemobil exakt gar nichts bezahlt, weil Boone so ehrlich gewesen war und erklärt hatte, dass er das Fahrzeug selbst angezündet und über die Klippen geschoben hatte. Also gab’s nicht ganz so viel Kohle, um loszuziehen und ein »richtiges Auto für Erwachsene« zu kaufen. Nicht dass Boone überhaupt eins gewollt hätte. Was er wollte und auch kaufte, war wieder ein alter Van, in den sein Kram reinpasste. Ein Auto, in dem man kein Surfboard transportieren kann, ist ein Denkmal.
    »Außerdem«, sagte Petra und leitete elegant zum Unausweichlichen über, »hast du endlich die Chance, stolzer Besitzer eines Fahrzeugs ohne Angebernamen zu werden.«
    »Boonemobil war nicht von mir«, verteidigte sich Boone ein bisschen kleinlaut. »Die anderen haben es so genannt.«
    Die anderen – Dave, Tide, Hang, Johnny und der Großteil der Surfer im Umkreis von San Diego – tauften den ›neuen‹ Van unweigerlich nach seinem kultigen Vorgänger Boonemobil II. Am ärgerlichsten aber fand Petra, dass der Nachfolger, weil Boonemobil II zu lang war, nicht nur einen, sondern gleich zwei Spitznamen bekam – der Spitzname bekam einen Spitznamen – ›Deuce‹
    »Weißt du«, sagte Johnny. »Der drittgeborene Sohn wird doch oft ›Trey‹ genannt, nach dem italienischen ›tre‹. Ab sofort heißt Boones zweiter Van ›Deuce‹, das klingt nicht nur teuflisch, sondern auch fast wie ›due‹.«
    Damit war’s der Deuce.
    Als er eintrifft, wartet sie schon auf dem Parkplatz.
    »Dein Junge ist wie Treibholz«, sagt Boone.
    Am Strand angeschwemmter Dreck.
    »Ich kann mir nicht erlauben, so zu denken«, antwortet Petra.
    »Wie willst du an dem Geständnis vorbeikommen?« fragt Boone. Es gibt Wellen, um die kommt man nicht herum, nicht drüber und auch nicht drunter durch. Man wird von ihnen zermalmt. Ende.
    Petra zuckt mit den Schultern. »Verwirrtheit? Nötigung? Polizeibeamte haben ihm Ideen in den Kopf gesetzt? Soll vorkommen.«
    »Nicht bei John Kodani«, sagt Boone.
    JB wird mit harten Bandagen kämpfen und auch nicht immer nur geradeaus und drauf. Nein, Johnny hat fiese Kniffe auf Lager, aber zum Schluss bleibt er immer fair. Er würde niemanden hinterrücks in die Scheiße reiten – einen dämlichen Vollidioten davon überzeugen, dass er etwas getan hat, was er nicht getan hat.
    »Zunächst müssen wir klarstellen«, sagt sie und ignoriert den fünfhundert Pfund schweren Gorilla an der Tür, »dass die Rockpile Crew keine ›Gang‹ ist. Die ›besonderen Umstände‹, von denen in der Anklageschrift die Rede ist, beruhen auf der Unterstellung, es handle sich um Bandenkriminalität.«
    »Die Rockpile Crew ist aber eine Gang«, sagt Boone.
    »Ein lockerer, freundschaftlicher Verbund und eine gewisse Gruppendynamik allein erfüllen juristisch gesehen noch nicht die nötigen Kriterien, damit von einer ›Gang‹ gesprochen werden kann«, antwortet sie. »Ist die Dawn Patrol eine Gang?«
    »Irgendwie schon.«
    »Eine ›Gang‹ muss sich kriminellen Aktivitäten widmen«, sagt sie. »Ich glaube nicht, dass die Dawn Patrol organisierten kriminellen Aktivitäten nachgeht.«
    Ganz offensichtlich hat sie nie gesehen, wie sich die DawnPatrol über ein Buffet hermacht. Okay, ›organisiert‹ ist das höchstens im allerweitesten Sinne.
    »Wie Mord zum Beispiel?«, fragt er.
    »Auch

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