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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Platzverweis.
    Und zwar nach einem besonders brutalen Zwischenfall.
    Pedersen hatte Corey in der ersten Hälfte des achten Innings bei einer scheinbar sicheren Führung von vier Runs auf den Mound gestellt. Im Prinzip war das Spiel längst gelaufen, aber so kam Corey wenigstens mal auf den Platz und Pedersen hatte sowieso keine Pitcher mehr.
    Der Junge hat’s vermasselt.
    Der erste Wurf war ein satter Fastball, der zu einem krachenden Double führte.
    Bill ging ab. »Hast du das Spiel nicht gesehen! Der Junge kann keinen Change-Up treffen. Wieso wirfst du dann einen Fastball?! Wach auf! Wach auf!«
    Beim nächsten Batter begann Corey mit zwei Fehlwürfen, sein Dad fing hinter der Barriere an, mit den Hufen zu scharren wie ein wütender Stier, und Corey ließ einen Sliderfolgen, der sauber ins Left-Field geschlagen wurde, was der Gegenmannschaft einen Punkt und deren Batter auf die erste Base brachte.
    »Du wirfst beschissen! Das war beschissen!«
    Pedersen kam von der Spielerbank zu ihm rüber und sagte: »Ganz ruhig. Ist nur ein Spiel.«
    »Ja, deshalb verliert ihr auch.«
    »Durch Ihr Geschrei wird es nicht besser. Bleiben Sie ruhig.«
    Coreys nächster Wurf war ein Curveball, der hinter die rechte Spielfeldbegrenzung befördert wurde – ein glatter Homerun. Damit hatte sich die Führung auf einen Run verringert, ohne ein einziges Out, und Bill Blasingame schrie jetzt Richtung Zuschauertribüne. »Nehmt ihn vom Platz! Der ist scheiße! Das ist mein Sohn, Gottverflucht, und ich will, dass er vom Platz verschwindet.«
    Pedersen erinnerte sich, dass die Leute peinlich berührt schwiegen, so schrecklich war es.
    Aber es wurde noch schlimmer.
    Den nächsten Batter traf Corey am Körper und brachte ihn auf die Base, und seine nächsten zwölf Versuche gingen komplett in die Hose. Währenddessen tobte und schrie sein Vater, warf die Arme in die Luft und hielt sich demonstrativ die Hand vor die Augen. »Zeig’s ihnen! Sei ein Mann, verflucht! Reiß dich zusammen! Sei kein Schlappschwanz!«
    Als der Run kam, mit dem die Gegner in Führung gingen, tickte Bill komplett aus. »Du schwanzloses Milchgesicht! Du wertloses Stück Scheiße! Ich hab mir immer eine Tochter gewünscht und jetzt hab ich eine!«
    Pedersen rannte zu ihm. »Das reicht. Sie sind raus. Ich möchte, dass Sie gehen.«
    »Glauben Sie, ich bin gerne hier?!«, schrie Bill. »Ich bin froh, gehen zu können, mein Freund. Ich bin froh!«
    Aber es war zu spät. Pedersen räumte ein, dass er ihnschon Wochen zuvor hätte rauswerfen sollen. Der Schaden war längst angerichtet. Corey stand auf dem Mound und kämpfte mit den Tränen. Die Leute auf der Tribüne starrten zu Boden. Seinen eigenen Mannschaftskameraden fiel nichts ein, was sie hätten sagen können. Pedersen ging zum Mound.
    »Das ist vielleicht einer, dein Dad.«
    Corey nickte nur.
    »Ist wohl nicht dein Tag«, sagte Pedersen. »Tut dir der Arm weh?«
    »Ja, tut weh.«
    »Lassen wir’s gut sein für heute.«
    Pedersen setzte den zweiten Baseman als Pitcher ein. Corey blieb den Rest des Spiels auf der Bank sitzen und kehrte nie mehr aufs Feld zurück.
    Boone ist also schon vor seiner ersten Begegnung mit Bill Blasingame bereit, ihn zu hassen.
    Und Bill enttäuscht ihn nicht.

35
    Erst mal lässt ihn Bill siebenunddreißig Minuten warten. Boone hat’s nicht so mit Uhren, aber er behält die Zeit im Blick, während er in Bills Vorzimmer Zeitschriften durchblättert, denn das sagt doch schon einiges aus, oder? Der eigene Sohn sitzt im Knast, ihm blüht die Todesstrafe, aber man hat zu viel zu tun, um sich mit jemandem zu treffen, der für den Mann arbeitet, den man selbst engagiert hat, damit er den Sohnemann raushaut?
    Ist das kein Fall von Fehlschaltung?
    Der Empfangsdame ist es peinlich, sie sieht immer wieder von ihrem Schreibtisch auf und wirft Boone einen Blick zu, nach dem Motto, hey, was soll das? Aber sie sagt nichts.
    Nicole weiß, wofür sie da ist. Langes, glänzendes schwarzesHaar, die Bluse gerade tief genug ausgeschnitten, um einen verheißungsvollen Ausblick auf ihre dicken Titten zu gewähren, dazu kräftig Lipgloss – ihr Erscheinungsbild soll ausdrücken, dass Bill ein Player ist und auch du dir, mit dem entsprechenden Geld, eine Eintrittskarte in die schöne Welt von Immobilien / Geld / Sex kaufen kannst. Sie liest also weiter die Vogue und blickt alle paar Minuten auf, um zu sehen, ob Boone noch wartet.
    Das tut er.
    Erstens hat er gebührenpflichtig geparkt, und zum Schluss wird Bill

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