Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
natürlichen Look treu blieb. Der zweite Riesenunterschied ist ein innerer – als Hund, wenn auch als böser Hund, kennt Dahmer eine Reihe genetisch vorbestimmter, moralischer Hemmschwellen.
    Eddie stößt sich von der Plattform ab, fliegt die Pipe herunter, hebt ab, macht eine Drehung um 180 Grad, landet auf der gegenüberliegenden Plattform und fragt: »Weißt du, was dein Problem ist, Ba-Boone?«
    »Warum hab ich das Gefühl, dass du’s mir gleich sagen wirst?«
    »Du bist lolo«, sagt Eddie. »Dumm. Du bist ein schlechter Scherz, ich lach mich kaputt über dich. Erstens – du hattest die Chance, meinen Laden zu schließen, und hast sie nicht genutzt. Dumm. Zweitens – du dachtest, ich hätte Kinderprostitution auf der Rechnung, obwohl ich nicht mal wusste, dass diese kranken Taco-Fresser kleine Mädchen zwischen meinen Kisten mit den gesunden Kräuterprodukten versteckt hatten. Dümmer und, wenn ich das sagen darf, auch eine persönliche Kränkung. Drittens – du besitzt tatsächlich die Frechheit, mich aufgrund dieser Fehleinschätzung hinter Gitter bringen zu wollen. Am dümmsten. Und gerade, wenn ich denke, dass du den Gipfel der Dummheit erklommen hast, übertriffst du dich noch mal selbst.«
    Da hat er nicht ganz unrecht, denkt Boone. Ich hätte ihn wahrscheinlich ertrinken lassen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte, und ich war blöd genug zu glauben, dass das Rechtssystem tatsächlich Recht sprechen würde. Und obwohl Dave aussagen wird, dass er von Red Eddie engagiert wurde, um Graslieferungen aus dem Wasser an Land zu holen, gibt es keine handfesten Beweise dafür. Und auch keine Beweise, die Eddie direkt mit den Kindern in Verbindungbringen. Die traurige Tatsache ist, dass Eddie wahrscheinlich schon bald sein Fußkettchen abnehmen und ein freier Mann sein wird. Also wie kann ich das übertroffen haben?
    Eddie sagt es ihm.
    »Boone, Boone, Boone«, sagt er, »ich behalte meine Freunde im Auge und meine Feinde erst recht, und da du beides gleichzeitig bist, kannst du unmöglich so blöd gewesen sein, zu glauben, dass du dich mit deiner Dummheimerkeit in meine Angelegenheiten mischen kannst, ohne dass ich es erfahre.«
    Ein Licht geht auf.
    Boone sagt: »Corey Blasingame.«
    »Er hat einen Ohana getötet«, sagt Eddie. »So lolo wie du bist, hast du wirklich geglaubt, ich lasse dir das durchgehen? Kann nicht sein.«
    »Hab gar nicht drüber nachgedacht.«
    »Genau.«
    Das ist so: Ein weißer Amerikaner, ein Haole, hat einen gebürtigen Hawaiianer umgebracht, und nicht nur das, sondern einen echten Kamaaina, einen Mann von Ruf, einen Helden. Natürlich versteht Eddie es als Ehrensache, ihn zu rächen, auch wenn ihn niemand darum gebeten hat und auch niemand will, dass er es tut. Das hat nichts mit einer besonders vereinfachten Auffassung von Gerechtigkeit oder Eddies Gefühlen für Kelly zu tun, es geht vielmehr ausschließlich um Red Eddies Prestige.
    Wie allen Soziopathen geht es Eddie immer nur um sich selbst.
    »Hey, Eddie«, sagt Boone, »lass mal kurz überschlagen – wie viele Hawaiianer hat Corey auf dem Gewissen, und wie viele du?«
    Eddie wirft seinen Jungs einen Blick zu und sagt: »Tut ihm weh.«
    Bevor sich Boone rühren kann, schiebt sich Rabbit an ihnheran und rammt ihm seine schwere Faust in die Nieren. Es tut weh, mehr als nur ein bisschen, und Boone findet sich plötzlich auf Knien wieder.
    So war das mehr oder weniger gedacht.
    Eddie schaut mit Genugtuung herunter, stößt sich ab, legt ein weiteres Sprungmanöver hin und landet.
    »Rede nicht so mit mir«, sagt Eddie. »Schon gar nicht, wenn ich dir einen Gefallen tun will. Ich versuche dir nur ersparen, dass du ins Schwitzen kommst, Bruder, ich will verhindern, dass du dich in boonigblöde Kreise verrennst für nichts und wieder nichts.«
    Eddie glaubt, er sei Boone etwas schuldig, weil Boone einst Eddies kleinen Sohn aus dem Ozean gefischt hat. Jetzt beugt er sich vor und hält Boone seine spitze Nase direkt vors Gesicht. »Scheißegal, was du vorhast oder nicht, scheißegal, was Alan Burke vorhat oder nicht, keine Sorge, ich garantiere dir – der kleine Corey B wird dran glauben müssen. Wenn mir einer in die Quere kommt und das gilt auch für dich, Boone, fließt Blut. Also paddel aus der Bahn, Bruder.«
    »Du hast recht, Eddie«, erwidert Boone. »Ich hätte dich ertrinken lassen sollen.«
    Du hast mindestens Dope vertickt und allerhöchstwahrscheinlich auch Kinder, du nimmst dir, was du willst mit Gewalt, und dein

Weitere Kostenlose Bücher