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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Boone.«
    Berühmte letzte Worte. Wie die Typen, die sich etwas von einer Welle versprechen und falsch einsteigen – kaum reitet man drauf, merkt man, dass es ein Fehler war, aber dann ist es zu spät. Man hängt fest, bis sie einen unsanft zum Abgang zwingt.
    »Mach das einfach unter der Stoßstange fest«, sagt Boone, »an etwas Metallischem. Ich kann sie dann mit meinem Wagen verfolgen.«
    »So 007-mäßig?«
    »Klar«, sagt Boone. »Wie lange bleibst du weg?«
    »Zwei oder drei Tage. Kommt drauf an.«
    »Ich hab ja deine Handynummer.«
    »Ja.«
    »Ich melde mich.«
    »Danke dir, Boone.«
    Nicht nötig, denkt Boone, als sich Dan auf den Weg nach draußen macht.

47
    Boone trifft Johnny im Sundowner.
    Gut, also Boone hat Johnny schon, sagen wir mal, ziemlich oft im Sundowner getroffen. Wenn Sie konkrete Zahlen hören wollen, dann kann man wahrscheinlich sagen, Boone hat Johnny häufiger im Sundowner getroffen, als dass er ihn dort nicht getroffen hat. Und normalerweise freut er sich darüber. Warum nicht? Der Sundowner ist cool, Johnny ist cool, alles einwandfrei.
    Nur diesmal nicht.
    Boone ist also ganz und gar nicht begeistert.
    »Du hast angerufen?«, fragt Johnny, als er sich Boone gegenüber an den Tisch setzt. Johnny trägt die Sommeruniform der Mordkommission – blauer Baumwollblazer, blaues Hemd, beigefarbene Hose. Er wirft einen Blick auf Boone und sagt: »Du hast dich geprügelt.«
    »Mehrfach.«
    »Aber hast du gewonnen?«
    »Viele Chancen, kein Treffer.«
    »Dann tut’s noch mehr weh, was?«
    Boone weiß nicht, ob’s noch mehr weh tut, es tut auf jeden Fall weh. Ebenso wie das, was er Johnny gleich sagen wird.
    »Willst du ein Bier?«, fragt Boone.
    »Oh, ja, ich will ein Bier«, sagt Johnny. Die letzte Buschfunkmeldung war, dass Cruz Iglesias sich nach San Dog abgesetzt hat, um der Hitze in TJ zu entfliehen, und wenn das stimmt, dann ist das ein guter Grund, um zu trinken. Das bedeutet, die Death Angels werden auf die Jagd gehen, und sie sind nicht dafür bekannt, ihre Opfer mit militärischer Scharfschützenpräzision auszuwählen. Das könnte ziemlich chaotisch, hässlich und blutig werden. Deshalb hätte Johnny jetzt eigentlich sogar gerne mehr als ein Bier.
    »Auf jeden Fall will ich ein Bier, aber ich hab gleich Dienst und kann keins trinken.«
    Boone macht der Kellnerin Zeichen und bestellt zwei Cola.
    Johnny sagt: »Du wolltest mich wegen irgendwas sprechen?«
    »Ja. Danke, dass du gekommen bist.«
    »Ist es privat oder dienstlich?«
    »Dienstlich«, sagt Boone, obwohl er fürchtet, dass es gleich ziemlich privat werden könnte. Schmutzige Grenze dazwischen, lässt sich ebenso leicht überschreiten wie die nach Mexiko nur wenige Kilometer südlich von hier, und ebenso wie dort gibt’s auch hier kaum mehr einen Weg zurück.
    »Schieß los«, sagt Johnny.
    »Red Eddie hat mir gesagt, dass er Corey Blasingame umbringen will«, sagt Boone.
    »Okay«, sagt Johnny und lässt es erst mal sacken. »Wie kommst du zu der Info? Eddie und du, ihr seid nicht unbedingt die besten Freunde.«
    »Ich wurde unter vorgehaltener Knarre eingeladen.«
    »Wie hättest du da nein sagen können?«
    »Wie hätte ich?«
    Johnny nickt und betrachtet Boone genauer. »Also, hier kommt jetzt die große Frage – wieso steckt dir Eddie das? Oder, lass es mich anders formulieren, wieso steckt Eddie dir das?«
    Boone holt tief Luft und sagt: »Ich arbeite für Blasingames Verteidigung.«
    Johnny starrt ihn an. »Sag, dass das ein Witz ist.«
    Boone zuckt mit den Schultern.
    »Wenn ich mal kurz meine Sherlock-Holmes-Mütze aufsetzen darf«, sagt Johnny, »dann kombiniere ich: Alan Burke vertritt Corey. Burkes Assistentin ist eine gewisse Britin, mit der du das ein oder andere Mal ausgegangen bist. Das bedeutet – und das ist entscheidend, mein lieber Watson –, die hat dich unter ihrer Fuchtel.«
    »So ist das nicht.« Man kann schlecht unter jemandesFuchtel stehen, wenn man noch nicht mal … er führt den Gedanken nicht weiter aus. Soll Johnny doch denken, was er will. Es gibt noch haarigere Themen, die angegangen werden müssen, und du kannst es genauso gut hinter dich bringen und ins kalte Wasser springen. Also sagt er: »Du hast den Rockpile-Jungs gesagt, was sie in ihre Aussagen schreiben sollen, J.«
    Johnny starrt ihn eine gefühlte Stunde lang an. Dann sagt er: »Dieses Schwein Blasingame ist schuldig. Du weißt es, ich weiß es, er weiß es, Burke weiß es, sogar dein britischer Teebeutel, mit dem du in die Kiste

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