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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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was?
    Okay, Rettungsschwimmer.
    Das war’s dann auch schon.
    Cheerful macht Schluss für heute, ein Kühlschrank voller Fertiggerichte und ein Fernseher voller Quizshows warten auf ihn. Wollte man behaupten, Cheerful sei ein Gewohnheitstier, wäre das in etwa, als wollte man sagen, ein Faultier liebe das Nichtstun. Sein Leben wird von strenger Routine und festen Ritualen bestimmt.
    Jeden Samstag kauft er bei Ralph’s sieben Mikrowellengerichte aus der Reihe »Stouffers schlanke Küche«, eines für jeden Abend der Woche. (Samstags gibt’s »Steak Schweizer Art«, sonntags »Pute Tetrazzini«, montags »Spaghetti Bolognese«, dienstags »Hühnchen mit Reis«, mittwochs … naja, Sie haben’s schon verstanden.) Er speist (das lassen wir mal so stehen) um genau sechs Uhr abends und sieht dabei die Lokalnachrichten, anschließend die Abendnachrichten auf NBC, dann »Jeopardy«, wobei er immer ein eigenes Punktekonto führt und meistens gewinnt. In der halben Stunde, die ihm bis zum Glücksrad bleibt, duscht er, rasiert sich und zieht einen Schlafanzug sowie einen Bademantel an. Dann setzt er sich wieder vor den Fernseher und guckt die Wiederholung von »Eine himmlische Familie«, dank Hang Twelve, der seinen digitalen Videorekorder programmiert hat. Danach geht er ins Bett. Samstage und Sonntage waren ein kleines Problem, weil da weder »Jeopardy« noch Wiederholungen von »Eine himmlische Familie« liefen, aber Hang konnte es lösen, indem er mehrere Folgen »Gilmore Girls« für Cheerful auf Halde gelegt und eisern Geheimhaltung geschworen hat.
    Um neun liegt Cheerful im Bett.
    Er steht um vier Uhr auf, trinkt eine Tasse Tee, isst eine Scheibe ungebutterten Vollkorntoast und prüft die asiatischen Börsenmärkte. Um acht hat er seinen halben Arbeitstag bereits hinter sich und belohnt sich mit einer weiteren Scheibe Toast, die ihm die nötige Energie für einen Spaziergang von einem knappen Kilometer Länge verleiht. Dann geht er in Boones Büro, macht sich an dessen Büchern zu schaffen und wartet ungeduldig darauf, dass sich Boone nach der Dawn Patrol blicken lässt. Um elf Uhr isst er zu Mittag, wenn Hang in den Sundowner rübergerannt und mit einem halben Thunfischsandwich und einer Tasse Tomatensuppe zurückgekehrt ist.
    Jeden Tag, keine Abweichungen.
    Cheerful ist Milliardär und so sieht sein schönes trauriges Leben aus.
    Aber jetzt bleibt er doch noch länger, um sich von Boone erzählen zu lassen, wie viel Spaß und Abenteuer ihm der Tag gebracht hatte.
    »Blasingame klingt nach einem ziemlich harten Brocken«, sagt Cheerful.
    »Welcher?«, fragt Boone.
    »Der Vater«, brummt Cheerful.
    »Allmählich mache ich mir auch Gedanken um den Sohn«, sagt Boone.
    »Wieso das?«
    Boone zuckt mit den Schultern. Er kann’s nicht genau benennen, aber irgendwas an der Geschichte ist nicht ganz einwandfrei. Er will gerade erklären was, als er Dan Nichols’ Stimme von unten hört: »Ich suche Boone Daniels.«
    »Hier oben!«, ruft Boone die Treppe runter.
    Dan kommt hoch.
    »Dan, Ben Carruthers«, sagt Boone und stellt Cheerful vor. »Ben, Dan Nichols.«
    »Freut mich«, sagt Dan. »Sind Sie mit dem Ben Carruthers von der Carruthers Holding verwandt?«
    »Ich bin’s selbst«, sagt Cheerful.
    »Ich wollte Sie immer schon mal kennenlernen«, sagt Dan. »Sie leben ja sehr zurückgezogen.«
    Cheerful nickt. »Ich habe einen Termin. War nett, Sie kennenzulernen.«
    Er geht die Treppe runter.
    »Ich bin beeindruckt«, sagt Dan. »Ich frag jetzt nicht, ob er ein Kunde ist.«
    »Ein Freund.«
    »Das beeindruckt mich noch mehr«, sagt Dan. »Dein Freund ist ein Finanzgenie. Ich glaube, seiner Firma gehört die halbe Welt.«
    »Ist ein guter Typ.«
    Dan sieht Boone ins Gesicht und auf den Hals. »Hast du dich geprügelt?«
    »Im Fitnesscenter trainiert.«
    »So ein Privatermittler-Ding, was?«
    Eigentlich nicht, denkt Boone. Die wenigen anderen Privatdetektive, die er kennt, trainieren in Bars, heben keine Gewichte, sondern Kurze und ein Bier nach dem anderen. »Ich hab, was wir brauchen.«
    »Gut.«
    »Zum letzten Mal, Dan: Bist du sicher, dass du’s wissen willst?«
    Weil manches besser im Verborgenen bleibt. Unwissenheit ist vielleicht nicht gleich Glück, aber Wissen ist auch nicht unbedingt immer Schokotorte mit Sahne oben drauf. Und wenn etwas in der Vergangenheit liegt, lässt man es vielleicht besser einfach ruhen – nicht alles, was man vom Grund des Ozeans fischt, ist ein Schatz.
    »Ich verspreche mir viel davon,

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