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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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steigst, weiß es.«
    »Mach mal halb lang.«
    »Mach du halb lang«, sagt Johnny. »Halt dich da ganz weit raus. Es sei denn natürlich, dir ist die Betty wichtiger als deine Freunde.«
    »Mit ihr hat das nichts zu tun«, sagt Boone.
    »Womit denn?«
    »Die Mordanklage ist viel zu hoch gehängt.«
    »Willst du die Nummer von Mary Lou?«
    »Die Zeugenaussagen …«
    »… sind so, wie sie sind«, beharrt Johnny. »Hab ich denen erklärt, wie’s läuft? Da kannst du dich drauf verlassen, dass ich das getan habe. Ändert das irgendwas daran, was in jener Nacht da draußen passiert ist? Kein Stück.«
    »Komm schon, J – du hast Trevor Bodin in den Mund gelegt, dass Corey vorsätzlich gehandelt hat.«
    »Er hat vorsätzlich gehandelt!«, schreit Johnny. »Er hat gesagt, was er gesagt hat, und es aufgeschrieben. Was willst du mir anhängen, Boone?«
    »Wie meinst du das?«
    »Willst du behaupten, dass ich an den Aussagen gedreht habe? Dass das Geständnis getürkt ist?«, fragt Johnny. »Ist das der Kurs, den du mit deinen neuen Freunden fahren willst? Wenn an den Fakten nichts zu rütteln ist, dann muss der Cop dran glauben?«
    »Johnny …«
    »Weißt du, was das für meine Karriere bedeuten kann?«, fragt Johnny.
    Boone weiß es. So rasant, wie es mit ihm selbst im Polizeidienst bergab gegangen war, so raketenartig war Johnny aufgestiegen. Es heißt, eines Tages könnte er’s sogar zum Dienststellenleiter bringen, und Banzai nimmt seine Karriere sehr ernst.
    »Ich will dir nicht schaden«, erwidert Boone.
    »Ah, ja?«, sagt Johnny. »Ich hab keine Lust als Kollateralschaden in die Geschichte einzugehen, wenn deine gutmenschliche, deplatzierte, schwanzgesteuerte Wichtigtuerei Konsequenzen nach sich zieht.«
    Er geht an die Bar und setzt sich, kehrt Boone den Rücken zu.
    Ein Sonnenstrahl sticht in den Raum, als die Tür aufgeht und High Tide auf der Suche nach einem Feierabendbier eintritt, ein Ritual, dem er mit religiöser Hingabe nachgeht. Er setzt sich zu Boone an den Tisch und entdeckt dann erst Johnny alleine am Tresen.
    »Was ist mit Johnny B?«, fragt Tide.
    »Wir haben uns gezankt.«
    »Um einen Jungen?«, fragt Tide und zeigt dem Kellner einen seiner fetten Finger. »Ich sag dir was, ihr zwei Mädchen kommt heute Abend bei mir vorbei, wir machen Popcorn und legen eine schöne kitschige DVD ein, ihr könnt euch ausheulen und wieder vertragen. Wenn ihr wollt, backen wir Brownies.«
    »Ich arbeite für die Verteidigung im Fall Corey Blasingame.«
    Tide sieht ihn ungläubig an, merkt, dass er’s ernst meint und sagt: »Vielleicht trink ich mein Bier doch lieber am Tresen.«
    »Den Weg kennst du ja.«
    »Bis dann.«
    »Bis dann.«
    Tide hievt seine Wampe vom Stuhl, geht kopfschüttelnd weg und lässt sich auf dem Barhocker neben Johnny nieder.
    Na ja, denkt Boone, war ein toller Tag.

48
    Für Jones jedenfalls war es einer.
    Er hat nichts daran auszusetzen, von einem ausgezeichneten Hotel ins nächste zu ziehen und sich zweimal täglich zu melden, um zu erfahren, ob es jemanden zu befragen gibt.
    Jones ist gerne aktiv, seine Arbeit macht ihm Spaß, aber ein bisschen Freizeit kann nicht schaden. Offensichtlich versuchen sein Arbeitgeber und die anderen Mächtigen da oben, das bestehende Problem in »gegenseitigem Einvernehmen« zu lösen. Wenn das gelingt, macht Jones kostenlos Urlaub in San Diego; wenn nicht, erledigt er den Job und reist mit einem fetten Umschlag ab.
    Einstweilen schlendert er die Strandpromenade entlang, schmiert sich dick mit Sonnenschutz ein, beobachtet die reizenden jungen Damen in ihren Bikinis und stellt sich vor, wie sie vor Schmerz die Gesichter verziehen.
    Alles in allem ein toller Tag.

49
    Boone geht nach Hause.
    Er holt ein Yellowtail-Steak aus dem Kühlschrank, würzt es und wirft es auf den Grill.
    Sunny hat sich immer über ihn lustig gemacht, weil er ständig dasselbe essen konnte, Tag für Tag, und Boone hat nie kapiert, worin für sie das Problem lag. Seine Logik war einfach – wenn etwas am Dienstag gut schmeckt, warum soll es dann am Mittwoch nicht mehr gut schmecken? Geändert hat sich nur der Tag, nicht das Essen.
    »Aber wie wär’s mal mit Abwechslung?« Sunny ließ nicht locker.
    »Völlig überbewertet«, antwortete Boone. »Wir surfen ja auch jeden Tag, oder nicht?«
    »Ja, aber manchmal paddeln wir an eine andere Stelle.«
    Er geht nach draußen, dreht den Fisch um und sieht High Tide über den Pier auf sich zukommen.
    »Großer Mann«, sagt Boone. »Was

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