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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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es zu einer Massenfrisbeedemonstration, einem Footbag-Aufmarsch von gigantischen Ausmaßen und einem Sit-in an der Newport Avenue, was nicht so richtig funktionierte, weil dort sowieso jeden Tag Leute auf dem Bürgersteig sitzen und nichts tun und das Ganze ziemlich alltäglich aussah. Die Unternehmenskultur in Gestalt von Starbucks setzte sich also durch, aber eigentlich nur bei den Touristen, denn Obeachianer würden sich niemals dort blicken lassen. Ebenso wenig wie Boone.
    »Ich achte lokale Tabuzonen«, sagt er.
    Und eine Gemeinde, die eine ihrer Hauptstraßen nach Voltaire benannt hat, muss man einfach lieben, ebenso wie natürlich den Umstand, dass die Voltaire Street direkt zum Hundestrand führt.
    Der befindet sich auf einem der feinsten Fleckchen Erde zwischen Flutbereich und Ozean, und man bekommt dort einige der besten vierfüßigen Frisbeeathleten der Welt zu sehen. Natürlich können sie die Scheibe nicht werfen, aber sie können losrennen und fangen, wobei sie bisweilen spektakuläre Sprünge und Drehungen vollführen. Es gibt dort auch surfende Hunde – manche im Tandem mit ihren Herrchen, andere aber auch ganz alleine, nachdem ihre Herrchen sie im Weißwasser aufs Brett gesetzt haben.
    Die Dawn Patrol hatte sich damals die Frisbee-Demo ansehen wollen, war dann aber gelangweilt weitergezogen und hatte Hunde beim Surfen beobachtet, woraus sich eine Unterhaltung ergab.
    »Hast du jemals einen Hund aus dem Wasser gezogen?«, fragte Boone Dave.
    »Nein. Hunde sind meistens schlauer als Menschen.«
    »Außerdem haben sie eine bessere Bodenhaftung«, bemerkte Johnny. »Der Körperschwerpunkt sitzt tiefer, und sie stehen mit vier Füßen auf dem Brett anstatt mit zweien.«
    »Pfoten«, sagte Sunny.
    »Hä?«
    »Keine Füße«, sagte Sunny. »Pfoten.«
    »Genau.«
    »Aber sie können nicht paddeln«, sagte Hang Twelve, der vielleicht ein kleines bisschen neidisch war, denn vor dieser Unterhaltung, war er derjenige mit den meisten Zehen auf dem Brett gewesen.
    »Hunde können nicht paddeln?«, fragte High Tide.
    »Nein«, behauptete Hang.
    »Schon mal was vom Hundepaddeln gehört?«, fragte Tide.
    »Das, was Kleinkinder im Swimmingpool machen?«, fragte Hang.
    »Ja.«
    »Ja, hab ich schon von gehört.«
    »Woher kommt die Bezeichnung wohl?«, fragte Tide.
    Hang dachte ein paar Sekunden lang darüber nach und sagte: »Aber Hunde können nicht auf Brettern paddeln; das habe ich gemeint. Hunde wurden nicht fürs Surfen gemacht.«
    »Das Ding, das dein Board mit deinem Fußgelenk verbindet«, sagte Tide, »wie heißt das?«
    »Leash?«, erwiderte Hang.
    »Genau, die Leine«, sagte Tide. »Fällt dir was auf?«
    Nachdem sie noch eine Weile zugesehen hatten, einigten sie sich darauf, dass Hunde, wenn sie auf Brettern paddeln könnten, jedes Jahr Surfweltmeister werden würden, weil Hunde niemals runterfallen. Am Ende eines Ritts springen sie ab, schütteln sich das Wasser aus dem Fell und warten, bis sie endlich wieder raus dürfen.
    »So wie du«, sagte Dave zu Tide. »Du springst ab, schüttelst deinen Pelz und schwimmst wieder raus.«
    Tide ist ein sehr haariger Typ.
    »Die haben Bigfoot in den abgelegenen Wäldern gesucht«, stimmte Johnny ein, »dabei hätten sie nur nach PB kommen und im Wasser nach ihm Ausschau halten müssen.«
    »Surfing Sasquatch«, sagte Sunny. »Demnächst in Ihrem Horrorkino.«
    Sie sahen noch ein bisschen zu, wie die Hunde surften und Frisbeescheiben jagten, und fuhren wieder zur Newport Street, nur um festzustellen, dass den Demonstranten das Rumsitzen selbst zu langweilig geworden war und sie sich woandershin verzogen hatten, wo sie auch rumsitzen, aber noch einen Kaffee dazu trinken konnten.
    Ocean Beach muss man einfach lieben.
    Boone biegt jetzt landeinwärts in die Brighton Avenue ein, hält vor Angela Harts vierstöckigem Wohnhaus und bittet Petra …
    »Ich weiß«, sagt sie. »Warten Sie im Wagen.«
    »Sie sind doch Justizangestellte«, sagt Boone und kramt hinten im Bus nach seinem Werkzeug. »Möchten Sie wirklich Zeugin eines Einbruchs werden? Bleiben Sie hier, stehen Sie Schmiere.«
    Er findet das schmale Brecheisen.
    »Was soll ich machen, wenn ich etwas sehe?«, fragt Petra.
    »Mich warnen.« Er steigt aus dem Bus.
    »Wie?«
    »Hupen?«
    »Wie oft …«
    »Verdammt noch mal, hupen Sie einfach, okay?«
    Er betritt das Gebäude, geht in den dritten Stock hoch und will gerade das Schloss aufbrechen, als er merkt, dass das schon jemand getan hat. Boone horcht einige

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