Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
Tee trinken kann; der junge Retrohippie hat Tammy auch nicht gesehen, bietet Petra jedoch an, sie mit einer Reikimassage von ihren augenscheinlichen Verspannungen zu befreien (und sich selbst von seinen gleich mit). Der weiße Rastatyp weiß ganz genau, wo Tammy steckt, und wird Petra für den Preis einer Zigarre dort hinbringen,das Problem ist nur, dass er Tammy als 1,62 Meter große Blondine beschreibt, während ihr der Veganer auseinandersetzt, dass seine natürlichen Körpersekrete aufgrund seiner reinen Ernährung süßlich schmecken. Der Rentner hat Tammy zwar nicht gesehen, erklärt sich aber bereit, den Rest seines Lebens darauf zu verwenden, Petra bei der Suche zu helfen.
    Die Surfer sagen ihr, sie solle nach der großen Wellenfront noch mal nachfragen.
    »Klar unterhalten sich die Kerle mit Ihnen«, sagt Boone, als ihm Petra von ihren Gesprächen berichtet. »Keine Frage.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie, ganz im Gegensatz zu mir, eindeutige Spuren entdeckt haben.«
    Kann man so nicht sagen.
    Niemand hat jemanden gesehen, der wie Tammy aussieht. Auf der Straße hat niemand gesehen, wie sie Angelas Wohnhaus verlassen hat. Niemand hat irgendwas gesehen.
    »Was machen wir jetzt?«, fragt Petra.
    »Wir fahren zu ihrem Arbeitsplatz«, sagt Boone.
    »Ich glaube kaum, dass sie bei der Arbeit ist«, faucht Petra.
    »Das glaube ich ebenso wenig«, sagt Boone. »Aber vielleicht weiß dort jemand etwas.«
    »Ach«, sagt Petra. Sie blickt auf ihre Armbanduhr. »Aber es ist erst zwei Uhr nachmittags. Wollen wir damit nicht bis heute Abend warten?«
    »Stripclubs haben rund um die Uhr geöffnet.« »Tatsächlich?«, sagt Petra. Und dann: »Klar, Sie müssen es ja wissen.«
    »Glauben Sie’s oder glauben Sie’s nicht«, sagt Boone, während er sich wieder ins Boonemobil setzt. »Ich verbringe kaum Zeit in Stripclubs. Genauso genommen gehe ich so gut wie nie dorthin.«
    »Natürlich nicht.«
    Boone zuckt mit den Schultern. »Glauben Sie doch, was Sie wollen.«
    Aber es ist die Wahrheit, denkt er. Stripclubs sind ungefähr fünf Minuten lang interessant. Danach sind sie so erotisch wie Zimmertapete. Außerdem ist die Musik schrecklich und das Essen noch schlechter. Im Prinzip muss man geisteskrank sein, um in einem Stripclub zu essen. »Nackte Ärsche« und »Schlange am Buffet« sind Begriffe, die sich gegenseitig ausschließen. Selbst Männer, die gerade einen Hungerstreik im Knast hinter sich haben, würden nur dann in einem Stripclub essen, wenn sie außerdem einen Hirnschaden davongetragen hätten.
    Wobei Hang Twelve, da wir schon mal dabei sind, wie ein ausgehungerter Gorilla fraß, als ihn die Dawn Patrol anlässlich seines Geburtstags ins Silver Dan’s einlud. Der Junge fegte das Buffet wie ein Staubsauger leer, von einem Tischende zum anderen.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte High Tide, seines Zeichens sündiger Völlerei selbst nicht abgeneigt, während er ihn beobachtete. »Ist fast schon bewundernswert, auf eine widerwärtige Weise.«
    »Kommt mir vor, als würde ich einen Tierfilm sehen«, meinte Dave, als Hang eine Hand voll Frühstücksfleisch in ein Kaiserbrötchen stapelte, einen riesigen Klecks Mayonnaise aufs Fleisch quetschte und mit einer Hand zu essen begann, während er mit der anderen ein Broccoliröschen in einen Eimer Zwiebeldip tunkte.
    »Discovery Channel?«, fragte Tide.
    »Aber hallo.«
    »Wenigstens isst er sein Gemüse«, sagte Johnny. »Das ist schon mal gut.«
    »Meinst du?«, fragte Dave. »Ich frage mich, ob er gesehen hat, dass der Typ, der sich vor ihm auf den Broccoli gestürzt hat, gerade noch die Hand am Sack hatte.«
    »Über der Jeans oder drunter?«, fragte Johnny.
    »Drunter.«
    »Oh Gott.« Dann sagte Johnny: »Jetzt macht er sich über die Shrimps her, Jungs. Jungs, er geht an die Shrimps .«
    »Ich ruf einen Krankenwagen«, meinte Boone. »Die zusätzlichen Sekunden könnten ihm das Leben retten.«
    Hang kam an den Tisch zurück und stellte seinen gehäuften Teller ab. Krümel, Mayonnaise, Zwiebeldip und irgendeine Substanz, die niemand identifizieren wollte, zierten sein Ziegenbärtchen. »Mag jemand Shrimps?«
    Alle winkten ab. Hang verdrückte ein paar Dutzend Shrimps, zwei riesige Sandwiches, irgendein unidentifizierbares Hors d’œuvre, über das noch nicht mal mehr jemand Witze machen mochte, zwanzig Miniwürstchen im Schlafrock (dito), einen Berg Kartoffelecken, drei Portionen von Silver Dan’s »Pasta Medley« und Erdbeerwackelpudding mit Trauben (und Gott weiß was

Weitere Kostenlose Bücher