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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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noch was. »Lieber ficke ich ein Schwein«? Das zu einem Kerl, der einem eine Knarre an die Schläfe drückt! Das ist eine irre, kranke Art von Courage. Er geht zu ihr rüber und legt ihr seine Hand auf den Kopf, streichelt ihr ein bisschen übers Haar und sagt: »Ist gut. Ihnen passiert nichts.«
    »Ich hatte solche Angst«, sagt sie.
    Dann merkt Boone, dass sie weint. »Sie waren toll«, sagt er. »Richtig tapfer.«
    Eine Sekunde später hören sie zwei Schüsse.
    Popp.
    Popp.
    Wie bei einer Exekution.

56
    Das Mädchen rennt zurück ins Schilf, weil sie sonst nirgendwo hin kann. Ihr Name ist Luce.
    Im Schilf findet sie niemanden. Alle sind weg, deshalbkriecht sie in eine der kleinen Höhlen, kauert sich dort zusammen, reibt ihr kleines Kruzifix und sagt Rosenkränze auf. Es wird eine kalte Nacht werden, das weiß sie, aber die anderen Mädchen werden im Morgengrauen zurückkommen.
    Sie schlingt die Arme um die Knie und wartet darauf, dass die Sonne aufgeht.

57
    Dan Silver sitzt neben Teddy Cole auf dem Rücksitz des Explorer. Er packt Teddys rechten Zeigefinger und sagt: »Sie verdienen Ihr Geld mit Ihren Händen, stimmt’s, Doc?«
    Teddys gelasertes und gebräuntes Gesicht mit dem modellierten Kinn, der gerichteten Nase, der gepeelten Haut, dem transplantierten Haar, den korrigierten Lidern, den gelifteten Wangen, der gestrafften Stirn und den begradigten Zähnen wird käseweiß. Er will etwas sagen, aber die Worte bleiben ihm in der Kehle stecken. Mehr als ein schwaches, wackliges Nicken bekommt er nicht hin.
    »Chirurgenhände, stimmt’s?«, fragt Dan. »Das sind Sie doch, der Schönheitschirurg der Stars? Immer schön schnippeln und straffen? Was, wenn ich Ihnen die Finger breche, einen nach dem anderen, beim Daumen angefangen? Das tut unglaublich weh, Doc, und danach gibt’s keine Stripperinnen, Starlets und Trophäenfrauen mehr für Sie.«
    Teddy versucht durchzuhalten.
    Für Luce, für Tammy, für seinen Seelenfrieden – sofern das keine hoffnungslos antiquierte Vorstellung ist. Er hält durch, bis Dan den Countdown von Zehn herunterzählt.
    Er kommt bis sechs.

58
    Das Boonemobil sitzt auf der vorderen Stoßstange wie ein völlig erschöpfter, verwundeter Bulle auf den Knien in der Kampfarena.
    Der rechte Vorderreifen ist platt.
    Boone sieht sich den Bus an. »Verfluchte Scheiße.«
    »Ich habe gedacht, Sie hätten Teddy erschossen«, sagt Petra. Sie setzt sich auf den Vordersitz und kramt in ihrer Handtasche. »Mein Handy haben sie mitgenommen.«
    »Meins auch«, sagt Boone. »Gut, dass ich mir Teddys geschnappt habe.«
    Er zieht Teddys RAZR aus der Hosentasche und geht die Anrufliste durch. Siebzehn Mal hat er in den vergangenen zwei Tagen dieselbe Nummer angerufen. Er wählt sie.
    Tammy meldet sich sofort, als hätte sie auf den Anruf gewartet.
    »Teddy?«, fragt Tammy.
    Ihre Stimme klingt nervös, besorgt, verängstigt.
    »Wo sind Sie, Tammy?«
    »Wer ist da?«
    »Egal, wo Sie sind«, sagt Boone, »verschwinden Sie sofort.«
    »Was wollen Sie?«
    »Teddy ist unterwegs«, sagt Boone, »mit Dan und seiner Schlägerbande. Er hat Sie verraten, Tammy.«
    »Das würde er nie tun.«
    »Er würde es nicht tun wollen «, sagt Boone. »Aber ich garantiere Ihnen, falls er’s noch nicht getan hat, dann wird er es tun. Verschwinden Sie. Ich möchte Sie treffen. Ich kann Ihnen helfen.«
    »Wer sind Sie?«
    »Petra Hall ist hier bei mir.«
    »Ach du Scheiße.«
    »Wollen Sie mit ihr sprechen?«
    »Nein«, sagt Tammy.
    »Hören Sie«, sagt Boone, »Sie müssen mir nicht vertrauen, aber verschwinden Sie jetzt. Sofort .«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich möchte Sie treffen«, sagt Boone. »Ich hole Sie ab und bringe Sie an einen sicheren Ort.«
    Sie unterbricht die Verbindung.
    »Verflucht!«, sagt Boone. Er ruft Hang Twelve an, während er hinten in den Bus steigt, den Ersatzreifen und einen Wagenheber holt und sich an die Arbeit macht.
    »Das könnte ich für Sie übernehmen«, sagt Petra.
    »Ich bin sicher, dass Sie das könnten«, sagt Boone und steckt den neuen Reifen auf. »Aber ich will nicht, dass Sie sich Ihre Klamotten ruinieren.«
    Boone zieht die Muttern fest und löst den Wagenheber. Er ist gerade dabei, ihn wieder wegzupacken, als sich Hang meldet.
    Er hat die Nummer zurückverfolgt.

59
    Das Institut für Selbsterkenntnis wurde in den sechziger Jahren gegründet. Natürlich.
    Sollte es ein Wort geben, das sinnbildlich für das gesamte Jahrzehnt steht, dann selbst.
    Irgendein Psychoschrauber aus dem

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