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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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ist die blöde Trockenfotze ja wie die anderen beiden mit den Sitzpolstern verschmolzen.
    Jetzt ruft der alte Mann an. Was soll das?
    Er nimmt den Hörer.
    »Dan Silver?«
    »Ja?«
    »Sie wissen, wer ich bin«, sagt Carruthers. »Ich gebe Ihnen die Nummer meines Buchhalters. Er wird Sie genau über meine Vermögensverhältnisse aufklären. Ich erstatte Ihnen Ihre Schulden bei Red Eddie. Bar, mit Zinsen, ich gleich’s aus.«
    »Warum sollten Sie das tun?«
    »Damit Sie Ihre Hunde von Boone Daniels abziehen«, sagt Carruthers.
    Was zum Teufel?, fragt sich Dan. Lebt Daniels etwa? Er beschließt, es herauszufinden. »Hab gehört, er hatte einen Unfall.«
    »Hab ich auch gehört«, sagt Carruthers. »Das ist der andere Grund, weshalb ich möchte, dass Sie wissen, was ich auf der Kante habe. Bewegt sich irgendwo im achtstelligen Bereich. Und, Dan Silver – sollte Boone tot sein, werde ich jeden Cent davon darauf verwenden, Sie zu finden und zu töten.«

74
    Als er ziemlich heruntergekommen war, hatte Cheerful den Crystal Pier gekauft. Er ließ ihn renovieren und gewinnbringend unter der Bedingung wiederverkaufen, dass ihm das letzte Cottage am Nordende des Piers weiterhin gehören würde.
    Er schenkte es Boone.
    Boone wollte es nicht annehmen.
    »Das ist zu viel, Cheerful«, sagte er. »Viel zu viel.«
    »Durch dich hab ich an der geldgeilen kleinen Schlampe Millionen gespart«, erwiderte er. »Nimm das Cottage, dann hast du immer was zum Wohnen.«
    Boone nahm das Cottage nicht, jedenfalls nicht als Eigentümer. Aber er ließ sich auf einen unbefristeten Mietvertrag zu Konditionen weit unter dem Marktwert ein.
    Boones fester Wohnsitz ist seitdem also das Crystal Pier Hotel. Er wohnt praktisch über dem Ozean. Wenn ihm danach ist, lässt er eine Angel aus dem Schlafzimmerfenster direkt ins Wasser hängen. Das Cottage selbst besteht aus einem kleinen Wohnzimmer mit Kochnische, einem Schlafzimmer auf der einen und einem Badezimmer auf der anderen Seite.
    Jetzt fährt High Tide am Tor zum Pier vor, schaltet die Scheinwerfer aus und tippt den Code ein, den er auswendig kennt. Das Tor gleitet auf und High Tide lenkt den Transporter bis ans Ende des Piers auf einen kleinen Parkplatz neben Boones Cottage, auf dem einst das nun tragisch verendete Boonemobil stand.
    Boone liegt hinten. Er steht auf, rutscht zur Seite und geht außen herum zur Fahrertür, während die Frauen auf der Beifahrerseite aussteigen.
    »Danke, Bruder.«
    Tide schüttelt den Kopf und berührt Boones Faust mit seiner.
    »Dawn Patrol.«
    Tide wendet den Wagen und fährt wieder zurück über den Pier. Er biegt links ab und parkt direkt hinter der neuen Rettungsschwimmerstation, über die Dave wie ein feudaler Kriegsherr herrscht. Dort sitzt Tide und spielt mit dem Telefon in seiner Hand, er denkt nach, was zu tun ist.
    Dann tut er es.
    »Boone war nicht im Bus«, sagt er in das Telefon. »Er ist zu Hause.«
    Dann legt Josiah Pamavatuu – ehemaliges Gangmitglied, Footballstar und Spitzensurfer – den Kopf aufs Lenkrad und heult.

75
    Boone lässt alle Jalousien herunter und schaltet die Lampe neben dem Sofa ein. Dann geht er in sein Schlafzimmer, zieht die Nachttischschublade auf und nimmt die 38er heraus, die er für Russ Rasmussen aufgehoben hat.
    »Ihr braucht beide eine heiße Dusche«, sagt er. Dann lässt er Wasser in den Teekessel laufen und stellt ihn auf den Herd. »Ich mach was Heißes zu trinken.«
    Petra ist überrascht, dass die Wohnung so sauber und aufgeräumt ist.
    Alles liegt an seinem Platz – Einzimmerwohnungen zwingen zur Ordnung. Eine erstaunlich ansehnliche Sammlung von Töpfen und Pfannen hängt von einem Regal über einem kleinen, aber qualitativ hochwertigen Hackbrett und zwei teuren Messern von Global an Magnetschienen.
    Der Mann kocht gerne, denkt Petra.
    Wer hätte das gedacht?
    Gerahmte Bilder von Wellen schmücken die weißen Wände des Wohnzimmers, was niemanden überrascht, aber Petra, nach dem, was sie gerade durchgemacht hat, unwillkürlich Schauer über den Rücken jagt. Sie weiß es nicht, aber die Bilder zeigen Wellen ganz in der Nähe – bei Black’s, Shores, D Street, Bird Rock und Shrink’s.
    »Ich hole euch was Trockenes zum Anziehen«, sagt Boone und geht ins Schlafzimmer.
    Tammy schreckt auf, als eine große Welle wie eine Kanone donnert. Klingt, als würde sie direkt auf das Cottage krachen.
    »Alles klar?«, fragt Petra.
    »Ich möchte mit Teddy sprechen.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, sagt

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