Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
stand da, wie der Ochs vorm Berg. Ich sollte mir eine Se k retärin, die mich auf dem Laufenden halten konnte, zulegen.
„Ja. Ist noch mal gut gegangen“, erwiderte ich konform.
„Schon klar. Unkraut vergeht nicht, wie?“, scherzte Hammer l a chend.
Ich wusste nichts zu erwidern und kam gleich zum Thema.
„Hör zu, Hammer. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Ein paar dieser Schwuc h teln sind mir durch die Lappen gegangen und ich bin ihnen auf der Spur. Mögl i cherweise wissen deine Angestellten etwas, das mir helfen könnte.“
„Glaubst du wirklich?“
„Ich denke schon. Ich habe ein paar Fragen an deinen verblöd e ten Türsteher. Ist der hier?“
„Wen meinst du? Bodo?“
„Ja. Genau den meine ich. Wo ist er?“
„Komisch, das s du gerade nach ihm fragst. Normalerweise kann ich mich auf meine Leute verlassen wie auf die Feue r wehr, aber Bodo ist gestern nicht erschienen. Er hätte um Si e ben Dienst gehabt. Er kam nicht, dieses blöde Arschloch hat nicht einmal angerufen. Ich stand da, wie ein Idiot, hatte keinen Tü r steher, verstehst du?“
„Und? Hast du noch Ersatz gefunden?“
„Nein. Ich musste Killer rausschicken, meinen Bodyguard. Der war vielleicht sa u er, sag ich dir.“
Ich erinnerte mich an den gewaltigen Elefanten, der mir erst neulich die Tür geöf f net hatte und stellte mir dieses Monster am Eingang des Lokals vor.
„Hattest du an diesem Abend überhaupt Gäste?“, scherzte ich.
„Sehr witzig.“
„Such mir bitte die Adresse von Bodo raus. Ich werd mal s e hen, ob er zu Hause ist.“
„Aber sag mir gleich Bescheid, was mit ihm los ist, gut?“
„Klar, Ehrensache“, versprach ich.
Hammer drehte sich zu seiner Kellnerin um und schrie sie an:
„Lisa, wo wohnt dieser verblödete Wichser von Türsteher?“
Lisa kam heran und starrte Hammer an. „Woher soll ich das wi s sen?“
„Verkauf mich nicht für blöd, ich weiß, dass du neulich bei ihm warst und jetzt spuck’s endlich aus. Wo wohnt er?“
Lisa starrte ihn überrascht an. „Schon gut, ja. Er wohnt in der Erle n allee 15... und hör auf, mich anzuschreien.“
Ich hatte mich schon umgedreht und ging davon. Hammer rief mir noch nach:
„Hey, Pacman. Vergiss mich nicht. Lass dich sehen, okay?“
Ich winkte ihm zu, ohne mich umzudrehen und verließ das L o kal.
Erlenallee. Na toll. Siedlung der Neureichen. Dieselbe Straße, in der das verga m melte Altersheim stand. Hätte ich mir ja gleich denken können. Ich konnte zwar die Hausnummer gei s tig nicht genau platzieren, aber ich dachte mir schon, dass B o do kaum drei Häuser we i ter wohnen würde.
Mein neuer Wagen, Verzeihung, meine neue Rakete brachte mich in null Komma nix in besagte Allee, einzig erwähnen s wert waren die beiden Polizisten, die ve r suchten mich mit ihrer Radarfalle zu erw i schen, doch auch heute war ich besser als sie, bremste rechtzeitig und fuhr lachend mit dreißig Stunde n kilometern an ihnen vorüber, dann suchte ich in der Erlenallee eine Weile nach der richtigen Hau s nummer. Diese neureichen Warmduscher hielten es nur selten für notwendig, eine ve r dammte Hausnummer an ihre Hütte zu kleben, aber ich wurde schon bald fü n dig. Ein Haus zeigte die Ausnahme, es trug die Nummer zehn und ich zählte den Rest einfach ab, dann stand ich im Vorgarten einer kleinen, halb verfallenen Villa, die ä u ßerst ungepflegt aussah. Sollte ich richtig gezählt haben, mus s te hier die Hau s nummer 15 sein. Ich ging zur Tür und sah aufs Türschild, welches über der Klingel angebracht war. Allerdings konnte man den Namen, der einst dort eingr a viert worden war, nicht mehr erkennen. Das Schild musste mehrere h undert Ja h re alt sein, aber ich ging davon aus, in Anbetracht des ungepfle g ten Erscheinungsbildes, dass Bodo nie ein neues ang e bracht hatte. Der Rasen über den ich den Eingang erreicht ha t te, war seit Monaten nicht mehr gemäht worden und er sah aus, wie wildester Dschungel. Ich blickte mich noch einmal um und drückte dann die Türklinke herunter. Die Tür ließ sich öffnen und ich trat leise ein.
Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte blickte ich mich um. Ein altes Haus, viktorianisch, wie die mei s ten Häuser in dieser Straße, gemütlicher Flur, nette Teppiche, Perser vie l leicht, eine Garderobe aus dunklem Holz mit e i nem Spiegel, einem Schirmhalter, ein paar Jacken an den Haken, zwei Fra u enmäntel, eine Lederjacke und eine in Jeansoptik. Ich ging weiter und blickte links in eine
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