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Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Titel: Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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es wahrscheinlich immer taten. Diese T y pen hatten sicher keine Skrupel, doch ich wackelte mit meiner Waffe bedrohlich vor ihren Nasen und sie schienen Angst zu haben, dass sich versehentlich ein Schuss lösen könnte. Ich sprach in aller Ruhe weiter:
    „Also, da wo ich herkomme, kommen böse Jungs wie ihr in die Ki s te, wisst ihr? So, und jetzt seid recht artig und gebt eure Waffen ab und zwar ganz langsam mit der linken Hand und einer nach dem a n deren. Alles verstanden?“
    Die Beiden nickten mir zu, der Linke zog vorsichtig seine Wa f fe heraus und reic h te sie mir. Dann erhielt ich die Pistole des anderen und anschließend beugte ich mich zu den am Boden liegenden und holte mir auch deren Waffenarsenal.
    „Das war wirklich nett von euch. Wirklich nett“, lobte ich. Dann reichte ich einem der beiden Stehenden ein Handy und sagte:
    „So, mein Freund. Jetzt rufst du brav deinen Boss an und sagst ihm, dass er auch zu der Party eingeladen ist. Beeilen soll er sich, damit er nichts verpasst.“
    Immer noch gehorchte der Große, wählte eine Nummer auf meinem Handy und teilte seinem Boss mit, dass er reinko m men solle. Ich hatte gleich gewusst, dass er draußen vor der Tür wartete. Deshalb dauerte es auch keine fünf Minuten, bis er vor mir stand und mich böse anblickte.
    Es war der Laufbursche, der vor ein paar Stunden den Ruc k sack ü berbracht hatte. Vladimir Cesko, und wenn ich richtig lag, so hande l te er allein und war gerade dabei, sich einen Kundenstamm aufzubauen, natürlich mithilfe seiner schm u cken vier Schläger, die mich an die Men in Black erinnerten. Ich war mir nicht einmal sicher, ob die russische Mafia tatsäc h lich hinter ihm stehen würde, aber falls ja, dann waren sie s i cher nicht in diesem Bezirk. Cesko war gewiss so etwas wie der Bezirksleiter, der sich hier ein lohnendes Geschäft aufba u en sollte. Nur für den Fall, dass Schwierigkeiten auftreten wü r den, könnte er seine Mafiagenossen aus anderen Bezirken zu Hilfe rufen. Einerseits konnte das gefährlich sein, andererseits setzte ich darauf, dass Cesko nicht unbedingt scharf darauf war, seinen Mafi a freunden mitzuteilen, dass er gleich bei den ersten Aktionen in seinem neuen B e zirk Schwierigkeiten hatte, sich durchzusetzen. Wenngleich dies alles rein spekul a tiver Natur war, so hatte mein Plan doch einen mit Kalkül bedachten Hi n tergrund. Außerdem entdeckte ich in seinen Augen eine Spur von Angst und die kleine süße Schweißperle auf seiner oste u ropäischen Stirn bestätigte dies nur noch. Also setzte ich alles auf eine Karte.
    Ich bot ihm einen Platz an der Bar an und reichte ihm eines der Biere, die ich vo r her schaumhaft gezapft hatte.
    Der Schaum hatte sich fast vollständig abgesetzt und die Gläser w a ren nun fast ein Drittel mit schalem Bier gefüllt. Ich erhob mein Glas und prostete ihm zu. Er spie l te gedrungenermaßen mit und schien abzuwarten, worauf die Situation hinausla u fen würde. Ich glaube heute noch, dass er keine Ahnung hatte, was er sonst hätte tun sollen. Sicher bin ich jedoch nicht.
    Ich schüttete das Bier in einem Zug herunter und rülpste dann laut und grinsend.
    „Ja. Das habe ich gebraucht!“
    Dann trank auch er sein Glas leer und stellte es auf dem Tresen ab. Jetzt legte ich wieder los:
    „Also, du wirst es mir sicher nicht glauben, aber ich möchte gern dein Freund sein, verstehst du?“, sagte ich leise.
    „Wie bitte?“, fragte er mit einem seltsam befremdlichen A k zent.
    „Nun“, begann ich erneut. „Ich bin ein guter Zuhörer und me i ne Freunde können voll auf mich zählen“, erklärte ich.
    Vladimir starrte mich fragend an. „Ich verstehe nicht.“
    Ich zog wieder einmal meine Polizeimarke aus der Tasche und legte sie demonstrativ auf den Tresen. „Nun, rein b erufsm ä ßig glaube ich, dass wir uns recht gut kombinieren können. Ich glaube sogar, dass wir uns gegenseitig einiges zu geben haben, meinst du nicht auch?“
    Er grinste mich arrogant an, doch ich ließ mich nicht unterbr e chen.
    „Also, du repräsentierst die Mafia und ich die Polizei. Das könnte eine traumhafte Beziehung werden. So meine ich das. Also frage ich dich, ob du mein Freund sein willst. Was sagst du?“
    Wieder grinste er. „Du willst Geld, nicht wahr?“
    „Also wirklich. Jetzt enttäuschst du mich aber. Freundschaft und Geld ist eine gefährliche Mischung, das weiß doch jeder. Nein, ich will kein Geld.“
    „Was willst du dann?“
    „Ich will dein Freund sein. Nichts weiter.

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