Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
Tütchen verzichtest, die du heute hier gelassen hast. Sonst spielt er nicht mit. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber ich habe keine Wahl. Ich musste ihm ve r sprechen, dass er die Drogen bekommt. Was sollte ich tun?“
„Dein Partner ist entweder ziemlich Karrieregeil, oder ein Dr o ge n süchtiger“, sagte Cesko.
„Ganz sicher das Erstere“, erwiderte ich.
„Dieses Problem soll unserer Freundschaft nicht im Wege st e hen. Ich biete ihm die Hälfte an.“
„Ehrlich? Die Hälfte der fünf Kilo? Da bin ich aber erleichtert. Na j a. Vielleicht kannst du den Verlust ja von der Steuer abse t zen“, scherzte ich. Vladimir grinste.
„Ich werde es meinem Steuerberater vorschlagen.“ Dann schnippte er mit den Fingern und seine Männer halfen sich gegenseitig auf die Beine. Sie trugen die Verletzten mit sich und verschwanden und ich wusste, sie würden diesen Laden nie wieder betreten.
Cesko hielt sein Wort und schnappte sich in den folgenden Monaten beinahe die Hälfte aller Drogenhändler, die meine Stadt beherrschten. Dieser Mann war u n glaublich loyal. Sein Wort war mehr wert, als jedes andere, das ich selbst von den rechtschaffendsten Me n schen jemals erhalten hatte. Er räumte die Stadt auf, als wäre er von der Müllabfuhr und jedes Mal wenn er einen aufgedeckt hatte, liefe r te er ihn mir aus, mitsamt seinem gewaltigen Vorrat an Drogen, meist im Kofferraum eines Autos oder in der Wohnung des Anfü h rers. Einmal ließ er mir sogar den Termin und die Adresse einer großen Lief e rung zukommen und ich kassierte ein ganzes Kartell ein, das über Südamerika bereits seit Jahrzehnten Drogen schmu g gelte und in meiner Stadt umsetzte. Ich fand daraufhin sogar mein Foto in der T a geszeitung wieder und war der Held des Tages. Es war die Zeit der Erfolge und ich hatte sie alle Vladimir Cesko zu verdanken. Er wartete ganze drei Monate, bis er seine eigenen Geschäfte wieder aufnahm und er hielt sie wie ve r sprochen in einem akzeptablen Rahmen, den ich ihm gerne zugestand. Für mich war Cesko ein bess e res Geschäft, als ich es für ihn war.
Sie mögen mich dafür verurteilen, dass ich einem Mann erlau b te, Drogen zu ve r kaufen, doch wenn Sie das Ausmaß gesehen hätten, welches er mir ausgeliefert hatte, so war mir die Situ a tion so lieber, als die, die meine Stadt beherrschte, bevor ich Cesko kannte.
Der Verkauf an Drogen in meiner Stadt wurde von Vladimir Cesko innerhalb von drei Monaten mehr als nur halbiert und das bisschen, das sich Cesko zueigen machte war kaum der Tropfen auf dem heißen Stein und damit konnte ich reinen Gewissens umgehen. Meine Stadt hatte in jedem Fall gewo n nen und wenn man bedenkt, dass dieser Markt von unglaublich vielen Dealern beherrscht wird, so gab es in meiner Heimat lediglich eine überschaubare Menge, die immer weiter a b nahm. Mein Ziel wäre es gewesen, es so weit zu bringen, dass Cesko der einzige geblieben wäre. In ein oder zwei Jahren hätte er es vielleicht sogar geschafft, wenn ich die Polizei nicht verlassen hätte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Kapitel 23
Jimmy , Bodo und Christine sahen mich verblüfft an. Ich schwieg eine Weile und erwartete eine Kritik oder ähnliches. Dann endlich legte Christine ihren Arm um mich und sagte:
„Ich kann dich verstehen. Auch wenn dieser Mann ein Verbr e cher ist, so hat er dir einen großen Gewinn gebracht und er hat dafür gesorgt, dass weniger Drogen ve r kauft werden. Damit hast du viel b e wegt. Ich bin auf deiner Seite.“
„Danke, Süße. Ich weiß das zu schätzen“, sagte ich und drückte ihr einen dicken Schmatzer auf.
Endlich klingelte das Telefon und ich hoffte inständig, dass Vladimir sich meldete, sobald ich den Hörer abnahm.
„I ch bin gespannt “, sagte ich kurz gehalten in die Muschel.
„Ich habe deinen Fall geprüft, mein Freund“, erklärte Vladimir.
„Und?“
Houston, wir haben ein Problem.“
„Das wäre?“
„Wir haben es mit etwa zwanzig Männern zu tun. Sie verka u fen Jungfrauen, ein übles Geschäft, wenn du mich fragst. Die Villa in der Heinestraße ist seit neuestem ihr Hauptquartier. Derzeit halten sie zwei Mädchen im Alter von d reizehn Jahren fest. Wir können davon ausgehen, dass sie in den nächsten vierundzwanzig Stu n den ausgeliefert werden. An wen, wissen wir nicht, aber wir müssen schnell zuschlagen, wenn die Mä d chen gerettet werden sollen. Doch das ist nicht unser Pro b lem“, erklärte Cesko.
„Ich bin gespannt “, sagte ich
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