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Pakt der Könige

Titel: Pakt der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ange Guéro
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Gerüchten nach den Mord an
seinem jüngeren Bruder als Jagdunfall getarnt hatte, um an das Erbe …«
    Er brach ab.
    »Aber Eure Geschichte interessiert mich sehr«, sagte Arekh und stand ebenfalls auf. Er stützte die linke Hand auf die Tischplatte, spürte die Wärme des Alkohols in den Adern und den Knauf seines Kurzschwerts an der Hüfte.
    »Gut. Dann fahre ich fort. Meine Eltern nahmen die Einladung dennoch an. Schließlich waren die Morales entfernt mit ihnen verwandt. Und wenn man allen Gerüchten glauben wollte … Aber anscheinend waren sie in diesem Fall wahr. Beim Nachtisch wurde der Junge verrückt. Er tötete seinen Vater, seine Mutter, drei seiner Pächter, einen seiner Cousins und zwei weitere Gäste - darunter meine Schwester, die zu fliehen versuchte.«
    »Das ist ja wirklich schlimm«, sagte Arekh; sein Lächeln wurde noch breiter.
    Der Adlige warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. Die beiden Bauern staunten, rührten sich aber nicht. Die Frau mit dem Tablett wich zwei Schritte zurück und brachte eine Bank zwischen sich und Arekh.
    »Ich war damals erst fünf Jahre alt«, fügte der junge Mann hinzu und ließ sein Schwert im Licht aufblitzen. »Ich konnte nichts tun. Aber ich bin groß geworden …«
    Der Eintopfteller, den Arekh geworfen hatte, zersplitterte im Gesicht des jungen Mannes, und er stolperte unter dem Aufprall überrascht einen Schritt zurück; Fett und getrocknete Tomaten tropften ihm von den Wangen. Die beiden Frauen schrien und sprangen auf. Arekh stieß den Tisch mit einem Fußtritt um, zog sein Schwert, wandte sich dann den anderen Gästen zu, verneigte sich und grüßte mit theatralischer Geste. »Der älteste überlebende
Sohn der Morales, zu Euren Diensten«, sagte er und amüsierte sich über seine eigene Torheit.
    Wenn er nicht getrunken hätte, wäre der junge Mann jetzt schon tot gewesen. Arekh hätte die Verwirrung seines Gegners genutzt, um ihn zu durchbohren, und sich dann einen Weg bis zur Tür frei gehauen, bevor irgendjemand reagieren konnte. Aber er war nicht ganz er selbst.
    Mit dem Tod tanzen . Was für ein schöner Ausdruck!
    Er rechnete damit, dass die Bauern sich auf ihn stürzen würden, aber niemand rührte sich, abgesehen von dem jungen Adligen, der wütend knurrte und sich die Augen trocken wischte. Dann ging er in Kampfstellung, das Gesicht vor kalter Wut verzerrt. Arekh grüßte ihn, wie es in Reynes den Duellregeln nach üblich war, und griff dann an, wobei er ein boshaftes Vergnügen daran hatte, keine einzige Regel des »ehrenhaften« Kampfes zu verletzen, nur, um sich die Sache zu seinem Vergnügen schwieriger zu machen.
    Am Tisch hinter ihnen wandte sich eine der jungen Frauen ab und eilte davon. An der Tür warf sie einen finsteren Blick auf die Duellanten und ging dann hinaus.
    Arekhs Gegner verstand, wie Arekh zugeben musste, durchaus zu kämpfen - aber nur auf dem Niveau eines Provinzjunkers. Mit Harrakins Fechttalent oder dem einiger Adliger am Hofe von Harabec konnte er nicht mithalten. Trotz all seines Schwungs war der junge Mann nur in den Genuss einer Unterweisung durch örtliche Waffenmeister gekommen und hatte sicher lediglich mit seinen Brüdern und Cousins geübt.
    Er ist »ich« , begriff Arekh, als er eine energische, aber vorhersehbare Attacke parierte. »Ihr müsst an Euren Finten arbeiten, mein Guter«, verkündete er, um ihn zu ärgern.

    Der junge Mann war »er«. Dieser Gegner war der Arekh aus der Provinz, der, der er geworden wäre, wenn er normal unter den Seinen aufgewachsen wäre, als allseits geschätzter Sohn seiner Familie, zwischen Sümpfen, Familienfesten und freundschaftlichen Wettkämpfen …
    »Mörder!«, rief sein Gegner; es war ein erstickter Zornesschrei.
    Arekh trat einen Schritt zur Seite und rammte seinem Gegner mit einer knappen Bewegung die Klinge in die Schulter. Die Wunde war nicht tief, aber das Blut begann zu fließen. Schritte ertönten hinter Arekh. Einer der Bauern hatte sich entschlossen, einzugreifen, und kam mit einem Schemel in der Hand heran; er hielt sich wohl für unauffällig.
    »Passt auf!«, schrie die kleine Sklavin.
    Sie sprang auf die Füße und stürzte sich mit dem Kopf voran auf die Knie des Bauern, der stolperte. Arekh hätte ihre Hilfe nicht gebraucht, aber wenn das Kind ihm schon eine Gelegenheit verschaffte, konnte er sie auch genauso gut nutzen. Er holte aus, schlug den Bauern mit der geballten Faust und hörte das kleine, charakteristische Knacken eines Genickbruchs.
    Der erste

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