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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Artikel fing an mit der Schilderung von Gerlings Versuch, eine Eskalation der Demonstration in Berlin zu verhindern, schlug dann einen Bogen zu den Anschuldigungen an von Sengen wegen Folter und stellte anschließend die Frage, warum der Kanzler sich mit dem Top-Terroristen Al Farag getroffen hatte. Natürlich wurde auch ein Bild abgedruckt, auf welchem man Gerling mit Al Farag erkennen konnte. Man konnte sogar sehen, dass der Kanzler eine Zigarette rauchte.
    Huber merkte, was hinter diesem Aufbau des Artikels steckte. Von Anfang an sollte erreicht werden, dass die unkonventionelle Art Gerlings deutlich wurde, um so dem weiteren Inhalt des Artikels mehr Glaubwürdigkeit zu geben. Und genau dieser weitere Inhalt war so brisant, dass Huber sofort Innenminister Rosenthal und Sicherheitsberater Kirchner informierte.
    â€žWir haben hier ein riesiges Problem“, begann Huber und deutete auf die neuste Ausgabe des Frontal. „Fachner, dieser Schwachkopf, hat in diesem Artikel gefährliche Halbwahrheiten und Gerüchte zu einem explosiven Cocktail vermischt. Unter aktiver Mithilfe von diesem Arschloch Rizzitelli.“ Huber nahm die Zeitung in die Hand und versuchte, sie zusammenzuknüllen. Als ihm das nicht gelang, schmiss er sie durchs Büro.
    â€žWisst ihr, was jetzt passiert?“, rief Huber und warf der auf dem Boden liegenden Zeitung einen verächtlichen Blick zu. „Jeder gottverdammte Terrorist wird jetzt Jagd auf Jan machen. Und Fachner gibt denen auch noch den Reiseplan des Kanzlers!“
Berlin, 20. September, 08.45 Uhr
    â€žWissen Sie eigentlich, was Sie da getan haben, Sie Arschloch?“, brüllte Huber in den Telefonhörer. Obwohl seine Bürotür geschlossen war, konnte seine Sekretärin jedes Wort verstehen. Der Chefredakteur des Frontal erlitt wohl gerade einen Hörschaden.
    â€žHören Sie, ich...“, begann Wolf, aber Huber unterbrach ihn brutal. „Halten Sie Ihre verlogene Schnauze und hören Sie mir gut zu. Wir hatten einen Deal. Sie haben eine Vereinbarung unterschrieben und Herrn Gerling die Hand gegeben. Und jetzt fallen Sie ihm in den Rücken und bringen einen Artikel, der den deutschen Bundeskanzler in Lebensgefahr bringt. Aber das ist Ihnen ja egal!“, schrie Huber, der mittlerweile rot angelaufen war.
    â€žIch...“, versuchte es Wolf erneut, aber er hatte keine Chance.
    â€žIch weiß genau, was passiert ist. Fachner, dieser Wichser, kam zu Ihnen und hat Ihnen erzählt, was für eine tolle Story er hat. Und Sie? Sie bekamen einen Ständer und haben Ihre Druckmaschinen bestiegen, ohne auch nur eine Sekunde über die Konsequenzen nachzudenken. Aber halt – vielleicht waren Ihnen die Konsequenzen ja auch scheißegal?!“
    â€žWas für...“
    â€žVielleicht haben Sie sich gedacht, hey, da haben wir ja gleich die nächste Story, wenn der Bundeskanzler abgeknallt wird! Super!“
    â€žWovon reden...“
    â€žSie sind doch einfach nur blöd, Wolf! Saublöd! Ist Ihnen wirklich nicht klar, dass der Bundeskanzler jetzt, wo der Artikel draußen ist, zum Abschuss freigegeben wurde? Ist Ihnen denn wirklich nicht klar, dass da draußen Typen rumlaufen, die das, was Bundeskanzler Gerling und Präsident Clifford vorhaben, mit aller Macht verhindern wollen? Ich denke, Sie sind Journalist? Da müssen Sie doch in der Lage sein, eins und eins zusammenzuzählen.“
    â€žIch...“
    â€žEines sage ich Ihnen. Und hören Sie mir genau zu: Wenn dem Kanzler irgendetwas zustößt, dann sind Sie und Ihre beschissene Zeitung dafür verantwortlich und ich werde den Rest meines Lebens nichts anderes tun, als Ihnen Ihr Leben zur Hölle zu machen! Das ist ein Versprechen!“ Huber knallte den Hörer auf und atmete tief durch.
Berlin, 20. September, 08.55 Uhr
    Katja, die von alldem noch nichts wusste, hatte sich dazu durchgerungen, in die Apotheke zu gehen. Seit Tagen wurde ihr morgens immer wieder übel. Nun hatte sie Gewissheit. Sie sah sich das Stäbchen in ihrer Hand an und lächelte leicht. Sie war schwanger.

21
Teheran, 20. September, 12.15 Uhr
    Bundeskanzler Gerling schlug die Beine übereinander und musterte seinen Gesprächspartner, den ehemaligen Staatspräsidenten des Iran, Ali Akbar Mehdi Hashemian. Er war über siebzig Jahre alt, hatte dichtes graues Haar und trug einen Vollbart. Hashemian war eine unbekannte Größe für die westliche Welt. Einige

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