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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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fuhr sie sich mit der Bürste durchs Haar, ehe sie sich zur Tür wandte.
    “Wir sind übereingekommen, dein Urteil zu akzeptieren”, erklärte Mimi und beeilte sich, mit ihr Schritt zu halten. “Jeder weiß, dass du nicht lügst. Also komm schon, Süße. Sag’s mir.”
    “Nein.”
    “Och, sei doch nicht so”, bettelte Mimi.
    “Tut mir leid. Ich werde mein Sexleben nicht mit dir besprechen. Und auch mit sonst niemand.”
    In ihren bequemen Straßenschuhen lief Elizabeth leichtfüßig die Treppen hinunter, aber ihrem menschlichen Schatten entkam sie nicht so leicht. Um Schritt halten zu können, zog Mimi die Schuhe mit den Pfennigabsätzen aus und warf sie über Elizabeth hinweg nach unten in die Eingangshalle. Sie klebte an Elizabeth wie eine Klette.
    “Komm schon, Süße. Wenn du’s mir nicht erzählen kannst, wem dann?”
    “Darum geht es doch gerade. Die Fähigkeiten meines Ehemanns in der Horizontalen sind kein Thema für Klatsch und Tratsch.” Unten angekommen, packte sie den Treppenpfosten, beschrieb schwungvoll eine halbe Drehung und steuerte auf die Rückseite des Hauses zu.
    “Oha. ‘Mein Ehemann’, das klingt aber sehr besitzergreifend. Gibt es da etwas zwischen euch beiden, von dem du mir nichts erzählt hast?”
    “Nein.”
    Mimi stöhnte. “Komm schon, Süße”, rief sie Elizabeths Rücken hinterher. “Schau mal, wenn du nicht ins Detail gehen willst, verstehe ich das.”
    “Wie großzügig von dir.”
    “Sag mir einfach nur, wie du ihn auf einer Skala von eins bis zehn bewerten würdest. Zehn ist die Topnote.”
    Elizabeth seufzte tief. “Du gibst einfach nicht auf, stimmt’s?”
    Mimi grinste. “Darauf kannst du wetten.”
    Als sie den Salon betraten, erhob Max sich.
    “Fertig?”
    “Ja. In der Garderobe hängen Mäntel, die wir nehmen können.” Elizabeth beugte sich hinunter und küsste die runzlige Wange ihrer Tante. “Wir sind in einer Stunde oder so wieder zurück.”
    “Ja, ja. Ich weiß. Also, ab mit euch. Viel Spaß.”
    Elizabeth wandte sich um, dann hielt sie inne und schaute zu ihrer Freundin zurück. “Ach übrigens, Mimi. Die Nummer, die du wissen wolltest …”
    Mimis Gesicht hellte sich auf. “Ja?”
    Elizabeth lächelte selbstzufrieden, als sie antwortete: “Es ist eine zwölf.”
    Die Freundin keuchte, und ihre Augen wurden rund. “Ooh. Ich glaub, mein Herz setzt aus”, murmelte sie und fächelte sich mit der Hand Luft zu.
    Max beobachtete die Szene mit neugierigem Stirnrunzeln. “Worum ging es da gerade?”, erkundigte er sich, als sie in der Garderobe Mäntel anzogen.
    “Nichts weiter. Das war nur Mimi, wie sie leibt und lebt.”
    Sie traten hinaus in die Kälte. “Sie ist wirklich ein Original, nicht wahr?”
    “Ja. Mimi ist einzigartig”, antwortete Elizabeth voller Zuneigung. Eine eisige Windböe erfasste sie. Fröstelnd schlugen beide ihren Mantelkragen hoch. Obwohl die Temperatur noch über dem Gefrierpunkt lag, sorgten Wind und Luftfeuchtigkeit für schneidende Kälte. “Warum gehen wir nicht runter zum Fluss?”
    “Gern. Geh voran.”
    Als er über seine Schulter zurückschaute, wurde Max klar, dass das Farmhaus auf einem kleinen Hügel lag, etwa anderthalb Kilometer von einer kleinen Landstraße entfernt. Hinter dem Haus fiel das Gelände sanft zum Ufer des Brazos River hin ab.
    “Der gesamte Grund und Boden der Farm erstreckt sich von hier ungefähr gleich weit in beide Richtungen, immer am Ufer des Flusses entlang”, erklärte Elizabeth. “Die gesamte Strecke ist allerdings zu weit, um sie zu Fuß zu gehen. Mein Verwalter Truman Sawyer und die anderen Arbeiter benutzen Jeeps. Wenn du magst, könnten wir einen von denen nehmen.”
    “Nein, ich laufe lieber.”
    “Ich auch.”
    Schweigend gingen sie einen ausgetretenen Pfad zum Fluss hinunter. Max hatte die Hände in die Taschen der gefütterten Jeansjacke gesteckt, die er sich vom Haken genommen hatte. Elizabeth steckte in einem abgetragenen Mantel, den Kopf hoch erhoben und ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Der Wind zerzauste ihr Haar, aber im Gegensatz zu vielen anderen Frauen machte sie kein Aufhebens darum. Sie schien es kaum zu bemerken.
    “Ich kann verstehen, warum du diesen Ort liebst”, sagte Max nach einer Weile. Er betrachtete die sanften Hügel, die hier und da mit kleinen Wäldchen aus alten Eichen, Pekan- und Walnussbäumen sowie Akazien bedeckt waren. “Das ist ein schönes Fleckchen Erde.”
    “Hmm”, stimmte sie geistesabwesend zu.
    Als sie den Fluss

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