Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
Landing. Anfang Dezember brachen sie wieder nach Houston auf, um an der Party der Van Cleaves teilzunehmen.
    Tante Talitha war auch eingeladen, aber sie hatte abgesagt. Sie wollte nicht einmal für ein paar Tage nach Houston fahren. Mit achtzig besaß sie einfach nicht mehr so viel Energie wie früher und beschränkte ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen auf einige wenige Veranstaltungen im Jahr.
    “Ich bin nicht in der Stimmung, meine alten Knochen zu bewegen. Lieber bleibe ich hier bei Martha. Wir kommen gut zurecht”, sagte Talitha auf Elizabeths Versuch, sie doch noch zum Mitkommen zu überreden. “Außerdem konnte ich die Van Cleaves noch nie ausstehen.”
    Als Max die lange Auffahrt hinunterfuhr, schaute Elizabeth immer wieder über ihre Schulter zurück.
    “Machst du dir Sorgen, sie hier allein zu lassen?”, fragte er. “Oder ist es, weil du sie vermissen wirst?”
    “Ein bisschen von beidem”, gab Elizabeth zu. Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück. “Sie kommt meistens mit, wenn ich länger als ein oder zwei Tage weg bin.”
    “Entspann dich. Ich habe dafür gesorgt, dass Martha und Truman alle unsere Telefonnummern haben. Wenn etwas los ist, rufen sie an.”
    “Ich weiß. Du hast recht. Es ist nur so, dass sie mir so viel bedeutet. Und sie wird allmählich doch gebrechlich mit dem Alter.”
    Max lachte leise. “Das würde ich sie aber nicht hören lassen, wenn ich du wäre.”
    Unwillkürlich musste Elizabeth in sein Lachen mit einstimmen. Entspannte Stille legte sich über sie.
    “Fühlst du dich jetzt besser?”, erkundigte sich Max nach einer Weile. Er warf ihr von der Seite her einen Blick zu. “Wir sind vor zehn Tagen aus New York zurückgekommen, und seither hat es keine weiteren Versuche gegeben, dir etwas anzutun.”
    “Um die Wahrheit zu sagen, habe ich nach dem ersten Tag auf Mimosa Landing gar nicht mehr daran gedacht. Jetzt kommt es mir fast so vor, als hätte Detective Gertski recht gehabt. Wahrscheinlich war es tatsächlich eine Verwechslung.”
    Max nickte. “Ja, sieht so aus.”
    “Ich fühle mich nur ganz unwohl bei dem Gedanken, dass es irgendwo in New York City eine arme Frau gibt, die mir ähnlich sieht, sich in Lebensgefahr befindet und womöglich gar nichts davon weiß.”
    “Mmh. Vielleicht.”
    Die Fahrt von Mimosa Landing nach River Oaks dauerte kaum länger als eine Stunde. Gerade durchquerten sie das kleine Städtchen Hempstead, als der schrille Ton eines Handys ihre Unterhaltung störte.
    “Ist das meins oder deins?”, fragte Max und warf ihr einen kurzen Blick zu.
    “Meins, glaube ich.” Sie kramte in ihrer Handtasche, öffnete das Mobiltelefon und drückte den Knopf. “Hallo?”
    “Hi, Süße”, sagte Mimi. “Ich will dich nicht stören, aber ich hab ein paar Neuigkeiten, die nicht warten können, bis du wieder daheim bist.”
    Es ist Mimi, deutete Elizabeth ihrem Mann mit stummen Lippenbewegungen an. “Aha? Was ist denn los?”
    “Ich komme gerade von einem Lunch mit Bethany. Halt dich fest, Süße. Sie hat mir erzählt, dass Natalie wieder da ist.”
    Elizabeth verspannte sich. “Was? Bist du sicher?”
    “Ich fürchte schon, Süße. Bethany hat sie gestern selbst gesehen.”
    “Ist sie allein?”
    “Ja. Sieht so aus, als hätten sie und Edward sich getrennt. Ich dachte, ich warne dich lieber vor, dass Natalie heute Abend zu der Party bei den Van Cleaves eingeladen ist. Vielleicht willst du dir noch mal überlegen, ob ihr kommt.”
    “Nein. Nein, wir gehen hin.”
    “Das ist mein Mädchen”, lobte Mimi. “Du marschierst da heute Abend mit hoch erhobenem Kopf rein, am Arm deinen attraktiven Ehemann. Dann kannst du so tun, als wär sie nichts weiter als eine Kakerlake.”
    Bei dieser Vorstellung musste Elizabeth lachen. “Ich sehe dich dann heute Abend.”
    “Worum ging es?”, fragte Max, sobald sie das Telefon wieder in ihre Tasche gelegt hatte.
    “Mimi wollte mich warnen. Offenbar ist Natalie wieder aufgetaucht. Ohne Edward.”
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Max’ Kopf herumfuhr und seine Augenbrauen sich zusammenzogen. Sie konnte förmlich spüren, wie sein durchdringender Blick auf ihr lag. “Hör mal, wenn du ihr lieber nicht gegenübertreten willst, können wir sofort umkehren und nach Mimosa Landing zurückfahren. Meine Geschäfte können warten.”
    “Nein. Nein, wir gehen hin. Es lässt sich kaum vermeiden, dass ich ihr irgendwann wieder über den Weg laufe. Außerdem habe ich nicht vor, mein Leben von dieser Frau

Weitere Kostenlose Bücher