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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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der Verwalter gerade um die Ecke des Hauses. Sie hielt ihn auf und bat ihn, Max die Nachricht von Troys Ankunft auszurichten. Dann ging sie wieder hinein.
    Tante Talitha saß in Nachthemd und Morgenmantel am Küchentisch. Wie jeden Morgen trank sie Kaffee und las die Tageszeitung.
    Einen Augenblick lang hielt Elizabeth inne und blickte sehnsüchtig zur Hintertreppe, die von der Küche aus nach oben führte. Am liebsten hätte sie der Versuchung nachgegeben, von hier aus zu ihrem Zimmer hinaufzugehen und diesen unausstehlichen Mann sich selbst zu überlassen. Sollte er doch Däumchen drehen! Aber ihre Auffassung von guten Manieren, die sie verinnerlicht hatte, ließ das nicht zu.
    Murrend, Türen schlagend und unter viel Porzellangeklirr fing sie an, ein Tablett mit Kaffee und Kuchen zu beladen.
    Tante Talitha senkte ihre Zeitung und warf über die Lesebrille hinweg ihrer Nichte einen scharfen Blick zu.
    “Kann ich Ihnen helfen, Miss Elizabeth?”, erbot sich Martha.
    “Nein danke, Martha. Ich komme zurecht.”
    Die Haushälterin blickte zu Tante Talitha hinüber, die schweigend den Kopf schüttelte. Daraufhin zog sich Martha in den Hauswirtschaftsraum zurück und beschäftigte sich damit, Wäsche zu sortieren.
    Als Elizabeth das Tablett in den Salon trug, legte Troy zumindest so viel Anstand an den Tag, sich zu erheben.
    “Truman sucht nach Max. Er sollte bald hier sein.” Sie setzte sich aufs Sofa, und Troy ließ sich wieder auf seinem Sessel nieder. “Wie möchten Sie Ihren Kaffee?”, erkundigte sie sich.
    “Schwarz. Und es war nicht nötig, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, Kaffee zu kochen.”
    “Das weiß ich.” Elizabeth reichte ihm eine Tasse. Dann schenkte sie sich selbst ein.
    Ein paar Augenblicke lang trat Stille ein, während sie sich bemühten, einander nicht anzusehen. Schließlich konnte Elizabeth nicht länger schweigen. “Sie mögen mich nicht, Troy, nicht wahr?”
    “Nein”, antwortete er ohne zu zögern, ohne Ausflüchte, ohne den geringsten Versuch, sich diplomatisch aus der Affäre zu ziehen.
    “Aha.” Elizabeth nahm einen Schluck Kaffee. “Warum? Ich meine, Sie kennen mich kaum. Was genau stört Sie so an mir?”
    “Zunächst einmal haben Sie Max seines Geldes wegen geheiratet. Er verdient Besseres.”
    Gedankenverloren strich sie mit dem Zeigefinger über den Rand ihrer Kaffeetasse. “Sicher haben Sie recht. Aber ich möchte daran erinnern, dass diese Ehe Max’ Idee war. Und dass er mich umgekehrt wegen meiner gesellschaftlichen Beziehungen geheiratet hat.” Das Thema Sex erwähnte sie nicht. Manche Dinge behielt man besser für sich. “Und ob Sie es glauben oder nicht, ich habe auch etwas Besseres verdient.”
    “Vielleicht. Aber Sie nehmen auch viel zu viel von seiner Zeit in Anspruch. Gerade jetzt zum Beispiel. Anscheinend treibt er sich in irgendeinem Geräteschuppen rum. In einem Geräteschuppen! Dabei sollte er in Houston an seinem Schreibtisch sitzen oder sich irgendwo mit Investoren treffen. Ich bezweifle, dass Max jemals einen Schuppen betreten hat, bevor Sie ihn geheiratet haben.”
    Elizabeth wollte gerade antworten, als sie Schritte im Flur hörte. Einen Augenblick später kam Max herein. Sein Gesicht war vom kalten Wind gerötet, und er strahlte Kraft und Lebensfreude aus. “Troy! Was für eine Überraschung. Was bringt dich denn hierher?”
    “Ich habe ein paar Papiere, die du unterschreiben musst. Und dann sind da noch ein oder zwei Sachen, die ich mit dir durchgehen möchte.”
    “In Ordnung. Ich brauche nur eine Tasse Kaffee, dann können wir uns im Arbeitszimmer unterhalten.” Er schenkte sich aus der Kanne auf dem Couchtisch von dem Getränk ein und bedeutete Troy, ihm zu folgen. An der Tür verharrte er und schaute zu Elizabeth zurück. “Einer der Arbeiter hat mit Trumans Hund die Kühe auf eine andere Weide gebracht. Das solltest du dir ansehen.”
    Elizabeth hatte dem Hund schon Hunderte von Malen beim Viehtreiben zugesehen, aber sie lächelte über seine Begeisterung. “Mach ich.”
    Den größten Teil des Vormittags verbrachten die beiden Männer im Arbeitszimmer. Nur hin und wieder hörten Elizabeth und ihre Tante erhobene Stimmen auf der anderen Seite der Tür. Aber es war unmöglich zu verstehen, was sie sagten. Als Troy und Max wieder erschienen, blickte der Assistent grimmig drein.
    Aus Höflichkeit lud Elizabeth Troy zum Lunch ein, aber zu ihrer großen Erleichterung lehnte er ab.
    Elizabeth und Max blieben neun Tage lang auf Mimosa

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