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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Zielperson abzuwenden, zog er mit der rechten Hand seine Pistole aus dem Halfter. Mit der linken nahm er einen Schalldämpfer aus der Tasche. Der Abstand zwischen ihm und seinem Opfer verringerte sich unerbittlich. Angelo schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf seiner Waffe.
    Angelo hätte es vorgezogen, nicht die Glock zu benutzen. Er war nie ein guter Schütze gewesen, und seine Augen waren immer schlechter geworden. Inzwischen hatte er Schwierigkeiten, überhaupt irgendetwas zu treffen, wenn er das Ziel nicht genau vor der Nase hatte. Aber er konnte es sich nicht leisten, dass irgendjemand von diesen Problemen erfuhr. Dann wäre er für Mr. Voltura nicht länger von Nutzen – und er wusste von zu vielen Leichen.
    Angelos bevorzugte Waffe war eine Garrotte. Diese Würgeschlinge machte kein Geräusch und konnte nicht zurückverfolgt werden. Außerdem gab es ihm einen Kick, mit bloßer Muskelkraft das Leben aus seinen Opfern herauszupressen. Aber so nervös, wie Tony war, kam man wohl nicht nahe genug an ihn heran. Für alle Fälle lag die Garrotte ordentlich aufgerollt in Angelos Manteltasche.
    Mit eisiger Ruhe folgte Angelo seinem Opfer durch die Dunkelheit. Langsam kam er ihm näher.
    Hier irgendwo musste das Rattenloch sein, in dem sich Tony versteckt hielt, denn der Mann war jetzt nicht mehr ganz so vorsichtig. Er schaute nicht mehr so oft über die Schulter zurück. Vielleicht fühlte er sich aber auch nur in der Dunkelheit der Gasse sicher.
    Als er keine sechs Meter mehr von seinem Opfer entfernt war, blieb Angelo stehen, hielt die Glock auf Armeslänge von sich und zielte.
    Sein Finger hatte kaum den Abzug berührt, als ein schrilles Klingeln die Stille durchbrach.
    “Verdammt”, schimpfte Angelo.
    Tony warf einen erschrockenen Blick über die Schulter zurück und rannte davon.
    Angelo schoss zweimal. Durch den Schalldämpfer gab die Glock nur ein scharfes
Pfft
von sich. Beide Schüsse verfehlten ihr Ziel.
    Tony rannte noch schneller und verschwand nach rechts um eine Ecke.
    Ohne das unaufhörliche Schrillen des Handys in seiner Tasche zu beachten, rannte Angelo schwerfällig hinter seinem Opfer her, aber Tony war einfach zu schnell. Als Angelo die Gasse erreichte, war von der Zielperson nichts mehr zu sehen.
    Ein Schwall von Schimpfwörtern ergoss sich aus seinem Mund. Angelo gab einer Mülltonne einen kräftigen Tritt, sodass sie krachend die Gasse hinunterrollte. Mit markerschütterndem Fauchen rasten drei erschrockene Katzen davon, und eine Ratte huschte quiekend in eine Ritze.
    Angelo beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie, während er nach Luft rang.
    “Verdammt, du wirst unvorsichtig”, schimpfte er mit sich selbst. Er hatte vergessen, dass sein Handy in der Manteltasche steckte. Er hätte es ausschalten sollen, bevor er zu diesem Job aufgebrochen war. Ach was, am besten hätte er das elende Ding gleich in seiner Wohnung gelassen.
    Das nervenaufreibende Klingeln hörte nicht auf und durchdrang schließlich seinen Ärger. Er richtete sich auf, fischte das Gerät aus der Tasche und drückte den Knopf. “Verdammt! Was zur Hölle wollen Sie?”
    Nach einem Augenblick erstaunten Schweigens ertönte ein Räuspern. Dann eine Stimme: “Es ist fast zwei Wochen her. Ich rufe an, weil ich herausfinden wollte, wann Sie den Stanton-Auftrag erledigen.”
    “Verdammt noch mal, ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich mich vorher noch um zwei andere Dinger kümmern muss. Das erste ist erledigt, und ich war gerade dabei, das zweite zu Ende zu bringen. Aber wegen Ihnen und wegen diesem verdammten Telefon ist mir der Kerl entwischt. Nun muss ich ihn erst wiederfinden.”
    “Ich wollte nur …”
    “Es ist mir scheißegal, was Sie wollten. Rufen Sie mich nicht wieder an. Wenn der Job erledigt ist, melde ich mich.”
    Sobald Elizabeth und Max den Ballsaal des Country Clubs betraten, eilten ihre Gastgeber auf sie zu, um sie zu begrüßen.
    “Elizabeth, Liebling, ich bin ja so entzückt, dass du kommen konntest!”
    Helen Van Cleaves ergriff Elizabeths Hände, zog sie an sich und hauchte zwei Küsschen in die Luft rechts und links von ihrem Gesicht. “Und dein Ehemann natürlich auch”, fügte sie mit einem nachdenklichen Blick auf Max hinzu. “Als wir hörten, dass ihr beide geheiratet habt, war ich mir nicht sicher, ob ihr rechtzeitig aus den Flitterwochen wiederkommen würdet.”
    “Ehrlich gesagt sind unsere Flitterwochen aus verschiedenen Gründen kurz ausgefallen. Einer davon war natürlich

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