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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Maradi weitergeritten. Als ich dort eintraf, hatte der Herzog von Tolnoxo gerade seine Reiterei aus den Toren geführt und die Verfolgung aufgenommen. So schnell, wie die Jokoner sich bewegt haben, fürchtete ich schon, dass er zu spät war.«
    »Und so war es dann auch«, sagte Ista. »Aber ein Kurier gelangte rechtzeitig nach Burg Porifors, und Lord Arhys konnte einen Hinterhalt legen.«
    »Ja, das muss einer von den Burschen gewesen sein, die direkt von meiner Kurierstation aus losgeritten sind. Mögen die fünf Götter ihre Klugheit segnen. Einer von ihnen sagte, er wäre in der Gegend geboren. Ich hatte darauf gehofft, dass er wüsste, was zu tun sei.«
    »Hast du etwas von Foix und dy Cabon gehört?«, fragte Ista. »Nachdem wir sie in diesem Abfluss versteckt haben, wissen wir nichts mehr von ihnen.«
    Liss runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Ich habe den Leuten an der Kurierstation von ihnen erzählt, und als ich an dem Zug vorüberkam, habe ich Lord dy Tolnoxos Unterführer gebeten, nach den beiden Ausschau halten. Zu der Zeit war ich mir nicht sicher, ob sie von den Jokonern gefangen genommen worden waren, so wie ihr, oder ob sie entkommen konnten, oder weiter über die Straße wandern würden, oder umkehren, oder sich in die Büsche schlagen. So habe ich den Tempel in Maradi aufgesucht und dort eine Geistliche aus dy Cabons Orden gefunden. Ihr habe ich von unseren Sorgen erzählt, und dass unser Geistlicher noch irgendwo draußen auf der Straße sein muss und dringend Hilfe benötigt. Sie wollte sich darum kümmern, Leute aussenden und nach ihnen suchen lassen.«
    »Das war gut überlegt!«, sagte Ista anerkennend.
    Liss lächelte dankbar. »Es schien mir wenig genug. Ich habe einen Tag in der Schreibstube der Kanzlei in Maradi gewartet, habe aber nichts mehr von Lord dy Tolnoxos Heerzug gehört. So habe ich mir eine schnellere Route in den Norden gesucht und mich freiwillig als Kurier nach Oby gemeldet. Ich rechnete mir aus, da es die größere Festung wäre, dass Ihr vermutlich von deren Soldaten gerettet und dorthin gebracht würdet. Dann flog ich beinahe – ich glaube nicht, dass je ein Kurier auf dieser Straße schneller geritten ist als ich an jenem Tag.« Sie strich eine Strähne nassen Haars aus ihrem sonnenverbrannten Gesicht und kämmte es mit den Fingern nach hinten. »Alle verharrten noch in angespannter Erwartung, als ich in derselben Nacht die Festung erreicht habe. Aber meine Mühen hatten sich gelohnt, denn am nächsten Morgen traf ein Brief des Grafen von Porifors ein, in dem es hieß, dass Ihr alle in Sicherheit seid. Obys Herr und seine Männer waren ebenfalls ausgeritten, um nach Jokonern Ausschau zu halten, aber sie kamen noch am selben Nachmittag zurück.«
    »Der Graf von Oby ist mein Vater«, merkte Cattilara an. Ein Hauch von Neugier schlich sich in ihre Stimme. »Hast du ihn gesehen?«
    »Er ist bei bester Gesundheit, Herrin. Ich habe mir von ihm das Recht erbettelt, als Kurier nach Porifors ausgeschickt zu werden, damit ich mich möglichst schnell wieder der Königin anschließen kann.« Sie hielt die Tasche in die Höhe. »Er hat mich heute Morgen bei Sonnenaufgang verabschiedet. Das hier habe ich aus seiner eigenen Hand empfangen. Vielleicht ist etwas für Euch dabei … ah.« Ihr Blick hellte sich auf, als der Majordomus von Porifors herankam, ein älterer landloser Edelmann, der Ista sehr an Ser dy Ferrej erinnerte, nur dass er sehnig war und nicht untersetzt. Der Knecht Goram folgte ihm auf dem Fuße. Der Majordomus nahm die Tasche in seine Obhut, sehr zu Liss’ Erleichterung, und eilte damit fort. Vorher trug er dem Knecht noch auf, sich um das Pferd der Botin zu kümmern.
    »Du musst erschöpft sein«, sagte Lady Cattilara. Mehr als einmal waren ihre Augen bei Liss’ Vortrag groß geworden. »Was für eine beängstigende Prüfung!«
    »Oh, aber ich liebe meine Arbeit«, sagte Liss fröhlich. Sie klopfte ihren schmutzigen Wappenrock aus. »Die Leute geben mir schnelle Pferde und gehen mir aus dem Weg .«
    Bei diesen Worten zuckten Istas Mundwinkel nach oben. Das war allerdings ein Grund zur Freude.
    Zumindest war Ferda vermutlich nicht völlig vergebens ausgeritten, auch wenn er Liss auf der Straße verfehlt hatte. Wenn er erst einmal Maradi erreichte, würde er hoffentlich dort seinen vom Bären befallenen Bruder und dessen Beistand sicher in der Obhut des Tempels finden.
    Als Goram ihr Pferd davon führte, schickte Liss sich an, ihm zu folgen.
    Ista sagte:

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