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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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in zwei Tagen gewaschen zu deinem Spind gebracht. Außer an Freitagen. Wenn du sie freitags reinwirfst, bekommst du sie erst am Montag zurück.« Nepsted rollte auf seiner Seite des Käfigs heran und fixierte Will mit seinen seltsamen runden, starren Augen.
    Er hat gesagt, ich solle zurückkommen, wenn ich bereit wäre. Bin ich das? Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden .
    »Wir sprachen ja neulich über das Maskottchen«, setzte Will vorsichtig an. »Ich habe da was aufgeschnappt, wonach ich Sie fragen wollte.«
    »Und?«
    »Wissen Sie, dass die ursprünglichen Paladine die Ritter Karls des Großen waren?«
    »Sehe ich aus, als wäre ich blöd?«, erwiderte Nepsted in neutralem Ton. »Wenn du so viel weißt, dann verrat mir mal, wie viele Paladine es insgesamt waren.«
    »Zwölf«, antwortete Will. »Sie nannten sich die Ritter.«
    »Zwölf ist eine heilige Zahl«, bemerkte Nepsted, dessen Stimme einen hypnotisierenden, leiernden Tonfall angenommen hatte. »Ganzheit. Einigkeit. Zwölf Sternzeichen. Zwölftonmusik. Zwölf Bildkarten in einem Kartendeck. Zwölf Geschworene. Die zwölf Raunächte. Zwölf Arbeiten des Herakles. Zwölf Männer auf dem Mond. Die zwölfblättrige Lotusblüte. Zwölf Stunden der Dunkelheit, zwölf Stunden des Lichts. Zwölf Stämme Israels …«
    Sofort bereute Will, dass er Nepsted überhaupt angesprochen hatte. Der Typ klang so durchgeknallt wie einer dieser Verschwörungs-Freaks, die aus einem Wohnwagen in der Wüste funkten. »Zwölf Monate, zwölf Eier und so weiter«, unterbrach Will ihn. »Schon kapiert.«
    »Zwölf Paladine«, betonte Nepsted, hielt einen Moment inne und fügte dann hinzu: »Zwölf Jünger.«
    »Jünger …«, wiederholte Will. »Sie meinen, die Paladine sind Jünger? Wessen Jünger? Die des Gehörnten?«
    Nepsteds Kopf wackelte, während er schief grinste. »Die Ritter folgen dem Gehörnten, aber sie sind Jünger von … etwas anderem.«
    »Etwas? Nicht jemand? Sie meinen, wie das Niegewesen?«
    Nepsteds Augen blitzten auf, aber er zuckte nur die Achseln.
    Es gefällt ihm, mit mir zu spielen, dachte Will. Lange genug um den heißen Brei herumgeredet.
    »Weiß die Schule von den Rittern?«, fragte er direkt.
    Nepsted grinste. »Hätte man einen Paladin zum Maskottchen gemacht, wenn keiner was wüsste?«
    »Aber weiß die Schule denn auch, was da unten in der Ausweichumkleide ist? Weiß man von den Tunneln?«, hakte Will nach.
    »Wie kommst du darauf, dass ich das weiß?«
    »Sie haben mir gesagt, dass Sie der Typ sind, der alle Schlüssel hat.«
    »Alle bis auf einen«, meinte Nepsted geheimnisvoll.
    »Sie wissen genau, was da unten vor sich geht, stimmt's?«, beharrte Will.
    Plötzlich schaute Nepsted verängstigt. »Wenn du da unten was zu suchen hast, weißt du, was vor sich geht. Wenn du nicht weißt, was vor sich geht, hast du dort auch nichts zu suchen.«
    Will spürte, dass er einen Nerv getroffen hatte. Er trat näher an den Käfig heran und zeigte mit dem Finger auf Nepsted. »Du weißt, was da unten ist, und du weißt, wozu es dient. Die Hüte, die Masken und die Tunnel, die unter dem See verlaufen und auf die Insel führen. Ich glaube, du weißt sogar über das Niegewesen Bescheid. Du hast mir gesagt, du wüsstest alles, was hier vorgeht. Oder war das etwa gelogen?«
    Das Gesicht des Zwerges verzog sich und lief dunkelrot an. »Wie viele Schlösser siehst du hier, Junge?«
    »Was soll das nun wieder heißen?«
    »Bring mir diese Antwort«, zischte Nepsted giftig. »Vorher brauchst du nicht wiederzukommen.« Dann drückte er einen Knopf an der Theke, woraufhin sich ein Metallgitter langsam von der Decke herabsenkte. Er drehte um und fuhr davon.
    Will rief ihm nach: »Was wollen die Ritter? Was machen sie hier? Warum hast du Angst vor ihnen?«
    Dieses Mal riss Nepsted seinen Rollstuhl herum und raste erstaunlich schnell wieder auf die Theke zu. Mit einem langen, knochigen Finger zeigte er auf Will, während sich die Gitterwand vor sein Gesicht schob. »Du hast das Recht, dein eigenes Leben in Gefahr zu bringen, aber wag es ja nicht, dich in meines einzumischen, Junge. Hast du mich verstanden? Denn das würde für dich schlimmer enden, als du dir vorstellen kannst. Viel schlimmer.« Das Metallgitter krachte mit einem lauten Scheppern auf die Theke und die Reifen von Nepsteds Rollstuhl quietschten, während er in den Tiefen des Käfigs verschwand.
    »Na toll«, murmelte Will. »Ich habe den merkwürdigen Zwerg verärgert.«
    »Wie viele Schlösser

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