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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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siehst du hier, Junge?« Was zum Teufel sollte das bedeuten? Genauso gut konnte er mit einem Glückskeks sprechen. Rumpelstilzchen besaß offensichtlich den Schlüssel zu mehr als nur Türen, aber die erste Aufgabe bestand wohl darin, ihn zu knacken.
    Vielleicht sollte ich das nächste Mal meine »erweiterten« Suggestionskräfte einsetzen, überlegte Will.
    Er warf seinen Wäschebeutel in einen der Körbe und schaute auf seine Armbanduhr. Noch acht Minuten bis zu Jerichos Crosslauf-Training. Rasch marschierte er zu seinem Spind und zog seine Laufsachen an. Die Wunde von den Spikes, die von einem der Läufer am Suicide Hill stammten, war schon fast verschwunden: Von den langen, üblen Kratzern sah man nur noch blasse rote Striemen.
    Will schaute in den Spiegel am Ende der nächsten Reihe. Hinter seinem Spiegelbild stand Dave und starrte ihn an. Überrascht wirbelte Will herum, aber da war niemand. Erneut wandte er sich zum Spiegel und trat näher. Dave lächelte, sah greifbar und real aus, wie er da neben ihm im Gang stand. Wieder drehte Will sich um: nichts.
    Dave war im Inneren des Spiegels.
    »Wieso kann ich dich sehen?«, wunderte Will sich.
    »Der technische Begriff lautet ›Astralprojektion‹. Ich bin wieder im Hauptquartier. Gute Neuigkeiten: Du hast die Genehmigung für die nächste Sicherheitsstufe und unter Verschluss stehende Informationen bekommen.«
    »Was immer du sagst, Dave«, meinte Will und setzte sich, um seine Schuhe zuzubinden. »Ich will dich nicht wieder verärgern.«
    »Ich arbeite für die Hierarchie«, erklärte Dave. »Sieh mal her.«
    Als Will von seinen Schnürsenkeln aufblickte, riss er erstaunt die Augen auf.
    Neben Dave war ein Bild erschienen: eine ausgedehnte Stadtlandschaft mit glänzenden Türmen, hohen Häusern und Pavillons, die über einem endlosen, schneebedeckten Gebirgszug in der Luft schwebte. Während Dave sprach, drehte sich das Bild langsam. »Stell dir sieben ineinandergreifende Abteilungen eines globalen Unternehmens vor, dessen einziger Zweck darin besteht, Gutes zu tun. Ich weiß, ich weiß: nicht menschenmöglich. Deshalb existiert die Hierarchie auch auf einer immateriellen Ebene. Sie ist sehr groß, Will. Das Wort monumental beschreibt ihre wahren Ausmaße nicht einmal annähernd.« Dave zeigte auf eines der gigantischen Gebäude. »Allein die Personalabteilung ist so groß wie Kansas – Sachbearbeiter, Manager, Berater. Architekten und Baumeister. Die Legion der Gedankenformen. Die Halle der Akasha-Chronik. Unsere Büros sind hier oben, in der Nähe des Rats der Mahatmas.«
    Dave zeigte auf einen hohen Elfenbeinturm, der sich in der Mitte des Komplexes erhob. Tausende von Menschen arbeiteten hier in gewaltigen Hallen.
    »Leben all diese Leute noch?«, fragte Will.
    »Das kann man wohl sagen. Zwar nicht wie im irdischen Sinne rein körperlich – aber sie können es sein, je nach Notwendigkeit. So wie ich.«
    »Wozu ist das alles gut?«, flüsterte Will.
    Das Bild verblasste. Dave betrachtete Will freundlicher als je zuvor, als wüsste er, wie schwer es war, das alles zu begreifen. »Wir kümmern uns um den ganzen Planeten, Kumpel. Betreuer aller Lebensformen, je nach Abteilung. Ich bin bei der Sicherheit. Wir halten Ausschau nach zwielichtigen Machenschaften des Anderen Teams, führen Spezialaufträge für den Einsatzleiter aus, der für alles die Verantwortung hat.«
    »Das ist nicht zufällig der ›Gehörnte‹?«
    Dave legte den Kopf auf die Seite. »Nein, der Gehörnte ist der Kapitän des Anderen Teams. Vollkommen falsche Seite. Unser Boss ist nicht so einer. Er hat eigentlich gar keinen richtigen Namen, obwohl die Kollegen manchmal den Begriff Planetarischer Logos verwenden.«
    Wills ganzer Körper begann zu kribbeln. »Du meinst … Gott?«
    »Gott?« Dave konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. »Wohl kaum, Kumpel. Das ist eine völlig andere Größenordnung. Die Hierarchie ist eine rein lokale Einrichtung mit lokalen Aufgaben. Lass uns mal nicht übers Ziel hinausschießen. Glaub mir, mit dem Anderen Team haben wir mehr als genug zu tun; die ganze Truppe ist ausgeschwärmt und auf ihrem Posten.«
    Will schnappte nach Luft und ihm wurde schwindlig. »Diese ganzen Monster, Wanzen und Puschelwuschel gehören also zum Anderen Team?«
    »So ist es. Lakaien unseres größten Feindes.«
    »Und sie sind nicht menschlich.«
    »Nicht mal annähernd. Aber sie haben sehr viele menschliche Helfer.«
    »Wie die Schwarzkappen und die Ritter Karls des

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