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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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die Monitore.
    Will nahm das Mundstück heraus, während Kujawa ihm vorsichtig den Katheter aus der Hand entfernte. »Äh … tut mir leid, Doc«, meinte er zerknirscht.
    »Nein, nein, ist schon gut«, erwiderte Kujawa und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Du hast nur das getan, worum ich dich gebeten hatte. Komm bitte mit hier rüber.« Der Arzt führte Will zu einem großen weißen Apparat, einer waagerechten Röhre aus glattem Kunststoff. Er bediente eine Schalttafel, woraufhin eine flache Liege ausgefahren wurde. »Leg dich bitte hier drauf, mit dem Gesicht nach oben und dem Kopf in Richtung Gerät«, bat er Will.
    »Was ist das?«, fragte Will.
    »Das ist ein Kernspintomograf«, erklärte Kujawa. »Wir werden ein paar Aufnahmen von deinem Gehirn machen. Dieses Mal brauchst du dich nicht zu bewegen. Genau genommen, musst du vollkommen still liegen, weil es sonst nicht funktioniert.«
    »Gut. Ich will das Ding nicht auch noch kaputt machen.«
    »Bitte nicht. Es ist um einiges teurer.«
    Als Will sich hinlegte, stürmte Dr. Geist herein, dicht gefolgt von Dr. Robbins und in der Hand ein Tablet des Centers. Der Lehrer zeigte Kujawa und Robbins die Ergebnisse des Laufband-Tests und konnte sich vor Begeisterung kaum zurückhalten: »Dieser VO2max-Wert ist verblüffend. Um drei Basispunkte höher, als ich je gesehen habe … Hallo, Will, entschuldige, aber das ist unglaublich beeindruckend. Der Hämatokritwert ist konstant im unteren dreistelligen Bereich, das ist einmalig. Die Wattzahl lag bei über 600, aber der Puls ist nie über 150 gestiegen … Hast du Muskelkater in den Beinen?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich würde vermuten, er produziert nicht einmal Lactat«, wandte Geist sich an Kujawa. »Seine Zellerneuerung gleicht einer Art selbstreinigendem Motor.«
    »Irgendwelche Hinweise auf leistungssteigernde Mittel?«, erkundigte Robbins sich.
    »Nein, sein Blut ist makellos«, versicherte Geist. »Die Glukosewerte sind gleichmäßig, keine Spitzen. Er erzeugt EPO als Reaktion auf Stress in einem außergewöhnlich effizienten homöostatischen Prozess.« Plötzlich erinnerte Geist sich wieder daran, dass Will dort lag, und meinte: »Tut mir leid, Will, das alles muss für dich wie das reinste Kauderwelsch klingen.«
    »Was bedeutet das alles?«, wollte Will wissen.
    »Es bedeutet, dass dein Körper bemerkenswerte aerobe und metabolische Eigenschaften besitzt«, erklärte Kujawa.
    »Um es vorsichtig zu formulieren«, fügte Geist hinzu und schüttelte erneut den Kopf über die Werte. »Das ist verblüffend, absolut verblüffend.«
    »Haben wir eine plausible Erklärung dafür?«, fragte Robbins besorgt.
    »Es ist noch viel zu früh, um Spekulationen anzustellen«, wandte Geist ein und überließ Kujawa das Wort.
    »Vielleicht kann die Kernspintomografie uns darüber Aufschluss geben«, sagte der Arzt. »Mal sehen.«
    Geist lächelte, klopfte Will auf die Schulter und kehrte dann in den Kontrollraum zurück.
    Will war jetzt noch mulmiger zumute. Er drehte den Kopf nach hinten und schaute misstrauisch in das dunkle Zentrum des Apparates, während Kujawa die Schalttafel bediente. »Wie funktioniert dieses Ding?«, fragte er den Arzt.
    »Ein Kernspintomograf hüllt dich in ein harmloses Magnetfeld, das wir mit Radiowellen verschiedener Frequenzen fluten. Sie sind zwangsläufig laut, also setz die hier bitte auf.« Kujawa reichte Will einen dick gepolsterten Kopfhörer mit einem verstellbaren Mikrofon. »Schließ die Augen und bleib zehn Minuten lang vollkommen ruhig liegen. In dieser Zeit erstellen wir ein Bild deines kompletten Nervensystems.«
    Als Kujawa in den Kontrollraum zurückgekehrt war, trat Robbins einen Schritt vor und nahm Wills Hand; ihre Finger fühlten sich glatt, kühl und beruhigend an. »Bist du schon einmal in einer solchen Röhre gewesen?«, fragte sie.
    Will schüttelte den Kopf.
    »Atme ganz ruhig und entspann dich«, riet sie. »Über dieses Mikro kannst du Bescheid geben, falls es dir zu viel wird. Dann ziehe ich den Stecker.«
    »Bringen wir es hinter uns«, meinte Will.
    Dr. Robbins drückte noch einmal seine Hand und ging dann zurück zu den anderen.
    Will setzte den Kopfhörer auf und legte sich hin. Kurz darauf glitt die Liege langsam in die schmale Öffnung. Der Kopfhörer dämpfte das Surren des motorisierten Mechanismus. Will hielt die Augen geschlossen und versuchte, ruhig zu bleiben, indem er sich auf seinen Atem konzentrierte. Er nahm noch einen kurzen Ruck wahr, als die Liege einrastete,

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