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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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ersten Tag angenehmer zu gestalten, musst du es nur sagen. Jetzt wünsche ich dir erst einmal eine gute Nacht.«
    Das Mailbox-Icon wurde wieder eingeblendet. Statt seine Finger als Cursor zu benutzen, probierte Will etwas anderes aus. »Mailbox schließen«, befahl er und sofort verschwand sie in einem der Symbole am unteren Bildschirmrand. Cool .
    »Festplatte öffnen«, lautete seine nächste Anweisung.
    In der Mitte des Monitors öffnete sich ein Icon, das wie ein Aktenschrank aussah. Eine Schublade mit einer Liste von Ordnern und Dateien von der Festplatte seines Laptops öffnete sich und Will überprüfte, ob die Daten von seinem Rechner sicher angekommen waren.
    Irgendwo im Zimmer hörte er ein gedämpftes Summen. Er ging dem Geräusch nach und fand die Quelle unter der Matratze: Nandos Handy.
    »Herunterfahren«, befahl Will.
    Das Tablet schaltete sich ab. Will konnte zwar keine Kamera sehen, fürchtete aber, dass eine in den Rahmen eingebaut war. Man konnte nie wissen, wer vielleicht Zugriff auf diese Aufnahmen hatte – Lyle zum Beispiel. Deshalb legte Will zur Sicherheit sein Sweatshirt über den Bildschirm.
    Nr. 83: NUR WEIL DU PARANOID BIST, HEISST DAS NICHT, DASS NACHSICHT BESSER ALS VORSICHT IST.
    Will holte Nandos Handy hervor und ging damit ins Bad. Er schloss die Tür, verriegelte sie und drehte dann den Wasserhahn auf, bevor er den Anruf entgegennahm.
    »Hey, Nando«, flüsterte er.
    »Yo, Will«, flüsterte Nando zurück. »Ich bin gerade bei eurem Haus.«
    »Warum flüsterst du? Ist jemand in deiner Nähe?«
    »Nein, alles cool, Mann. Ich stehe am Ende der Straße. Warum flüsterst du?«
    Will dachte kurz nach. »Im Krankenhaus sind Handys verboten.«
    »Dann hör zu, Kumpel. Dein alter Herr könnte recht haben. Was hier läuft, ist echt merkwürdig. Vor dem Haus stehen drei schwarze Schlitten. Identische Aufmachung, gleiches Modell – klassische Undercover-Schleudern. Eben waren sogar die Cops hier. Zwei Streifenwagen der örtlichen Polizei.«
    »Wie lange bist du schon da?«
    »Ungefähr eine Stunde.«
    »Musst du nicht arbeiten?«
    »Nee, das hier macht viel mehr Spaß«, meinte Nando. »Außerdem hab ich dieses kleine Teleskop, das meine Frau mir bei Brookstone gekauft hat. Damit kann man den Leuten die Nasenhaare zählen. Ich beobachte die Kerle aus den Limousinen, wie sie rein- und rausgehen.«
    »Beschreib sie mir«, bat Will.
    »Schwarze Kappen und Jacken. Sehen fast aus wie vom FBI, nur dass weder auf den Kappen noch auf den Jacken FBI steht. Sie tragen Koffer in die Autos. Und Kisten. Alle zugeklebt, wie für einen Umzug.«
    »Wie viele Schwarzkappen?«
    »Sechs. Zwei in jedem Wagen«, erklärte Nando. »Und wer diese Kappen auch immer sein mögen, sie haben hier jedenfalls das Sagen: Sie haben den Cops Anweisungen gegeben.«
    »Hast du sonst noch jemand gesehen?«
    »Ein paar Mal kam eine Lady aus dem Haus. Schwarze Haare, ziemlich groß, gut aussehend. Soll ich dir was sagen? Als ich sie zum ersten Mal gesehen hab, dachte ich, sie könnte deine Mom sein.«
    Will fühlte sich mies, weil er Nando anlog, aber er sah keine andere Möglichkeit. »Kann nicht sein. Sie ist hier bei uns. Sonst noch jemand?«
    »Ein anderer Typ, keiner von den Kappen. Lange Haare und Brille, hellbrauner Bart. Hab ihn nur ein Mal durch das Fenster gesehen, wie er drinnen mit den Kappen geredet hat.«
    Also ist Dad noch immer da. Aber in welchem Zustand?
    »Hab ein paar Schnappschüsse gemacht, wollte aber erst mit dir reden, bevor ich sie schicke.«
    »Du kannst sie mir per E-Mail schicken.« Will gab Nando die Adresse seines neuen Accounts.
    »Okay, Boss. Ich bleib dran. Sieht so aus, als würden sie gleich abfahren.« Nando legte auf.
    Gleichzeitig klopfte jemand energisch an Wills Zimmertür. Will trat aus dem Bad und rief: »Wer ist da?«
    »Sicherheitsdienst«, antwortete eine männliche Stimme. »Öffnen Sie sofort die Tür.«
    Das war zwar jemand anderes als Lyle, aber das bedeutete nicht, dass der nicht mit einem Schlägertrupp da draußen stand.
    »Eine Sekunde. Ich war gerade im Bad.« Will riss das Ladegerät des Handys aus der Wand und versteckte beides unter der Matratze. Dann ging er mit pochendem Herzen zur Tür und öffnete sie.
    Draußen stand ein tough aussehender Junge mit raspelkurzen blonden Haaren. Er trug ein blaues Sakko mit dem Emblem der Schule, genau wie Lyle. Auf der linken Seite seines Haaransatzes schwang sich ein Wirbel wie eine Nautilus-Muschel nach oben. Der Junge war etwa zehn

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