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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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sobald die Schüler ihn abgegeben hatten. Auf dem Stempel von Wills Exemplar stand 11.43 Uhr.
    »Sieht so aus.«
    »Der Test begann um neun Uhr. Ihr hattet drei Stunden Zeit. Du hast um siebzehn Minuten vor zwölf abgegeben – das kannst du dem Zeitstempel entnehmen. Mir hast du gesagt, du wärst nach zwanzig Minuten fertig gewesen.« Robbins klang weder verärgert noch anklagend, sondern ganz neutral.
    »Das war ich auch.«
    »Warum hast du den Test dann nicht abgegeben, als du fertig warst?«
    »Aus dem bereits erwähnten Grund. Ich wollte warten, bis die Hälfte der Gruppe abgegeben hatte …«
    »Damit du nicht auffällst. Ich verstehe. Kannst du irgendwie beweisen, dass du nur zwanzig Minuten gebrauchst hast?«
    »Nein, aber es ist die Wahrheit.«
    Robbins nahm sich einen Augenblick Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen. Dann schob sie Will ein einzelnes Blatt vor die Nase: die Ergebnisse seines Tests bei der zentralen Bewertungsagentur. »Du hast alle Fragen richtig beantwortet«, teilte sie ihm mit. »475 Fragen. Naturwissenschaften, Mathematik, Logik, Englisch und Leseverständnis. Erklär mir bitte, wie du das in zwanzig Minuten geschafft haben willst, wenn du es nicht einmal versucht hast …«
    »Das kann ich nicht. Ich weiß es nicht …«
    »… und wie das zu deinem Plan passt, nicht aufzufallen?«
    »Ich hatte nicht die Absicht, den Test zu bestehen. Ich hab nur einen kurzen Blick darauf geworfen. Umgekehrt hab ich auch nicht absichtlich versucht, die Fragen falsch zu beantworten. Ich habe einfach die erste Antwort angekreuzt, die mir in den Sinn kam.«
    »Worauf sollen wir dein Ergebnis dann zurückführen? Glück? Intuition? Diese Tests werden seit Jahrzehnten durchgeführt und so etwas ist bis jetzt noch nie vorgekommen. Unter Millionen von Fällen nicht ein einziges Mal. Kanntest du die Fragen vielleicht schon vorher?«
    »Nein. Man hat uns nicht einmal was von dem Test gesagt. Erst an dem Tag, als wir ihn gemacht haben.«
    Robbins musterte ihn prüfend. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    Wills Herz begann fast panisch zu rasen. »Glauben Sie etwa, ich hätte geschummelt? Werden Sie mir jetzt mein Stipendium wegnehmen?«
    »Nein, Will. Das steht überhaupt nicht zur Debatte. So unwahrscheinlich es sich auch anhört, aber ich glaube dir. Ich glaube nicht nur, dass du es verdient hast, hier zu sein, ich glaube sogar, dass du hier sein musst . Ich kann dir weder genau sagen, warum ich so empfinde, noch kann ich dir erklären, wie das hier passiert ist.«
    Will dachte kurz darüber nach und fragte dann: »Wer sonst hat die Ergebnisse zu Gesicht bekommen?«
    »Keine Ahnung; ich weiß nicht, wer außerhalb der Agentur Zugriff hatte«, erwiderte sie und schaute ihn dann erschrocken an. »Glaubst du, die Leute, die hinter dir her waren, hatten Zugang zu den Testergebnissen?«
    »Vielleicht«, meinte Will. »Ich wüsste nicht, warum völlig Fremde sich sonst für mich interessieren sollten. Was wissen Sie über diese zentrale Bewertungsagentur?«
    »Die National Scholastic Evaluation Agency existiert seit über 25 Jahren …«
    »Aber wer steckt dahinter? Ist das ein Privatunternehmen?«
    »Soweit ich weiß, handelt es sich um eine gemeinnützige Stiftung, die auch Gelder von der Regierung erhält …«
    Es klopfte an der Tür. Dan McBride öffnete sie und schaute lächelnd herein. »Ich hoffe, wir stören nicht.« Dicht gefolgt von Direktor Rourke betrat er das Büro. Beide reichten Will die Hand und tauschten Nettigkeiten aus, während sie sich setzten.
    »Wir haben gestern stundenlang über dich geredet, Will«, sagte Rourke. »Dir müssen furchtbar die Ohren geklungen haben.«
    »Wieso haben Sie über mich gesprochen?«
    »Du stellst uns vor ein Dilemma«, gestand Rourke. »Da es bis zum Ende des Schuljahrs nur noch fünf Wochen sind, ist es weder sinnvoll noch fair, deine Leistungen in den Notendurchschnitt einzurechnen. Deshalb wirst du die Kurse zunächst einmal nur als ›Gasthörer‹ besuchen. Das gibt dir Zeit, vor dem neuen Schuljahr aufzuholen und dich an das Leben hier zu gewöhnen. Unser Ziel ist es nicht nur, Schüler auszubilden und zu erziehen, wir möchten auch akademische Bürger schaffen.« Rourke nickte McBride zu.
    »Hier haben wir die Gebiete, mit denen du beginnen solltest«, erläuterte McBride und reichte Will eine Liste mit vier Fächern, von denen er noch nie gehört hatte. Bis auf das letzte Fach gab es für jedes eine umfangreiche Literaturliste:
    STAATSKUNDE:

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