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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Schädelknochen durchgefroren.
    »Was hat es eigentlich mit diesen Damen am Telefon auf sich?«, wandte er sich an Ajay.
    »Die von der Zentrale?« Ajays Augen weiteten sich. »Oh, sie sind sehr mysteriös.«
    »Inwiefern?«
    »Niemand weiß, wer sie sind und wo sie arbeiten. Sie sind immer sofort dran, wenn du den Hörer abnimmst, egal von welchem Telefon, aber niemand hat je eine von ihnen gesehen . Und sie sagen einem nie, wie sie heißen.«
    »Aber sie müssen doch irgendwo auf dem Campus sein. Sie klang wirklich so, als stamme sie von hier.«
    »Ich weiß«, bestätigte Ajay. »Wie die Lieblingstante. Man kann den Apfelkuchen, den sie für dich im Ofen backt, beinahe riechen.«
    Inzwischen waren sie in der Mensa angekommen. Der Raum war so groß wie ein Kaufhaus und wimmelte von Schülern, die wesentlich munterer und dynamischer wirkten als alle Jugendlichen, die Will jemals so früh am Morgen erlebt hatte.
    Vielleicht liegt es am Kaffee .
    Ajay und er reihten sich in eine der beiden Schlangen rund um das enorme Büfett ein, auf dem ein ungeheuer reichhaltiges Frühstück aufgebaut war. Die beiden Mitbewohner luden ihre Teller voll und setzten sich an einen Ecktisch. Will hielt sich für einen guten Esser, aber bereits zum zweiten Mal sah er Ajay so viel in sich hineinschaufeln wie ein Schwerarbeiter. Der kleine Kerl verdrückte Unmengen – als gelte es, einen Esswettbewerb zu gewinnen.
    »Sieh sich das einer an«, staunte Will. »Muss ein kleines Vermögen kosten, hier zur Schule zu gehen.«
    »Hab gehört, es kostet ein großes Vermögen, aber genau weiß ich es nicht. Ich habe ein Vollstipendium.«
    »Du auch?«
    »Ich sag's doch, alter Knabe. Wir sind Seelenverwandte«, verkündete Ajay.
    »Wie haben sie dich gefunden?«
    »In der achten Klasse habe ich an meiner alten Schule an einem Test teilgenommen. Zwei Monate später tauchte Dr. Robbins auf – Mittwoch, den 4. Februar 2009 um 16.15 Uhr – und der Rest ging wie von selbst.«
    »Gab es irgendetwas Außergewöhnliches, was sie an dir interessiert hat?«, fragte Will.
    »Damals noch nicht. Aber seit ich hier bin, zeigen sie ein gewisses Interesse an einer besonderen Fähigkeit, die ich besitze.« Ajay schaute sich verstohlen um. »Soll ich es dir erzählen?«
    »Klar.«
    »Ich kann ungewöhnlich gut sehen«, verriet Ajay mit gesenkter Stimme. »Das durchschnittliche Sehvermögen beträgt 6/6. Das bedeutet, man sieht bei sechs Meter Entfernung das, was die meisten Menschen auf diese Entfernung sehen. Kampfjet-Piloten haben im Durchschnitt eine Sehstärke von 6/3,5 – sie sehen also bei sechs Meter Entfernung das, was die meisten Leute erst auf dreieinhalb Meter erkennen. Mein Wert liegt bei 6/2.«
    »Mann, dann siehst du ja wie ein Adler.«
    »Soweit ich weiß, haben die einen Wert von 6/1,2 – aber bisher konnte man wohl noch keinen Adler dazu überreden, einen Sehtest zu machen. Es liegt allerdings nicht in der Familie. Meine Eltern tragen beide eine Brille; mein Vater ist ohne sogar blind wie ein Maulwurf.« Ajay zögerte. »Und das ist noch nicht alles.«
    Will wartete geduldig.
    »Ich habe noch eine zweite besondere Fähigkeit. Aber du musst mir versprechen, dass du niemandem davon erzählst.«
    »Abgemacht.«
    Ajay beugte sich zu Will vor und flüsterte: »In den letzten Jahren habe ich beobachtet, dass ich sprichwörtlich ein fotografisches Gedächtnis besitze. Ich erinnere mich an alles, was ich sehe.«
    »Sehr unwahrscheinlich.«
    »Das ist die übliche Reaktion. Gib mir mal die Zeitung.«
    Will reichte ihm eine Ausgabe der Schulzeitung, die jemand auf dem Nachbartisch hatte liegen lassen. Ajay warf einen kurzen Blick auf den Daily Knight und gab ihm die Zeitung dann zurück. Während Will mitlas, ratterte Ajay die gesamte erste Seite ohne Pause aus dem Gedächtnis herunter.
    »Das hättest du auch vorher schon auswendig lernen können«, wandte Will ein.
    »Stimmt. Habe ich aber nicht.«
    »Also siehst du nicht nur alles, du erinnerst dich auch an alles, was du gesehen hast.«
    »Davon habe ich denen hier im Center noch gar nichts erzählt«, gestand Ajay und kam noch näher. »Ich erinnere mich an alles, was ich je erlebt habe.«
    »Wirklich? Konntest du das schon immer?«
    »Muss ich wohl, aber es kam mir nie ungewöhnlich vor. Bis ich festgestellt habe …«, Ajay tippte sich an den Kopf, »… dass alles hier drin ist, erfasst und gespeichert nach Tag, Datum und Uhrzeit, wie auf einer Festplatte.«
    Vorsichtig hakte Will nach: »Warum

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