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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Begeisterung auf ihm geritten, also hatte Jabba ihn trotz seiner Mängel behalten.
    Dann blitzte auf der Konsole ein Bericht der Wache auf, der von beträchtlich größerem Interesse war. Vor nicht ganz fünf Zyklen war die C5-Einheit in einem wenig benutzten Korridor des Westflügels mit herausgerissenen Energieschaltkreisen aufgefunden worden; sie war nicht mehr zu reparieren gewesen. Anscheinend hatte jemand den Barkeeper-Droiden absichtlich zerstört, aber was hätte eine C5-Einheit anrichten können, das ein solches Schicksal verdiente? Sie hatte einfach nicht genug Intelligenz besessen, um sich Feinde machen zu können.
    9D9 tippte einen Befehl nach dem anderen in die Konsole ein, aktivierte Virenprogramme, die seit langer Zeit in den wichtigsten Systemen von Jabbas Festung geruht hatten. Ihre Logikfilter hatten hier Anomalien entdeckt, und sie würde ihre Taktraten nicht reduzieren, bis sie sie isoliert und verstanden hatte.
    Weitere Berichte der Wache flimmerten über das Konsolendisplay, gefolgt von Überwachungsaufzeichnungen; ausgebliebene und entrichtete Zahlungen, gestohlene Summen; Anweisungen ans Personal; unfreiwillige Organtransplantationen...
    Plötzlich hielt 9D9 inne, ging mit einem Tastaturbefehl zurück und rief die Personalaufzeichnungen erneut auf. Ein Palastwächter hatte fünf Kredits Strafe zahlen müssen, da er sich zu spät zum Dienst gemeldet hatte, in demselben Dienstzyklus, in dem die C5-Einheit vernichtet worden war.
    9D9s Prozessoren traten in eine hyperbeschleunigte Phase ein, untersuchten jede Prämisse auf einer Bit-für-Bit Basis.
    Prämisse: Zwei zerstörte Droiden, deren Pflichten denen der heute angeschleppten neuen Gefangenen haargenau entsprochen hatten.
    Prämisse: Ein Palastwächter, den die Umstände mit beiden Zerstörungen in Zusammenhang brachten.
    Schlußfolgerung: Zufälle waren selten berechenbar.
    Endgültige Schlußfolgerung: Verschwörungen schon.
    9D9 holte sich schnell den Zugriff auf den Namen des Wächters, der zu spät zum Dienst gekommen war. Tamtel Skreej. Er war noch kein ganzes Jahr Mitglied bei den Palaststreitkräften. Seine Hintergrund-ID hatte sich als Fälschung erwiesen, aber laut seiner Dienstakte hatte sein Kommandant das als gutes Zeichen interpretiert. 9D9 gefiel nicht, wie sich die Fakten selbst eine Ordnung gaben. Sie rief Skreejs Identitätsdatei auf. Auf dem Konsolendisplay bildete sich das humanoide Gesicht eines Organischen: dunkle Außenhülle, schmale Haarbrücke über der Öffnung für Nahrung/Kommunikation, ein...
    9D9s interne Prozessoren setzten einen Auffrischzyklus aus.
    Sie erkannte das Gesicht des Organischen.
    Baron-Administrator Lando Calrissian von Wolkenstadt.
    9D9 hielt sich an der Seite der Kommandokonsole fest, als ihre Gyros einen Augenblick lang kreiselten und sie des Gleichgewichts beraubten.
    Die beiden neuen Droiden waren auf keinen Fall Mitglieder einer unbekannten Verschwörung gegen Jabba den Hutt.
    Sie konnten nur ein Teil von Calrissians Plan sein, EV-9D9 wieder einzufangen.
    Die Logik dieser Annahme war unanfechtbar. Es gab keinen anderen möglichen Grund, warum Calrissian und die beiden Droiden nach Tatooine und in den Palast kommen sollten.
    9D9 legte ihre Paranoiaschleifen still. Sie brauchte sie nicht mehr. Jemand war hinter ihr her.
    Es war Zeit zum Weiterziehen.
    Die GNK-Einheit quiekte ein letztes Mal auf, als sie schließlich endgültig zu funktionieren aufhörte, aber diesmal fand die Droidin keinen Trost in der Transmission. Nein, jetzt hätte ihr nur eines Trost spenden können: wenn sie die aktivierten Schaltkreise der R2-Einheit hätte entfernen können, Subprozessor für Subprozessor, während der goldene Droide gezwungen wurde, zuzusehen und den Schmerz seines Gefährten zu laden. Und danach, wer konnte das schon sagen? Vielleicht war ja die Zeit gekommen, ihre künstlerischen Bemühungen auszuweiten und eine organische Konstruktion zu demontieren. Wie zum Beispiel Lando Calrissian.
    9D9 stand von ihrer Konsole auf und ging an der qualmenden, reglosen GNK-Einheit vorbei. Es gab so viel zu tun, und so wenige Rechnerzyklen, um es zu tun.
    9D9 hastete vier Ebenen in die Tiefe - durch Korridore, die so gewunden wie der Verdauungstrakt des Sarlacc waren, an deren Wänden Drellschleim grünlich phosphoreszierte, in denen Nebel wallten und die mit den verkalkten inneren Stützgerüsten seit langer Zeit deaktivierter organischer Wesen übersät waren - und suchte Zuflucht in ihrer richtigen

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