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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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heruntergerissen, die Fortuna Nat gezwungen hatte zu tragen. Jabbas versammelte Marionetten und Speichellecker jubelten und verspotteten Nat, während sie beim Abendessen saßen. Jabbas Hand schwebte nur Zentimeter über dem Knopf, der die Falltür öffnen würde, aber als er Fortuna erblickte, stieß er sein grollendes, sonores Lachen aus und winkte ihn heran.
    »Nat ist so häßlich«, sagte Jabba. »Ich will sehen, ob der Rancor ihn frißt oder ihn uns wieder zurückwirft.«
    Der Rancor würde so etwas tatsächlich tun. Leute, die er unappetitlich fand, schleuderte er so lange gegen das Gitter, bis sich der Körper in eine unidentifizierbare Masse verwandelt hatte, die sein Hüter am nächsten Tag aus dem Käfig schleifen mußte. Die Gitterstäbe waren dunkel vom Blut derjenigen, die der Rancor abgelehnt hatte.
    »Dann werdet Ihr Euch um das Vergnügen bringen, für das Nat sorgen könnte«, sagte Fortuna.
    »Was für ein Vergnügen?« grollte Jabba.
    Fortuna dachte rasend schnell nach, auf der Suche nach einer Möglichkeit, Nat zu retten. »Nat ist ein Läufer«, sagte er, »und ein Akrobat. Er könnte dem Rancor eine Zeitlang ausweichen.«
    Jabba liebte es, sich solche Vergnügungen durch das Gitter anzusehen. Das wußte jeder. Seine Hand bewegte sich in Richtung Auslöser.
    »Aber nicht jetzt«, sagte Fortuna schnell. »Nicht nach der Auspeitschung. Gebt ihm zwei Tage zur Erholung und schickt ihn dann in die Grube. Es wird ein großartiges Spektakel für uns alle sein.«
    »Du hast mich verraten!« rief Nat in Fortunas Rücken. »Ich hätte dir nie vertrauen dürfen. Ich...«
    Fortuna hob die Hand. Nat schwieg sofort. Fortuna hatte ihn gut dressiert, und Gehorsam war eine der ersten Lektionen gewesen. »Master?« fragte Fortuna den Hutt. Jabba zögerte, dachte nach. Fortuna konnte den Blick nicht von Jabbas Hand über dem Auslöser wenden.
    »Zwei Tage also«, sagte Jabba schließlich und nahm die Hand weg. »Ich freue mich schon darauf.«
    Fortuna befahl zwei gamorreanischen Wächtern, Nat von dem Gitter zu heben und ins Verlies zu bringen. Er schloß sich ihnen an. Die Wächter blieben vor der ersten Zelle stehen, die bereits überfüllt war. »Nicht hier!« sagte Fortuna. »Ich werde Nat nicht mit anderen zusammensperren, die ihn töten oder verstümmeln könnten, so daß Jabba nicht auf seine Kosten kommt. Folgt mir.«
    Er führte sie den Korridor entlang zur am weitesten entfernten Zelle. Sie stand leer. »Bringt ihn dort hinein.«
    Die Wächter warfen Nat in die Zelle, knallten die Tür zu, verriegelten sie und gingen, vor sich hin murmelnd. Fortuna blickte durch die Gitterstäbe der Tür. Nat lag auf dem Steinboden. Er wollte oder konnte sich nicht aufsetzen, um Fortuna anzusehen. Es erschwerte die Kommunikation, da Fortuna vieles von dem, was er sagen wollte, mit den Lekku signalisieren wollte, damit es kein anderer verstehen konnte. Er wollte nicht laut sprechen, denn niemand sollte zuhören. Aber schließlich sagte Fortuna vier Worte: »Ich werde dich retten.«
    Er drehte sich um und ging - nicht zurück in Jabbas Thronsaal, sondern auf den Korridor zu, der zu den Mönchen führte. Er wußte nur einen Weg, wie er Nat retten konnte.
    Und erst in dem Augenblick, in dem er den sauber gepflegten Gang der Mönche betrat, fragte sich Fortuna, wieso sie gewußt hatten, das dies passieren würde, wo es ihn doch völlig überrascht hatte.
    Noch vor Anbruch der Morgendämmerung des zweiten Tages führte Fortuna die Chirurgen der Mönche zu Nats Zelle. Die Prozedur sollte lange abgeschlossen sein, bevor Jabba den Be- fehl gab, Nat dem Rancor zum Fraß vorzuwerfen. »Lassen Sie den Gehirnstamm intakt, so daß der Körper noch atmet«, sagte Fortuna.
    »Nein!« schrie Nat. Er begriff, wozu die Chirurgen gekommen waren. »Laß sie nicht mein Gehirn entfernen!«
    Fortuna machte sich keine Sorgen darüber, daß die anderen Gefangenen Nat hören konnten. Wenn sie konnten, würden sie versuchen, ihn zu ignorieren, und hoffen, daß ihnen solche Schrecken erspart blieben. Aber ein Gamorreaner eilte auf sie zu. Er fragte nicht, was Fortuna und die Chirurgen da machten.
    »Ich sage Jabba, daß du den Gefangenen folterst und das Vergnügen verdirbst«, sagte er zu Fortuna.
    »Und ich sage Jabba, daß du, weil du ihn über mich informiert hast, offensichtlich kein Geheimnis für dich behalten kannst und zusammen mit Nat an den Rancor verfüttert werden mußt.«
    Der Wächter schnaubte und trat zurück. So dumm - so leicht zu

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