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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Allmählich zog sich Winston von mir zurück. Wenn ich ihn darauf ansprach, erklärte er jedes Mal, er hätte Probleme mit seiner Arbeit.“
    „Erzähl weiter“, forderte Derek sie auf.
    „Da gibt es weiter nichts zu sagen. Es ist die alte Geschichte. Eines Abends kam er nach Hause und teilte mir ganz nebenbei beim Essen mit, dass er die Absicht habe, sich von mir scheiden zu lassen.“
    „Hat er dir keinen Grund angegeben?“
    Sie lachte verbittert. „Oh doch. Einen sehr triftigen. Den klassischen Grund. Eine andere Frau. Mein Mann hat mich wegen einer anderen Frau verlassen.“
    „Und deshalb glaubst du, du seist im Bett uninteressant?“
    „Ist das nicht verständlich?“
    „Nein.“
    „Nun, ich bilde es mir jedenfalls ein. Es handelt sich ja nicht nur um Sex. Das Problem ist viel komplexer.“ „Liebst du diesen Narren etwa immer noch?“
    Sie blickte zu Derek auf. „Nein. Und ich glaube auch nicht, dass ich ihn jemals geliebt habe.“
    „Warum hast du ihn dann geheiratet?“
    „Ich sehnte mich nach der Sicherheit, die ich mir von der Ehe versprach. Mein Vater starb, als Kristin noch ein Baby war. Meine Mutter hat uns beide großgezogen. Ich sah ihre Einsamkeit, wie schwer sie es hatte, als allein stehende Frau zurechtzukommen. Ich glaube, ich habe Winston geheiratet, weil er der erste war, der mir einen Antrag machte. Vielleicht hatte ich Angst, es könnte mein einziger Heiratsantrag bleiben. Wir verstanden uns gut. Er hatte einen Beruf mit Zukunft. Ich verliebte mich in den amerikanischen Traum.“
    „Aber nicht in deinen Mann.“
    „Im Nachhinein betrachtet, nein. Ich habe ihn nicht wirklich geliebt.“ Caren spürte, wie die Last, die sie ein Jahr lang mit sich herumgeschleppt hatte, plötzlich leichter wurde. Mit einem Mal erkannte sie, dass Winston nicht allein für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich gewesen war. Auch sie trug Schuld daran. Langsam und ein wenig unsicher schaute sie zu Derek auf. „Du hast ihn einen Narren genannt. Warum?“
    Er berührte ihre Wange. „Typisch Frau. Jetzt möchtest du wohl ein Kompliment hören?“
    Caren senkte den Kopf. „Vielleicht“, bekannte sie leise.
    „Rede dir jetzt keine falschen Schuldgefühle ein“, sagte er ernst. „Du bist bereit gewesen, an eurer Bezie-hung zu arbeiten. Winston war es nicht. Er hat dich wegen einer anderen Frau verlassen und dich damit sehr verletzt.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Heute Nacht werde ich deinen Kummer vertreiben. Ich werde dir zeigen, wie bezaubernd und begehrenswert du bist. Morgen wird dieser törichte Mann nur noch eine schlechte Erinnerung für dich sein.“
    Zart berührte er mit den Lippen ihren Mund. Sein Kuss hatte nichts von der Wildheit des vorhergehenden. Dafür verriet er unsagbare Zärtlichkeit. Als Derek nach einer ganzen Weile ihren Mund wieder freigab, seufzte Caren tief auf. Der Abend hatte eine viel versprechende Wendung genommen. Sie fühlte, wie eine Zentnerlast von ihr abfiel.
    „Möchtest du ein Glas Wein?“ fragte Derek und sah Caren liebevoll an.
    „Gern.“
    Er schob das Moskitonetz beiseite und nahm die Weinflasche aus dem Eiskübel. Nachdem er die beiden Gläser, die auf dem Servierwagen standen, gefüllt hatte, reichte er Caren eines davon.
    „Du bist berauschender als jeder Wein“, sagte er.
    Auf diesen ungewöhnlichen Trinkspruch hin stießen sie miteinander an. Dann beugte sich Derek vor, um Caren erneut zu küssen. Seine Lippen und seine Zunge waren kühl vom Wein.
    „Ich hoffe, du magst das Essen, das ich bestellt habe.“ Derek wandte ihr den Rücken zu, um sich vor den Servierwagen zu kauern und die silbernen Deckel von den Schüsseln und Platten zu nehmen.
    „Es riecht köstlich.“
    „Streck die Beine aus“, befahl er, nachdem er einen Teller gefüllt hatte. Caren gehorchte. Er stellte den Teller auf ihrem Schoß ab und setzte sich dann neben sie aufs Bett, so dass sich ihre Hüften berührten.
    „Mariniertes Grillhühnchen und gefüllte, panierte Fischröllchen“, erklärte er und deutete auf den Teller. „Zwei sehr beliebte Gerichte auf dieser Insel. Dazu gibt es die verschiedensten Gemüse sowie Papaya und Ananas.“
    Caren lief das Wasser im Mund zusammen. „Ich brauche noch ein Besteck“, sagte sie.
    Er schaute ihr tief in die Augen. „Du brauchst kein Besteck. Ich habe absichtlich zwei Gerichte gewählt, die man mit den Händen essen kann.“
    Er nahm ein Stück Hühnerbrust vom Teller und hielt es ihr vor den

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