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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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unwiderstehlichen Reiz auf sie aus. Caren bekam heftiges Herzklopfen.
    „Ich warte“, sagte Derek, und um seinen Mund bildete sich ein harter, unnachgiebiger Zug.
    Caren hatte die Beine angewinkelt und sich mit den Armen auf der Matratze abgestützt. Derek stand so dicht vor ihr, dass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um zu ihm aufzublicken.
    „Worauf wartest du?“ fragte sie trotzig.
    „Darauf, dass du mir erzählst, weshalb du deine Meinung so plötzlich geändert hast und nicht zu mir kommen wolltest. Warum hast du dich in deiner Wohnung versteckt?“
    „Ich habe mich nicht versteckt.“
    „Oh doch. Sonst hättest du nämlich meinen Anruf beantwortet und meine Einladung höflich abgesagt. Was ist passiert, Caren? Weshalb bist du so verändert?“
    Nervös fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Ihre Unruhe entging ihm nicht. Das merkte sie ihm an. Wieder warf sie den Kopf zurück, dann sagte sie:
    „Die halsbrecherische Motorradfahrt hat mich völlig durcheinander gebracht. Ich muss etwas verwirrt gewesen sein, als ich deine Einladung annahm. Ich hätte wahrscheinlich in diesem Moment zu allem Ja gesagt.“
    Er verzog die Mundwinkel zu einem amüsierten Lächeln.
    „Lüg mich nicht noch einmal an. Du bist eine schlechte Lügnerin. Antwortest du mir jetzt endlich auf meine Frage?“
    „Ich hatte keine Lust zu kommen“, wich sie aus.
    Er kniete sich vor sie hin und packte sie bei den Schultern, so als würde er sie am liebsten schütteln. „Auch das ist eine Lüge. Wir beide fühlten uns vom ersten Moment an zueinander hingezogen. Erzähl mir nicht, dass du mich nicht begehrst. Das kaufe ich dir nicht ab, Caren.“ Sein Griff lockerte sich. „Warum wolltest du dich plötzlich vor mir zurückziehen, Liebling?“
    Mit einem Mal verließ Caren jeglicher Kampfgeist.
    Dereks warme, sanfte Stimme, seine Berührung, sein begehrlicher Blick ließen sie all ihre Vorsätze vergessen.
    „Ich hatte Angst“, gestand sie.
    „Vor mir?“ fragte Derek erstaunt.
    Sie schüttelte den Kopf. „Vor mir selbst. Ich hatte Angst, eine Dummheit begehen zu können, Angst davor, mich zu blamieren. Ich sagte dir doch, dass ich in diesen Dingen keine große Erfahrung habe. Ich würde dich bestimmt enttäuschen.“
    Derek schwieg einen Moment und fragte dann leise: „Glaubst du nicht, ich kann das besser beurteilen als du?“ Sanft strich er ihr über das Haar.
    Mit einer heftigen Bewegung hob Caren den Kopf. „Ich brauche dein Mitleid nicht!“
    Er reagierte blitzschnell. Unsanft zog er ihren Kopf zu sich heran und presste den Mund hart auf ihre Lippen, um sie zu küssen, bis sie atemlos war. Dann ließ er sie ebenso unerwartet wieder los.
    „Hast du immer noch den Eindruck, ich würde dich nur aus Mitleid küssen? Und jetzt sag mir, wie du zu diesem Minderwertigkeitskomplex gekommen bist.“ „Es ist kein Minderwertigkeitskomplex.“
    „Was ist es dann?“
    „Ich komme mir fehl am Platz vor. Ich bin nicht der Typ Frau, auf den die Männer ansprechen.“
    „Wer hat dir denn das erzählt?“
    „Mein geschiedener Mann“, erklärte sie gereizt. „Dein eigener Mann hat dich dermaßen beleidigt?“ „Nicht durch Worte.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Das habe ich auch nicht erwartet.“
    „Dann erkläre es mir gefälligst.“
    „Nein. Es ist eine langweilige und sehr traurige Geschichte.“
    „Wir haben die ganze Nacht Zeit.“
    „Hast du nichts Besseres zu tun, als ...“
    „Zum Teufel! Ich habe dir gesagt, du sollst sie mir erzählen!“ fuhr er sie unwirsch an.
    „Na schön“, gab sie ebenso heftig zurück. „Wenn ich dann endlich von hier wegkomme, werde ich sie dir erzählen.“
    Caren setzte sich in den Schneidersitz und begann Derek die Geschichte ihrer Ehe zu erzählen:
    „Ich war sieben Jahre verheiratet. Ich dachte, Winston und ich würden eine glückliche Ehe führen. Sicher, der anfängliche Reiz ging nach einer Weile verloren. Aber das ist nun mal so. Alles wurde zur Routine.“ „Was alles? Sex? Wurde euer Liebesleben zur Routine?“
    Warum sagte sie ihm nicht, dass ihn das nichts anging? Feindselig schaute sie Derek an. Doch seine ernste Miene stimmte sie um. Vielleicht sollte sie sich aus-sprechen. Sie hatte sich noch nie jemandem anvertraut. Nicht einmal ihrer Schwester. Kristin war zu jung.
    Anstatt Derek in seine Schranken zu verweisen, erwiderte sie ruhig:
    „In gewisser Hinsicht ja. Wir schliefen zwar miteinander, aber es war nicht gerade aufregend.

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