Palast der Liebe
erinnerte sie sich nur allzu gut. Er war ein äußerst attraktiver Mann mit dunklem Teint und dichtem, schwarzem Haar. Unter dem weißen Hemd spannte sich ein muskulöser Brustkorb.
Das Faszinierendste an Scheich Achmed war die kraftvolle Vitalität, die er ausstrahlte. Sie wirkte fesselnd und unwiderstehlich.
Cheryl Allen sprach zuerst. Sie stand auf und ging mit ausgebreiteten Armen auf Derek zu. „Guten Tag, mein Junge.“
Derek umarmte seine Mutter und küsste sie aufs Haar. Sie war eine zierliche, schlanke Frau, die ihrem Sohn kaum bis zur Schulter reichte. Sie war außerordentlich attraktiv, attraktiv genug, um einem Mann wie Achmed Al-Tasan zu gefallen.
„Mutter, du siehst fantastisch aus“, sagte Derek. „Ist das ein neues Kleid?“
„Wir sind gestern Abend nach New York geflogen, um einen Einkaufsbummel zu machen. Achmed hat dieses Kleid ausgesucht. Gefällt es dir?“
„Sehr“, versicherte Derek. Doch sie hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Ihr Blick ruhte auf Caren.
„Mutter“, sagte er, „darf ich dir Caren Blakemore vorstellen - deine zukünftige Schwiegertochter.“
Cheryl lächelte Caren freundlich an. „Das habe ich schon gehört.“ Sie nahm Carens Hand und drückte sie liebevoll. „Ich wünsche mir schon lange eine Schwiegertochter.“
Der warmherzige Empfang überraschte Caren. Schüchtern erwiderte sie Cheryls Lächeln. „Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Mrs ...“ Sie geriet ins Stocken. Wie sollte sie die ehemalige Frau von Scheich Achmed anreden?
„Nennen Sie mich Cheryl“, kam ihr Dereks Mutter rasch zu Hilfe, nachdem sie Carens Verlegenheit bemerkt hatte. „Setzen wir uns doch. Möchten Sie etwas trinken?“ Sie drehte sich zu Scheich Achmed um, der noch immer schweigend auf der Couch saß. „Achmed, Darling, was darf ich dir einschenken?“
„Lass das, Liebling, und setz dich wieder zu mir. Derek ist durchaus in der Lage, sich und seiner Braut selbst einen Drink einzugießen.“ Er klopfte mit der flachen Hand auf die Couchlehne, und Cheryl nahm wieder ihren Platz an seiner Seite ein. „Als Moslem trinke
ich keinen Alkohol, Mrs. Blakemore“, wandte er sich an Caren. „Aber bitte bedienen Sie sich trotzdem.“ Caren richtete sich auf. Wollte er sie auf die Probe stellen? „Vielen Dank“, erwiderte sie. „Aber ich möchte im Moment nichts trinken.“
Derek konnte seine Belustigung kaum verbergen. Seine Augen blitzten vergnügt. „Vater, Caren trinkt kaum Alkohol“, sagte er, während er Caren zu einem Stuhl führte. „Das wolltest du doch wissen, nicht wahr? In Jamaika habe ich ein paar Mal versucht, sie zum Trinken zu verführen. Ich hatte nicht viel Erfolg damit.“
Er ging zur Bar und goss sich ein Glas Mineralwasser ein. Die Situation schien ihn nicht im Geringsten zu verunsichern. Er machte einen äußerst gelassenen Eindruck. Ängstlich blickte Caren zu Scheich Achmed hinüber, der sie freundlich anlächelte.
„Sie ist sehr hübsch, Ali“, sagte er zu seinem Sohn. „Danke. Das finde ich auch.“ Derek zog sich einen Stuhl heran und setzte sich dicht neben Caren, um ihr mit größter Selbstverständlichkeit den Arm um die Schultern zu legen. Wie ein liebender Gatte küsste er sie auf die Schläfe.
„Sie hat mir heute viel Schwierigkeiten gemacht“, stellte Scheich Achmed fest.
Caren missfiel diese Bemerkung. Überhaupt fand sie es befremdlich, dass man über sie sprach, so als wäre sie gar nicht anwesend.
Schließlich war sie weder taub noch stumm noch geistig zurückgeblieben.
„Sie haben mich in weitaus größere Schwierigkeiten gebracht, Mr. Al-Tasan“, gab sie ein wenig gereizt zurück.
Scheich Achmed hob die Brauen. Die Hand, mit der er eben noch Cheryls Rücken gestreichelt hatte, hielt mitten in der Bewegung inne. „Sie hat eine scharfe Zunge“, stellte er fest und brach in schallendes Gelächter aus. „Sie erinnert mich an dich, Cherie, als wir uns damals kennen lernten.“ Er kniff Cheryl liebevoll in den Arm. „Frech und vorlaut. Das gefällt mir. Ich verabscheue weinerliche Frauen. Du auch, Ali?“
In der nächsten halben Stunde war die Atmosphäre weitaus ungezwungener als in den ersten fünf Minuten. Caren war es zwar nicht recht, dass Scheich Achmed sie über ihre Vergangenheit ausfragte, doch unter Dereks warnenden Blicken hielt sie ihre Zunge im Zaum.
Gegen Ende der Unterhaltung schaute Scheich Achmed sie und Derek eine ganze Welle nachdenklich an. „Ihr habt meine Einwilligung zu dieser Heirat“,
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