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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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unten.
    „Ich bin fertig“, sagte Caren hastig, bevor er sich zu ihrem Aussehen äußern konnte. „Ich nehme nur die Sachen mit, die ohnehin noch gepackt sind.“
    Derek nickte und öffnete die Wohnungstür, um dem Chauffeur etwas auf Arabisch zuzurufen. Nachdem dieser Carens Koffer aus der Wohnung getragen hatte, fragte Derek: „Kannst du deine Wohnung für längere Zeit leer stehen lassen?“
    „Vorläufig muss ich sie nur gut abschließen“, erklärte Caren. „Milch und Zeitung hatte ich bis auf weiteres abbestellt, bevor ich nach Jamaika flog.“
    Es gab keinen Grund, den Hausbesitzer zu verständigen. Sie wusste ja nicht, wann sie zurückkommen würde. Wie lange würde diese Ehe dauern? Eine Woche? Zwei Wochen? Einen Monat? Sie brauchte schließlich eine Bleibe, wenn Derek genug von ihr hatte und sie wieder wegschickte. Was er sich von dieser Ehe erhoffte, lag auf der Hand. Eine kostenlose Mätresse. Aber Prinz Al-Tasan sollte sich getäuscht haben.
    Caren nahm sich vor, Derek gleich im Auto ihren Beschluss mitzuteilen. Doch als sie wieder auf dem Rücksitz der Limousine saßen, war es Derek, der das Gespräch begann.
    „Du siehst hinreißend aus, Caren. Viel schöner noch, als ich dich in Erinnerung hatte. Ich bin stolz auf dich.“
    „Danke.“ Nervös verschränkte Caren die Finger ineinander. „Da du einen Anzug trägst, wollte ich nicht in Rock und Bluse erscheinen. Als ich mich heute früh anzog, ahnte ich nicht, dass ich noch am selben Nachmittag heiraten würde.“
    „Ich befinde mich in einem echten Dilemma“, sagte Derek.
    „Wieso?“
    „Ich möchte dich küssen, aber deine Frisur nicht durcheinander bringen und dein Make-up nicht ruinieren. Was soll ich tun?“ Er neigte den Kopf und betrachtete sie. „Du bist zu schön. Ich werde mich wohl mit einem Kompromiss zufrieden geben müssen.“ Er zog ihre Hand an die Lippen und küsste sie. „Ich habe die bezauberndste Braut, die sich ein Mann wünschen kann“, flüsterte er.
    Um nicht wieder schwach zu werden, entzog Caren ihm die Hand und rückte ein Stück von ihm ab. Nachdem sie sich geräuspert hatte, begann sie zögernd zu sprechen. „Ich muss dir etwas sagen, Derek.“ Ihr Mund war wie ausgetrocknet. Nervös befeuchtete sie sich die Lippen. „Ich werde diese Trauung über mich ergehen lassen, weil es notwendig ist. Aus keinem anderen Grund.“
    „Ich glaube, ich verstehe dich nicht ganz.“
    Caren holte tief Luft. „Es wird bei der Trauung bleiben. Mehr findet nicht statt.“
    „Wie meinst du das?“
    Warum machte er es ihr so schwer? Wollte er sie dazu zwingen, die Dinge beim Namen zu nennen? „Zum eigentlichen Vollzug der Ehe wird es nicht kommen“, erklärte sie bestimmt.
    Eine Weile herrschte tiefes Schweigen. Schließlich fragte Derek: „Willst du damit sagen, dass du mir meine ehelichen Rechte verweigerst?“
    „Genau das will ich damit sagen“, erklärte Caren.
    „Du wirst nicht das Bett mit mir teilen?“
    „Nein.“
    „Wir werden uns nicht lieben?“
    „Nein.“
    Er fing so laut an zu lachen, dass die Trennscheibe leise klirrte und der Fahrer erschrocken zusammenzuckte. Caren blickte Derek vorwurfsvoll an. Was war so komisch an ihren Worten gewesen?
    „Caren, mein Liebling.“ Er wollte ihre Hand nehmen, doch Caren wich vor ihm zurück. Da beugte er sich vor, ergriff ihre Hand und presste sie an seine Brust. „Ist dir klar, wie lächerlich diese Bedingung aus deinem Mund klingt?“
    „Erklär mir bitte, warum.“
    „Gern. Erstens bist du nicht diejenige, die hier Bedingungen zu stellen hat. Zwar sind wir beide in Schwierigkeiten, du jedoch bist in den weitaus größeren.“
    „Jawohl!“ gab Caren hitzig zurück. „Erstens, weil ich deine Frau bin, zweitens, weil ich nicht deinen Reichtum besitze, drittens, weil ich deshalb auf meine Arbeit angewiesen bin.“
    Er nickte zustimmend. „Ich sage ja nicht, dass es fair ist. Ich stelle nur die Tatsachen fest. Zweifellos hattest du mehr zu verlieren. Ich habe dir einen Ausweg aus einer schwierigen Lage geboten. Findest du es nicht ziemlich unsportlich und kleinlich von dir, mein Angebot durch Bedingungen einzuschränken?“
    Wütend und beschämt presste Caren die Lippen aufeinander. Sie erwiderte nichts auf diesen sanften Vorwurf.
    „Zweitens“, fuhr Derek ruhig fort, „begehren wir einander. Daran hat nie ein Zweifel bestanden.“
    „Das war in Jamaika. Das Meer, der Mond, die Musik, die Blumen, der Wein, die ganze romantische Stimmung ist mir zu Kopf

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