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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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vor wie ein Fremder.
    „Nun?“ fragte er ungeduldig.
    Bevor sie ihm antworten konnte, klopfte es an der Tür.
    „Wir kommen sofort!“ rief Derek. Dann sagte er leise: „Caren?“ Sein fester Blick, das energisch vorgereckte Kinn, sein entschlossener Gesichtsausdruck zwangen sie zu einer Antwort.
    „Einverstanden.“
    Sie hatte das Wort kaum ausgesprochen, da bereute sie es auch schon. Wieder einmal hatte sie den Weg des geringsten Widerstandes gewählt. Jetzt lag ihre Zukunft in Dereks Hand. Aber war ihr denn eine andere Wahl geblieben?
    Derek ging zur Tür, öffnete sie, nickte Inspektor Graham zu, der bereits auf sie wartete, und reichte Caren die Hand.
    Sie nahm sie, und gemeinsam gingen Derek und Caren in den Konferenzsaal zurück.
    Bei ihrem Eintreten verstummte die leise Unterhaltung. Derek wartete, bis sich Caren gesetzt hatte, dann nahm er neben ihr Platz.
    Ihre Hand noch immer in der seinen, wandte er sich an den Außenminister: „Ich bin Mrs. Blakemore zufällig in Jamaika begegnet.“ Er lächelte so gewinnend, dass selbst Caren ihm glaubte, was er als Nächstes sagte: „Es war Liebe auf den ersten Blick.“
    Dieses Bekenntnis verblüffte die Staatsbeamten sichtlich. Es musste schon eine bemerkenswerte Frau sein, der es gelungen war, ,Tiger Prinz' zu zähmen. Die abschätzenden Blicke der Anwesenden waren auf Caren gerichtet, die sich äußerst unbehaglich dabei fühlte.
    „Um diese zarte, sich anbahnende Beziehung durch nichts zu gefährden“, fuhr Derek fort, „verschwieg ich Caren meine Herkunft. Ich bedaure das jetzt. Sie wurde von Fremden darüber informiert, bevor ich Gelegenheit hatte, in die Vereinigten Staaten zurückzukehren und es ihr selbst zu erklären.“ In seiner Stimme schwang ein leiser Vorwurf mit. „Aber all das liegt jetzt hinter uns. Sie hat mir gerade ihr Jawort gegeben. Caren und ich werden heiraten.“
    Seine Worte schlugen ein wie eine Bombe. Einen Moment lang herrschte Totenstille. Dann begannen alle gleichzeitig zu reden. Scheich Achmed Al-Tasan hatte auf die Ankündigung seines Sohnes nur mit einem erstaunten Blick reagiert. Seine Begleiter hingegen brachen in schallendes Gelächter aus und machten zweideutige Bemerkungen, die Caren zum Glück nicht verstand.
    Die Reaktion auf der anderen Seite des Tisches war etwas zurückhaltender. Berater und Rechtsanwälte hat-ten sich um den Außenminister geschart und sprachen leise auf ihn ein.
    Unterstaatssekretär Carrington war außer sich. „Mr. Al-Tasan, wir finden diesen Scherz sehr unpassend, und falls Sie glauben...“
    „Es ist kein Scherz“, unterbrach Derek ihn scharf. „Ich werde Mrs. Blakemore heiraten, sobald eine Heiratslizenz vorliegt. Es steht nicht in Ihrer Macht, etwas dagegen zu unternehmen.“
    „Und wir sollen geflissentlich übersehen, dass Mrs. Blakemore dieses Ministerium durch ihre Liaison mit Ihnen kompromittiert hat?“
    „Das hat sie nicht getan“, widersprach Derek energisch.
    Caren merkte ihm an, dass er seinen Zorn nur noch mühsam unterdrückte. Verstohlen schaute sie zu Scheich Achmed hinüber. Sein Blick war noch genauso finster, nur war er nicht mehr auf sie, sondern auf den Diplomaten gerichtet, der es gewagt hatte, die Ehrlichkeit seines Sohnes anzuzweifeln.
    Carrington ließ nicht locker. „Können Sie beweisen, dass Mrs. Blakemore Ihnen keine geheimen Informationen aus dem Außenministerium zugetragen hat?“ Derek lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Können Sie das Gegenteil beweisen?“ beantwortete er Carringtons Frage mit einer Gegenfrage.
    Wenn Carrington selbst nicht merkte, dass Derek ihn in die Enge trieb, so entging es dem Außenminister keineswegs. Mit einer Handbewegung brachte er Carrington zum Schweigen.
    Scheich Achmed schaltete sich in das Geschehen ein. Langsam erhob er sich von seinem Stuhl. „Ich dulde nicht, dass Sie die Worte meines Sohnes infrage stellen. Da Mrs. Blakemore in Kürze zu meiner Familie gehören wird, steht sie ab sofort unter meinem persönlichen Schutz.“ Sein Blick schien Carrington zu durchbohren. „Ich werde es nicht zulassen, dass ein Mitglied meiner Familie von Ihnen verhört wird.“
    Es fiel Außenminister Draper nicht leicht, diese Entscheidung zu akzeptieren. Man sah es ihm an. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Er stand auf, um Scheich Achmed Al-Tasan, der mit seinem Gefolge bereits dem Ausgang zustrebte, kurz vor der Tür abzufangen.
    „Ich bin froh, dass wir diese Angelegenheit so schnell regeln konnten, Mr.

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